Alle wichtigen Entscheidungen der Free Agency sind gefallen, nun geht es in die Offseason. Doch wo stehen die Teams knapp zwei Monate vor dem Start der neuen Spielzeit? Das Power Ranking zur Western Conference.
Zum großen Power Ranking der Eastern Conference geht es hier entlang!
Platz 15: OKLAHOMA CITY THUNDER
Neuzugänge
- Draft: Josh Giddey (Nr. 6), Tre Mann (Nr. 18), Jeremiah Robinson-Earl (Nr. 32), Aaron Wiggins (Nr. 55)
- Trade: Derrick Favors (Jazz)
Abgänge
- Trade: Al Horford (Celtics), Moses Brown (Mavericks)
- Free Agency: Tony Bradley (Bulls), Svi Mykhailiuk
In der Draft Lottery 2021 hatte OKC Pech mit dem Abrutschen auf Position 6 - aber was soll's, nächstes Jahr gibt es den nächsten Versuch. Siege werden die Thunder in der kommenden Saison wohl nur "aus Versehen" einstreichen, wenn die Klasse von Shai Gilgeous-Alexander zu viel für den Gegner wird.
Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung (5 Jahre/172,6 Mio. Dollar) von SGA hat Oklahoma City immerhin den wichtigsten Baustein der eigenen Zukunft - neben der beeindruckenden Sammlung an Draft-Picks - langfristig an das Team gebunden. Shais Entwicklung wie die der weiteren Jungspunde Lu Dort, Aleksej Pokusevski oder der neuen Rookies um Giddey und Mann wird auch kommende Saison im Fokus stehen.
Die Talente werden sicherlich genug Freiraum bekommen, um zu lernen. Derrick Favors bringt ein wenig Erfahrung mit, kam aber in erster Linie als Salary Dump der Jazz und brachte einen zusätzlichen Erstrundenpick mit. Es sollte nicht verwundern, wenn der Big schon bald wieder auf dem Trade-Block zu finden ist - in der Hoffnung auf noch Picks natürlich.
Platz 14: HOUSTON ROCKETS
Neuzugänge
- Draft: Jalen Green (Nr. 2), Alperen Sengün (Nr. 16), Usman Garuba (Nr. 23), Josh Christopher (Nr. 24)
- Trade: Daniel Theis (Bulls)
Abgänge
- Free Agency: Kelly Olynyk (Pistons), Sterling Brown (Mavericks), Avery Bradley, Dante Exum, D.J. Wilson
"Ich habe das Gefühl, ich bin der beste Spieler in diesem Jahrgang. Ich wurde nicht an erster Stelle gewählt, also werde ich halt Rookie of the Year", formulierte Jalen Green, der 2. Pick des Draft 2021, eine deutliche Kampfansage, inklusive Stichelei in Richtung der Pistons. Die Rockets hätten sicherlich nichts dagegen, wenn es genauso kommt.
Der Guard bringt das Potenzial mit, ein unwiderstehlicher Scorer auf höchstem NBA-Niveau zu werden. In besonders viele Siege wird sich das im ersten Jahr aber noch nicht ummünzen lassen. Die Offense der Texaner um Green könnte Spaß machen, genau wie die weiteren Talente wie Kevin Porter Jr. Sengün oder Christopher. Doch defensiv wird wohl eine Menge Arbeit auf Theis zukommen.
Die Frage ist: Was passiert mit den Veteranen im Team? Gehen die Rockets auf die Suche nach einem Trade-Partner für John Wall, Eric Gordon oder Danuel House, um noch mehr Einsatzzeit für die Talente freizuschaufeln? Oder hofft Houston auf Tipps und Leadership der erfahrenen an die junge Generation? Bisher deutet einiges auf die letztgenannte Option hin.
