NBA - Dirk Nowitzkis ehemaliger Trainer und Lehrer Klaus Perneker im Interview: "Im ersten Halbjahr hatte Dirk fünf Fünfer"

Philipp Jakob
08. August 202313:24
Dirk Nowitzki absolvierte während des NBA-Lockouts für Würzburg noch 16 Spiele in der Bundesliga.imago images
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Mitspieler, Nachhilfelehrer, Head Coach: Klaus Perneker hat die Entwicklung des jungen Dirk Nowitzki in den 1990er-Jahren hautnah miterlebt - und das sowohl auf dem Parkett als auch auf der Schulbank. Im Interview mit SPOX spricht der heutige Studiendirektor eines Würzburger Gymnasiums über Chemie-Nachhilfe mit Dirk, die schrägen Trainingsmethoden von Holger Geschwindner und den Titelgewinn der Dallas Mavericks 2011.

Dieses Interview erschien erstmals am 7. Mai 2020.

Herr Perneker, wo waren Sie am 12. Juni 2011?

Perneker: Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich habe ein Public Viewing organisiert am Röntgen-Gymnasium, meiner ehemaligen Schule. Bereits in den Wochen zuvor habe ich mit meinen Schülerinnen und Schülern ab der zehnten Klasse die Spiele der Mavericks im Computerraum live geschaut, danach gab es Frühstück in der Schule und dann fand ganz normal der Unterricht statt. Wenn Dallas gewonnen hatte, haben wir weiße Hemden getragen, wenn sie verloren hatten, schwarze.

An jenem 12. Juni war Spiel 6 der NBA Finals, als die Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki die Championship gewannen.

Perneker: Vor Spiel 6 haben wir überlegt, ob wir das Public Viewing in die Schulmensa verlegen. Ich habe mich erst gefragt, ob wir für die 80 Menschen fassende Mensa überhaupt genug Leute zusammenkriegen. Einer der Schüler hat die Veranstaltung aber bei Facebook geteilt, wir hatten auf einmal das Problem, dass Hunderte vor dem Eingang standen. Wir mussten die Leute wieder wegschicken. Als die Mavs gewonnen haben, haben wir ordentlich gefeiert. Das war ein fantastischer Moment.

Ist Ihnen ein Stein vom Herzen gefallen, dass es für Nowitzki nach der enttäuschenden Finals-Pleite 2006 nun endlich mit dem Titel geklappt hat?

Perneker: Jeder hat sich das für ihn gewünscht, das hat man in Würzburg gespürt. Er ist unser Dirk, er ist ja quasi nie weg gewesen. Er war in der spielfreien Zeit oft Zuhause bei seinen Eltern. Klar gab es einen Hype um seine Person, aber er hat sich nicht anders verhalten als vorher. Und selbst nach 2006 habe ich zu keinem Zeitpunkt gedacht, dass er aufhören könnte oder nicht nochmal angreift. 2011 hat dann einfach alles gepasst.

Waren Sie dabei, als Nowitzki nach dem Titelgewinn in Würzburg empfangen und von tausenden Fans auf dem Residenzplatz gefeiert wurde?

Perneker: Natürlich! Das war echtes Gänsehautfeeling. Zunächst wurde er in der s.Oliver Arena geehrt und anschließend auf dem Residenzplatz gefeiert - das war einfach toll.

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