"Es ist noch nicht richtig bei mir angekommen. Ich stehe immer noch unter Schock", sagte ein frustrierter Mitchell nach der 119:131-Niederlage in Spiel 6, die das Playoff-Aus perfekt machte. "Ich weiß nicht, was ich nächste Woche machen werde. Wahrscheinlich werde ich wie ein Verrückter die Spiele schauen. Das ist schmerzhafter als vergangenes Jahr. Daran werde ich noch eine Weile zu knabbern haben."
Vor allem die Art und Weise der Pleite schockierte die Gäste. Utah lag noch im dritten Viertel mit bis zu 25 Punkten in Front, nachdem die brandheißen Mitchell und Jordan Clarkson (21 Punkte im zweiten Viertel) ihr Team in Führung geballert hatten. Dann folgte aber der Einbruch. Die zweite Halbzeit ging insgesamt mit 81:47 an die Clippers, die nach dem Seitenwechsel angeführt vom überragenden Terance Mann 71,4 Prozent aus dem Feld und 73,7 Prozent von Downtown (14/19 Dreier) trafen.
"Zu Beginn des dritten Viertels haben wir angefangen, den Ball zu verlieren", analysierte Head Coach Quin Snyder. "Wir haben versucht, gegen den Ball zu verteidigen, hatten aber Probleme, vor unserem Gegenspieler zu bleiben. Mann hat seine Würfe getroffen ... jeder hat Würfe getroffen. Knapp 74 Prozent von der Dreierlinie ist eine ungewöhnliche Zahl. Aber wir haben uns einige Male nicht gut angestellt."
Dennoch betonte Snyder: "Ich bin unglaublich stolz auf dieses Team. Wenn man mit so einer Niederlage die Saison beendet, ist es hart an eine Saison zurückzudenken, die, wie ich finde, herausragend war." Die Jazz beendeten die Regular Season mit 52 Siegen und 20 Niederlagen als das beste Team der Liga, dennoch reichte es nun bereits zum fünften Mal in Folge nicht für den Sprung in die West-Finals.
Jazz-Star Donovan Mitchell? "Er ist ein Krieger"
"Natürlich ist das schmerzhaft", sagte auch Rudy Gobert. "Wir hatten ein großartiges Jahr. Wir hatten das Gefühl, dass wir die Waffen hätten, die wir auf dem Weg zu einem Titel bräuchten. Es ist zwar schmerzhaft, aber wir werden daraus lernen."
Ein Sonderlob hatte Coach Snyder auch noch für Mitchell übrig, der sich trotz eines lädierten Knöchels mit 39 Punkten gegen die drohende Niederlage zur Wehr setzte. "Er ist ein Krieger", sagte Snyder. "Er ist ein einzigartiger Spieler, der ein starkes Konkurrenzdenken und den Wunsch hat, trotz solcher Schmerzen zu spielen. Im Laufe des Spiels wurde es immer schwieriger für ihn."
"Es tut verdammt weh. Ich habe versucht, trotz der Verletzung zu spielen. Ich habe versucht, irgendeinen Weg zu finden, aber jetzt müssen wir nach Hause gehen", so Mitchell. "Ich bin mental noch nicht bereit dafür. Wir haben so hart gekämpft."