Platz 13: SAN ANTONIO SPURS
Neuzugänge
- Draft: Josh Primo (Nr. 12), Joe Wieskamp (Nr. 41)
- Trade: Doug McDermott (Pacers), Thaddeus Young, Al-Farouq Aminu (beide Bulls), Chandler Hutchison (Wizards)
- Free Agency: Zach Collins (Trail Blazers), Bryn Forbes (Bucks)
Abgänge
- Trade: DeMar DeRozan (Bulls)
- Free Agency: Rudy Gay (Jazz), Patty Mills (Nets), Trey Lyles (Pistons), Gorgui Dieng (Hawks)
Veteranen sind in San Antonio kaum ein Thema mehr. Der Umbruch geht Schritt für Schritt voran, DeRozan, Gay und Mills sind weg. Mit dem Australier verabschiedete sich der letzte Teil des Meisterteams von 2014 - abgesehen von Coach Gregg Popovich natürlich.
Der Fokus bei den Spurs liegt nun auf der Jugend, gerade im Backcourt und auf dem Flügel nehmen künftig die jungen Wilden um Dejounte Murray (24 Jahre), Derrick White (27), Lonnie Walker IV (22), Keldon Johnson (21), Devin Vassell (20) oder Rookie Primo (18) noch mehr das Zepter in die Hand. Allerdings fehlt in dieser Auflistung ein echtes All-Star-Kaliber für die kommende Saison.
Die Veteranen McDermott und Forbes liefern ein wenig Shooting, Young von allem ein bisschen was. Collins ist eine Wette ohne großes Risiko, da nur die Hälfte seines Vertrags (3 Jahre/22 Mio.) garantiert ist. Das Potenzial eines Play-In-Teams wird sicherlich ab und an aufblitzen, doch San Antonio braucht noch Zeit.
Platz 12: MINNESOTA TIMBERWOLVES
Neuzugänge
- Trade: Taurean Prince (Cavaliers), Patrick Beverley (Clippers)
Abgänge
- Trade: Ricky Rubio (Cavaliers), Jarrett Culver, Juan Hernangomez (beide Grizzlies)
- Free Agency: Jarred Vanderbilt, Ed Davis
Zeit haben die Wolves eigentlich nicht mehr. Spekulationen um die Zukunft von Franchise-Star Karl-Anthony Towns kursieren immer mal wieder, um diese im Keim zu ersticken sollten möglichst bald die Playoffs her. In der Offseason war es allerdings lange extrem ruhig im hohen Norden der USA, bevor sich die Wolves Beverley schnappten.
Im Großen und Ganzen hofft die Franchise darauf, dass die Eckpfeiler des Teams endlich fit bleiben und gemeinsam auf dem Court stehen. Vergangene Spielzeit streiften sich KAT und D'Angelo Russell nur 24-mal gemeinsam das Jersey über, in den Minuten mit den beiden Stars legte Minnesota ein Offensiv-Rating von 117,0 auf. Kann Anthony Edwards zudem seine Entwicklung aus der zweiten Saisonhälfte bestätigen, könnten die Wolves eine hochprozentige Offense stellen.
Das dicke Fragezeichen bleibt aber die Defense, in dieser Hinsicht soll der Beverley-Trade helfen, der Toughness und gewisse Führungsqualitäten mitbringt. Eine Antwort auf alle Defensiv-Probleme ist er aber nicht. Gleichzeitig macht die Tiefe auf den großen Position nach dem Hernangomez-Abgang Sorgen. Dennoch wird Minnesota besser sein als vergangene Saison (23-49), für die Playoffs wird es im engen Westen aber nicht reichen.
Platz 11: SACRAMENTO KINGS
Neuzugänge
- Draft: Davion Mitchell (Nr. 9), Neemias Queta (Nr. 39)
- Trade: Tristan Thompson (Celtics)
- Free Agency: Alex Len (Wizards)
Abgänge
- Trade: Delon Wright (Hawks)
- Free Agency: Hassan Whiteside (Jazz), Justin James
Die längste Playoff-Durststrecke der Association - und kein Ende? 15 Jahre lang warten die Kings-Fans mittlerweile auf Postseason-Basketball, die Chancen stehen schlecht, dass sich daran 2021/22 etwas ändert.
