Philadelphia 76ers vs. Miami Heat 104:91 (BOXSCORE), Serie 4:1
Als erstes Team in der Eastern Conference haben die Sixers die zweite Playoff-Runde erreicht. Der Grundstein wurde dabei mit einem überragenden dritten Viertel gelegt, nachdem es zur Pause völlig ausgeglichen war (46:46). Vor allem auf die Defense konnte sich Coach Brett Brown verlassen, Philly ließ im dritten Viertel nur 20 Punkte (7/22 FG) zu, auf der anderen Seite markierten die Gastgeber 34 Zähler.
Es herrschte ohnehin früh Festtagsstimmung im Wells Fargo Center, unter anderem weil Rapper Meek Mill nur Stunden nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in der Halle war und einen lauten Empfang bekam. Miami zeigte sich aber unbeeindruckt und hielt wie schon in den ersten vier Spielen der Serie gut mit. Vor allem die Bank um Dwyane Wade und Kelly Olynyk machte einen guten Eindruck und zwischenzeitlich führten die Gäste sogar mit 40:36.
Nach dem Wechsel veränderte sich die Dynamik aber schnell. Goran Dragic schlug Ben Simmons bei dessen Drive auf den Hinterkopf und kassierte dafür ein Techinal. Es war wohl ein Weckruf für die Sixers, die in der Folge einen 15:6-Run hinlegten, Robert Covington und J.J. Redick trafen dabei wichtige Dreier. Die Führung wuchs auf bis zu 18 Punkte an, Miami schien geschlagen.
Sixers stehen in der zweiten Playoff-Runde
Aber nur scheinbar. Wade eröffnete das vierte Viertel mit einem Dunk, Tyler Johnson (2 Dreier) und Dragic trafen ihre Jumper und plötzlich waren es nur noch 8 Zähler Rückstand für Miami. Es machte sich Unruhe nach dem 10:0-Run in der Halle breit, bevor James Johnson ein dummes technisches Foul kassierte und Philly ein wenig Luft verschaffte. Die Heat torpedierten nun ihre Comeback-Versuche selbst durch unnötige Fouls, die den Sixers und ihrer zu dieser Zeit schwachen Offense (7 Minuten ohne Field Goal) enorm halfen.
Olynyk (18) brachte zwar noch einige Punkte aufs Scoreboard, doch ein Dreier von Redick knapp zwei Minuten vor dem Ende war letztlich der Dagger (100:89). Der Shooting Guard war mit 25 Zählern (5/10 Dreier) auch der beste Scorer der Sixers. Joel Embiid spielte im vierten Viertel mit fünf Fouls kaum mehr, kam aber zuvor in 29 Minuten auf 19 Punkte und 12 Rebounds. Ben Simmons steuerte 14 Zähler, 10 Boards und 6 Assists bei. Bei Miami erzielte der Backcourt aus Tyler Johnson (16) und Dragic (15) nach Olynyk die meisten Zähler, Wade kam auf 11 Zähler (4/15 FG) sowie je 5 Rebounds und 5 Assists.
Die Sixers stehen damit erstmals seit 2012 wieder in der zweiten Runde der Playoffs. Dort wartet der Sieger der Serie zwischen den Boston Celtics und den Milwaukee Bucks. Seit der Finals 2001 mit Allen Iverson war dies erst der dritte Seriengewinn der Franchise (2003 gegen New Orleans, 2012 gegen Chicago).