Golden State Warriors vs. New Orleans Pelicans: Die Ausgangslage
Beide Teams waren schon länger nicht mehr im Einsatz, da sich sowohl die Warriors als auch die Pelicans souverän in der ersten Runde durchsetzten. Während der amtierende Champion die San Antonio Spurs in fünf Spielen mit leichten Problemen besiegte, fegte New Orleans die Portland Trail Blazers mit vier Siegen in ebenso vielen Spielen weg - die vielleicht größte Überraschung der bisherigen Playoffs und der bisher einzige Sweep.
Für die chronisch erfolglose Franchise aus dem Big Easy war dies ein echtes Ausrufezeichen. Zuletzt hatte New Orleans mit Chris Paul 2008 eine Playoff-Serie gewonnen. Damals hießen die Pelicans noch Hornets.
Die Statistik macht den Pels aber wenig Hoffnung. Seit 2013 hat NOLA 26 von 28 Spielen gegen die Warriors verloren, darunter ein Sweep im Jahr 2015, als sich die beiden Teams in der ersten Playoff-Runde trafen. Immerhin: Das letzte Duell der Regular Season im April konnten die Pels in der Oracle Arena für sich entscheiden.
Es war ohnehin das einzige Spiel beider Teams, das ein bisschen Aussagekraft hat. In den ersten drei Vergleichen in der Frühphase der Saison stand DeMarcus Cousins für New Orleans noch auf dem Feld, was aufgrund seiner Achillessehnenverletzung nun nicht der Fall sein wird. Auf Seiten der Warriors fehlte dabei Stephen Curry, er wird im Laufe der Serie erwartet, wahrscheinlich schon zu Spiel 2.
Dennoch herrscht Optimismus im Lager der Pelicans. "Wir wissen, dass wir sie schlagen können", tönte Anthony Davis im Vorfeld der Serie. "Wir haben das in der Regular Season bewiesen, sie sind ein gutes Matchup für uns. Wir gehen mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Spiele."
Golden State vs. New Orleans: Die Ergebnisse der Regular Season
Datum | Heimteam | Auswärtsteam | Ergebnis |
21.10.2017 | Pelicans | Warriors | 120:128 |
26.11.2017 | Warriors | Pelicans | 110:95 |
05.12.2017 | Pelicans | Warriors | 115:125 |
08.04.2018 | Warriors | Pelicans | 120:126 |
NBA Playoffs 2018: So gewinnen die Warriors die Serie
Es gilt, die unglaublich heiße Offense der Pelicans zu stoppen, dafür sollten die Warriors genügend Werkzeuge haben. Um Davis wird sich wohl Draymond Green kümmern müssen, doch die Dubs haben - anders als Portland - genügend Spieler, um AD durch wechselnde Bewachung aus dem Rhythmus zu bringen. Natürlich hatten die Dubs auch mit LaMarcus Aldridge (23,1 Punkte, 51 Prozent aus dem Feld) in der ersten Runde große Schwierigkeiten, doch der Supporting Cast der Spurs war quasi abgemeldet.
Dies ist bei den Pels für Davis vor allem der Backcourt um Rondo und Holiday. "Wir müssen sie gewissenhaft verteidigen", weiß auch Durant. "AD hatte einige Monster-Spiele, aber diese Jungs kreieren seine Möglichkeiten." Dabei gilt es vor allem in Transition aufzupassen, im Halbfeld verliert die Pelicans-Offense häufig an Explosivität.
Nach Washington und Indiana erzielte kein Team mehr Punkte in Transition als New Orleans (16,8). Hier ist für die Warriors Vorsicht geboten, denn hin und wieder gibt es einige Phasen mit zahlreichen Unkonzentriertheiten beim Meister. Das Gentry-Team erzielte dagegen in der Portland-Serie im Schnitt 19 Zähler nach gegnerischen Ballverlusten (Platz drei).