Ein Buddy-Hield-Trade mit den Lakers, über den angeblich verhandelt wurde, hätte Sacramento sicherlich gutgetan, so bleibt erst einmal ein überfüllter Backcourt. De'Aaron Fox, Tyrese Haliburton, Hield, Rookie Mitchell und Terence Davis wollen alle Minuten abgreifen, das schreit förmlich nach einem Midseason-Trade.
Nr.9-Pick Mitchell sollte immerhin der in der Vorsaison ligaweit mit Abstand schlechtesten Defense helfen, Thompson ist ein solider Backup hinter Richaun Holmes, mit dem verlängert wurde. Die nächsten Entwicklungsschritte von Fox und Haliburton sollten das Team wettbewerbsfähig halten, doch viel mehr ist Stand jetzt nicht drin.
Platz 10: NEW ORLEANS PELICANS
Neuzugänge
- Draft: Trey Murphy (Nr. 17), Herb Jones (Nr. 35)
- Trade: Jonas Valanciunas (Grizzlies), Tomas Satoransky, Garrett Temple (beide Bulls), Devonte' Graham (Hornets)
Abgänge
- Trade: Lonzo Ball (Bulls), Steven Adams (Grizzlies), Eric Bledsoe (Clippers), Wes Iwundu (Hornets)
- Free Agency: James Johnson (Nets)
Die Offseason der Pelicans war alles andere als ein Erfolg. Mit einem schwachen Abschneiden in der kommenden Spielzeit könnte New Orleans seinen Franchise-Star Zion Williamson vergraulen. Doch statt einen klaren Angriff auf die Playoffs einzuleiten, sorgten die Pels mit ihren Entscheidungen in erster Linie für Verwunderung.
Valanciunas könnte im Vergleich zu Adams ein marginal besserer Fit an der Seite von Zion sein, da er außerhalb der Zone etwas mehr Gefahr ausstrahlt. Den Playoff-Kohl wird er aber nicht fett machen. Und den durch den Trade entstandene Cap Space konnte NOLA nicht gewinnbringend nutzen. Ball ließ das Front Office ziehen, an seiner statt wird künftig Graham das Playmaking übernehmen. Ob er ein Upgrade als Floor General ist, darf angezweifelt werden.
Gerade defensiv sind die ohnehin schon vorhandenen Lücken wohl eher größer geworden. Der neue Head Coach Willie Green findet sich in einer schwierigen Position wieder, auf dem Papier ist der Kader nicht wirklich besser geworden im Vergleich zur Vorsaison. Auch Zion und Brandon Ingram in Top-Form werden wohl nicht reichen. Keine guten Voraussetzungen, um Zion wirklich glücklich zu machen.
gettyPlatz 9: MEMPHIS GRIZZLIES
Neuzugänge
- Draft: Ziaire Williams (Nr. 10), Santi Aldama (Nr. 30),
- Trade: Steven Adams (Pelicans), Rajon Rondo, Daniel Oturu (beide Clippers), Sam Merrill (Bucks), Jarrett Culver, Juan Hernangomez (beide Timberwolves)
Abgänge
- Trade: Jonas Valanciunas (Pelicans), Grayson Allen (Bucks)
- Free Agency: Justise Winslow (Clippers), Tim Frazier
Die Offseason der Grizzlies war eine Investition in die Zukunft, anstatt kurzfristig das Playoff-Glück zu erzwingen. Die Trades mit den Pelicans und Clippers brachten einen besseren Pick im Draft (Ziaire Williams) sowie die Chance auf weitere Assets, sollte Rondo ebenfalls weiterverscherbelt werden. Für Beverley bekam Memphis in Culver und Hernangomez bereits zwei interessante Spieler zurück.
