Die Philadelphia 76ers freuen sich über ein gelungenes Comeback von Markelle Fultz, der sich mit einem Quarterback verwechselt. Die Timberwolves lassen eine große Chance liegen und blamieren sich gegen die Grizzlies. Siege gibt es obendrein für die Hornets, Pistons und Celtics.
Charlotte Hornets (34-41) - New York Knicks (27-48) 137:128 OT (BOXSCORE)
Die Saison der Hornets war eine verkorkste, aber dass sie zum Ende hin irgendetwas abschenken, müssen sie sich nicht vorwerfen lassen. Vor allem Kemba Walker packte nochmal sein ganzes Paket aus - so auch gegen die Kicks in der Overtime.
Diese hätte es aber gar nicht zwingend gebraucht, denn die Hausherren führten im Verlauf der zweiten Halbzeit schon mit 17 Punkten. Doch angeführt von Trey Burke, der mit einem Career-High von 42 Punkten völlig außer Rand und Band war, kamen die New Yorker zurück und erzwangen die Verlängerung.
Dort war dann aber endgültig Walker-Time. Er erzielte in diesen 5 Minuten 11 Punkte und 3 Assists, hinzu kam ein Big Play in der Defense. Einen Fehlwurf leistete er sich nicht mehr, auch nicht von Downtown (3/3). "Kemba hat einfach nur Kemba-Dinge getan. Ich denke nicht, dass irgendjemand noch von so etwas bei ihm überrascht ist", erklärte Teamkollege Marvin Williams.
Walker hatte am Ende 31 Punkte und 7 Assists gesammelt, Dwight Howard unterstützte mit 23 Zählern und 13 Rebounds. Bei den Knicks war neben dem überragenden Burke Michael Beasley (27 Punkte, 8 Rebounds) gut drauf.
Detroit Pistons (34-40) - Los Angeles Lakers (32-41) 112:106 (BOXSCORE)
Seit der Rückkehr von Reggie Jackson zeigen die Pistons, was theoretisch in ihnen steckt - doch die Aufholjagd kommt wohl zu spät. Der Rückstand auf die Heat beträgt trotz des vierten Siegs im fünften Spiel nach wie vor fünf Spiele.
Die Hausherren schnappten sich die Führung schon in der Anfangsphase, konnten sie aber zunächst nicht dauerhaft behaupten. Denn auf der anderen Seite war Kyle Kuzma besonders motiviert: Seine Heimatstadt ist nur eine Stunde von Detroit entfernt und so hatte er eine ganze Entourage an persönlichen Fans im Gepäck. Mit 20 Punkten und 11 Rebounds vom Rookie wurde diese auch nicht enttäuscht.
Doch die Pistons hatten den längeren Atem, obwohl Blake Griffin mit Foulproblemen zu kämpfen hatte. Anthony Tolliver sprang mit 15 Punkten in den wichtigen Phasen für ihn in die Bresche. Den Dagger netzte Blake dann aber persönlich ein: 3:32 Minuten vor Schluss traf er per Dreier zum 102:93.
Griffin kam insgesamt auf 15 Punkte, genau wie Andre Drummond (18 Rebounds). Jackson durfte mittlerweile wieder 28 Minuten auf dem Feld stehen und kam auf 20 Punkte, auf der anderen Seite überzeugte neben Kuzma einmal mehr Julius Randle (23 Punkte, 11 Rebounds), auch Lonzo Ball (15 Punkte, 7/8 FG, 11 Assists, 8 Rebounds) bereitete Freude.
Philadelphia 76ers (43-30) - Denver Nuggets (40-34) 123:104 (BOXSCORE)
Es hagelt gute Nachrichten für die Sixers! Gegen die Nuggets geriet der siebte Sieg in Folge in den Hintergrund - denn die Leidenszeit von No.1-Pick Markelle Fultz fand nach seinen langwierigen Schulterproblemen endlich ein Ende. Er gab gegen Denver sein Comeback und hatte mit 10 Punkten und 8 Assists auch Anteile am Erfolg. Und ja, seine Wurfbewegung sah gut aus!
Entsprechend euphorisiert waren die Fans in der Stadt der brüderlichen Liebe - oftmals hallten "Fultz! Fultz! Fultz!"-Rufe durch die Arena. Der Gepriesene wusste aber erst gar nicht, dass er gemeint war: "Ich dachte, sie feiern Nick Foles", gab der Point Guard hinterher zu.
Auch Coach Brett Brown war mit dem Rookie zufrieden: "Er sah selbstbewusst aus. Er hat sich diesen Moment hart erarbeitet." Den Sieg gegen Denver machte Philly indes in der zweiten Halbzeit klar, zuvor waren die Gäste noch gut dabei.
Topscorer der Sieger waren Dario Saric und Joel Embiid (13 Rebounds) mit je 20 Punkten, J.J. Redick kam auf 19. Auf der anderen Seite sorgten Will Barton (25) und Jamal Murray (17) für die meisten Punkte.
Minnesota Timberwolves (42-33) - Memphis Grizzlies (20-54) 93:101 (BOXSCORE)
Die Wolves hätten im Playoff-Kampf einen so wichtigen Schritt machen können, schließlich hatten die Nuggets in Philadelphia verloren. Doch sie ließen die Chance ungenutzt - und zwar in einem Heimspiel gegen ein Team, dass das Basketballspielen eigentlich schon eingestellt hat.
"Das ist die schlimmste Niederlage überhaupt", ärgerte sich Jeff Teague entsprechend. "Das war eigentlich ein Must-Win-Game gegen ein Team, für das es um nichts mehr geht." Dieses Team machte dann aber das beste Spiel seit langem, verteidigte mit Einsatz und blieb am Ende nervenstark. Marc Gasol war es, der 15 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie den Deckel auf diese Partie machte.
Damit hat Memphis so etwas wie Wiedergutmachung nach der frechen 61-Punkte-Niederlage gegen die Hornets betrieben. Das sah auch Wayne Selden so: "Wir haben uns an der Ehre gepackt gefühlt und unseren Stolz gerettet. Das wollen wir in den verbleibenden Spielen weiterhin tun."
Selden war mit 23 Punkten von der Bank Topscorer seines Teams, Gasol kam auf 20 Zähler, 10 Rebounds und 6 Assists. Auf der anderen Seite stemmten sich Teague (25, 7 Assists), Andrew Wiggins (18) und Taj Gibson (18) vergeblich gegen die Blamage.
Phoenix Suns (19-56) - Boston Celtics (51-23) 94:102 (Boxscore)
Es bleibt dabei, dass die Kobolde auch ohne ihre vielen Verletzten Spiele gewinnen - dank ihrer Defense und der Tatsache, dass im Angriff mehrere Spieler Verantwortung übernehmen können. Und wer weiß, ob die Raptors, die nur noch 3 Spiele Vorsprung haben und zuletzt schwächelten, nicht doch noch nervös werden?
Spannend war es in Arizona im zweiten und phasenweise im dritten Viertel, als die Suns nicht nur zurückkamen, sondern sogar hin und wieder führten. Die Celtics ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und nutzten eine Phase, in der sie Phoenix über 3 Minuten lang keine Punkte erlaubten, zur Entscheidung.
Jayson Tatum war mit 23 Punkten Topscorer seiner Farben, Marcus Morris unterstützte von der Bank mit 20 Zählern, Al Horford (19 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists) glänzte als Allrounder. Auf der anderen Seite bestätigte Josh Jackson (23 Punkte) seine gute Form, Devin Booker verpasste wegen seiner Handverletzung das fünfte Spiel in Folge.