Turnover sind auch ein Makel im Spiel von Curry (3,0 pro Spiel), dennoch ist der zweifache MVP der Joker des Teams aus der Bay Area. Selbst ohne den Point Guard würden die Warriors als Favorit in diese Serie gehen, mit dem Superstar und dessen schierer Präsenz sind die Dubs noch einmal ein Level besser.
Der Kader der Golden State Warriors
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Quinn Cook | Klay Thompson | Kevin Durant | Draymond Green | Zaza Pachulia |
Shaun Livingston | Nick Young | Andre Iguodala | David West | JaVale McGee |
Stephen Curry | Patrick McCaw | Kevon Looney | Jordan Bell | |
Damian Jones |
NBA Playoffs 2018: So gewinnen die Pelicans die Serie
Die große Frage für die Pelicans wird sein, wie man Durant eindämmen kann. Das Matchup mit Portland kam dem Team von Head Coach Alvin Gentry sehr entgegen, da die Blazers über keinen überragenden Flügelspieler verfügten. Dort liegen die Schwächen der Pels, die mit E'Twaun Moore, einem nominellen Guard, auf der Drei spielen. Gegen die Warriors wird man Moore nicht verstecken können.
In der Regular Season versuchten es die Pels unter anderem mit Point Guard Jrue Holiday gegen KD, doch wie sich herausstellte, war der Größenvorteil für den Finals-MVP viel zu groß. So dürften Solomon Hill oder auch Darius Miller mehr Minuten sehen und sich gegen Durant versuchen, auch Nikola Mirotic dürfte den Warriors-Star einige Male zu sehen bekommen.
Alternativ könnte auch Davis die Durantula checken, doch die Braue ist eigentlich zu wichtig für die Offense, um ihn in diesem ungünstigen Duell aufzureiben. Dazu werden es die Pels vermeiden wollen, dass Davis am Perimeter verteidigt, da so der Ringschutz nicht mehr gegeben ist.
Deswegen wird sich New Orleans bemühen, seine Stärken durchzudrücken - und die liegen klar in der Offense. 114,7 Punkte erzielten die Pels auf 100 Ballbesitze hochgerechnet in den vier Spielen gegen Portland, dazu spielen die Pels die schnellste Pace der kompletten Liga.
Neben Holiday und Davis konnten dabei auch die Rollenspieler wie Nikola Mirotic (46,2 Prozent Dreier gegen Portland) oder Rajon Rondo glänzen. Die Pels werden einen starken Supporting Cast brauchen, der effizient punktet, um in dieser Serie eine Chance zu haben. Über die Defense werden die Pelicans wohl kaum gewinnen, in einem echten Shootout vielleicht schon.
Der Kader der New Orleans Pelicans
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Rajon Rondo | Jrue Holiday | E'Twaun Moore | Nikola Mirotic | Anthony Davis |
Ian Clark | Solomon Hill | Darius Miller | Cheick Diallo | Emeka Okafor |
Frank Jackson | Jordan Crawford | DeAndre Liggins | Alexis Ajinca | |
DeMarcus Cousins |
Warriors vs. Pelicans: Wer gewinnt die Serie?
New Orleans ist heiß, wird den Champion zumindest kitzeln und den echten ersten Härtetest für Golden State darstellen. Die Matchups sind für die Franchise aus Louisiana aber denkbar ungünstig und Golden State hat in Curry eben noch einen echten Joker in der Hinterhand. Es bräuchte schon gigantische Vorstellungen von Davis, damit diese Serie von den Pels in die Länge gezogen werden könnte. Dennoch müssen die Warriors gewaltig aufpassen, New Orleans ist jederzeit in der Lage 130 Punkte auf das Scoreboard zu zaubern. Bleibt die Defense aber auf ähnlichem Niveau wie gegen die Spurs, werden die Dubs keine Probleme haben, auch weil sie mehr Kader-Tiefe vorweisen können. Prognose: Warriors in fünf.