Doch ansonsten ist Adams ein Downgrade gegenüber Valanciunas, der vergangene Saison einer der Besten im Grizzlies-Trikot war. Allerdings baut Memphis ohnehin auf eine volle Saison von Jaren Jackson Jr., der für die Zukunft im Frontcourt steht und gemeinsam mit Ja Morant - sofern verletzungsfrei - ein dynamisches Duo bilden soll.
Das Potenzial dazu ist definitiv vorhanden. Allein die beiden Grizzlies-Eckpfeiler sollten dafür sorgen, dass Memphis im Rennen um das Play-In-Turnier mitmischt. Macht Morant vielleicht sogar schon in 2021/22 der Sprung zum All-Star?
Platz 8: PORTLAND TRAIL BLAZERS
Neuzugänge
- Draft: Greg Brown (Nr. 43)
- Free Agency: Ben McLemore (Lakers), Cody Zeller (Hornets), Tony Snell (Hawks)
Abgänge
- Free Agency: Carmelo Anthony (Lakers), Enes Kanter (Celtics), Zach Collins (Spurs), Rondae Hollis-Jefferson, Harry Giles
Der Kader der Blazers kommt ohne größere Veränderungen daher, Damian Lillard und Co. sind also auch in der kommenden Saison höchstens ein Anwärter auf eins der letzten Playoff-Tickets beziehungsweise auf das Play-In-Turnier. Doch bei keinem Team außer den Sixers muss man wohl so stark betonen: Stand jetzt.
Eigentlich kann es das in der Offseason noch nicht gewesen sein für Blazers-GM Neil Olshey. Lillard hatte zwar öffentlich Abstand von angeblich nahenden Trade-Forderungen genommen, allerdings gleichzeitig den Druck auf das Front Office erhöht. Doch die getätigten Verpflichtungen reichen allemal als solide Ergänzungen und sicherlich nicht, um nach den Sternen im Westen zu greifen.
Deshalb werden die kommenden Wochen und Monate vor dem Saisonstart Mitte Oktober in Oregon sicherlich spannend werden. Versuchen die Blazers, Ben Simmons aus Philly loszeisen? Oder hat Lillard irgendwann doch die Nase voll? Die Blazers haben in ihrer aktuellen Konstellation ein klares Ceiling. Das fünfte Erstrunden-Aus in den vergangenen sechs Jahren ist für Big Game Dame keine reizvolle Aussicht.
Platz 7: L.A. CLIPPERS
Neuzugänge
- Draft: Keon Johnson (Nr. 21), Jason Preston (Nr. 33), B.J. Boston (Nr. 51)
- Trade: Eric Bledsoe (Grizzlies)
- Free Agency: Justise Winslow (Grizzlies)
Abgänge
- Trade: Patrick Beverley, Rajon Rondo, Daniel Oturu (alle Grizzlies)
- Free Agency: DeMarcus Cousins, Patrick Patterson
Die Clippers können sich sicherlich zu den Gewinnern des Sommers zählen. Kawhi-Verlängerung: check. Mit Batum und Jackson wichtige Rollenspieler gehalten: check. In Person von Bledsoe ein kurzfristiges Upgrade auf der Point-Guard-Position geholt und tonnenweise Luxussteuer gespart: ebenfalls check.
Und dennoch rutschen die Clippers im Ranking ab. Das liegt natürlich allein an der Ungewissheit um Leonard. Mitte Juli musste er unters Messer, um sich am Kreuzband operieren zu lassen. Bezüglich einer möglichen Rückkehr hielten sich die Clippers bedeckt, alles zwischen sechs Monaten und einem kompletten Jahr Pause ist denkbar.
Mit Paul George am Steuer plus dem guten Supporting Cast sind die Clippers weiterhin ein Playoff-Team, allerdings kein Titelanwärter. Ohne die Klaue fehlt der zweite Superstar, um ins Top-Tier der Western Conference vorzustoßen.
Platz 6: DALLAS MAVERICKS
Neuzugänge
- Trade: Moses Brown (Celtics)
- Free Agency: Reggie Bullock (Knicks), Sterling Brown (Rockets)
Abgänge
- Trade: Josh Richardson (Celtics)
- Free Agency: Nicolo Melli (Olimpia Milano), J.J. Redick
Zu diesem Top-Tier gehören auch die Mavs weiterhin nicht, dabei war der Vorstoß dorthin eigentlich das erklärte Ziel der Offseason. Doch prominente Hilfe für Luka Doncic blieb bisher nur ein Wunschtraum. Zwar ist der Kader durch das Upgrade von Bullock gegenüber Richardson besser einzuschätzen als im Vorjahr - aber eben nicht gut genug, um den ganz großen Angriff zu starten.
Doncic' Brillanz allein sollte Dallas eine gute Position im Playoff-Rennen garantieren - insbesondere, wenn Leonard den Clippers tatsächlich länger fehlt. Ein zweiter Star fehlt den Mavs aber, Kristaps Porzingis konnte diese Rolle in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend ausfüllen, auch weil er nie wirklich fit blieb.
Sowohl um Porzingis als auch um den neuen Head Coach Jason Kidd, der bei seinen bisherigen Stationen jeweils scheiterte, geistern zu viele Fragezeichen, als dass die Mavs einen größeren Sprung im Ranking machen könnten.
Platz 5: DENVER NUGGETS
Neuzugänge
- Draft: Nah'Shon Hyland (Nr. 26)
- Free Agency: Jeff Green (Nets)
Abgänge
- Free Agency: JaVale McGee (Suns), Paul Millsap, Shaquille Harrison
Eine ähnliche Ungewissheit wie bei den Clippers und dem Thema Kawhi herrscht auch in der Mile High City vor. Wann genau Jamal Murray von seinem Kreuzbandriss zurückkommen wird, ist offen. Der Nuggets-Guard zog sich seine Verletzung Mitte April zu, bis zu zwölf Monate könnte er für seine Rückkehr brauchen.
Sollte er rechtzeitig zu den Playoffs fit werden und er ansatzweise sein vorheriges Niveau erreichen, gehören die Nuggets zu den Favoriten im Westen. Doch auch ohne Murray ist mit Denver zu rechnen. Nikola Jokic ist immer noch der amtierende MVP, die letzten Saisonmonate 20/21 haben gezeigt, dass er das Team auch ohne den Star-Guard an seiner Seite tragen kann.
Neuzugang Green ist ein guter Backup für die großen Positionen, der wohl den weiterhin vertragslosen Millsap ersetzen wird. Zudem wurde mit Will Barton, Austin Rivers und JaMychal Green verlängert. Michael Porter Jr. und Aaron Gordon sind auch noch da. Dieses Grundgerüst plus MVP Jokic wird reichen, um auch ohne Murray am Heimvorteil im Westen zu kratzen.
Platz 4: GOLDEN STATE WARRIORS
Neuzugänge
- Draft: Jonathan Kuminga (Nr. 7), Moses Moody (Nr. 14)
- Free Agency: Andre Iguodala (Heat), Otto Porter (Magic), Nemanja Bjelica (Heat), Chris Chiozza (Nets)
Abgänge
- Trade: Eric Paschall (Jazz)
- Free Agency: Kelly Oubre Jr. (Hornets), Kent Bazemore (Lakers), Alen Smailagic (Partizan), Nico Mannion (Bologna), Jordan Bell
Endlich wieder "Strength in Numbers"? Der Kader der Dubs hat im Sommer insbesondere beim Thema Tiefe einen Feinschliff erhalten. Porter Jr. könnte sich als Steal erweisen, bei Iguodala muss man erst abwarten, wie viel er tatsächlich noch im Tank hat. Dazu die jungen Talente, die sich zwar erst noch beweisen müssen, aber zumindest über vielversprechende Anlagen verfügen.
Doch in der Bay Area steht und fällt natürlich alles mit der Big Three. Stephen Curry bewies in der vergangenen Saison auch im "hohen" Alter Topform, Draymond Green bleibt ein hervorragender Verteidiger. Von Klay Thompson sollte man nach seinem Achillessehnenriss keine Wunder erwarten, sollte der Splash Brother im Laufe der Saison aber in Form kommen, wird Golden State nach zwei Jahren Abstinenz ziemlich sicher wieder das Playoff-Ticket buchen können.
Wie weit nach oben es gehen kann, könnten am Ende die Youngster entscheiden. James Wiseman muss einen Schritt nach vorne machen, die Rookies einschlagen und Andrew Wiggins Konstanz in sein Spiel bringen. Und sollte das Konzept doch nicht aufgehen, wie gewünscht, besitzen die Dubs immer noch genügend Assets, um einen Blockbuster-Trade einzufädeln.
Platz 3: UTAH JAZZ
Neuzugänge
- Draft: Jared Butler (Nr. 40)
- Trade: Eric Paschall (Warriors)
- Free Agency: Rudy Gay (Spurs), Hassan Whiteside (Kings)
Abgänge
- Trade: Derrick Favors (Thunder)
- Free Agency: Georges Niang (Sixers), Ersan Ilyasova, Matt Thomas
Der wichtigste Deal der Offseason war die Vertragsverlängerung mit Mike Conley. Die war relativ schnell unter Dach und Fach und so heißt es für die Jazz: Spielt den selben Song nochmal! Zwar hat das abermals enttäuschende Playoff-Aus in Runde zwei die Limitationen des Kaders wieder einmal zum Vorschein gebracht, doch in der regulären Saison sollten diese nicht so stark zum Tragen kommen.
Mit dem Kern aus Conley, der in der Postseason einige Spiele verletzt fehlte, Donovan Mitchell und dem dreifachen DPOY Rudy Gobert plus den eingespielten und hochklassigen Rollenspieler werden die Mannen vom Salzsee erneut ein hervorragendes Regular-Season-Team stellen. Der Verlust von Favors wurde durch Gay, Paschall und Whiteside adäquat aufgefangen.
Entscheidend ist aber mittlerweile nicht mehr die reguläre Saison, sondern was danach passiert. Gewisse Matchups stellen die Jazz in der Postseason vor enorme Probleme, finden sie endlich eine effektive Antwort? Der nächste Anlauf muss sitzen, ansonsten könnte Utah vor einem Umbruch stehen.
Platz 2: PHOENIX SUNS
Neuzugänge
- Trade: Landry Shamet (Nets)
- Free Agency: JaVale McGee (Nuggets), Elfrid Payton (Knicks)
Abgänge
- Trade: Jevon Carter (Nets)
- Free Agency: Torrey Craig (Pacers), E'Twaun Moore, Langston Galloway
Der Finals-Run hat der Franchise aus dem Wüstenstaat einen Vertrauensbonus beschert. Nun muss Phoenix allerdings beweisen, dass die vergangene Saison keine Eintagsfliege war, bedingt durch zahlreiche Verletzungen bei der Konkurrenz. Mit gelungenen Moves in der Offseason wurden dazu die Voraussetzungen geschaffen.
Die Vertragsverlängerung mit Chris Paul schwebt natürlich über allem, ohne den Point God wäre es für Phoenix schwierig geworden, den Erfolg zu wiederholen. Entsprechend ließ sich Teambesitzer Robert Sarver dessen Dienste einiges kosten. Damit aber noch nicht genug: McGee stellt ein Upgrade auf der Backup-Center-Position dar, Shamet liefert noch mehr Shooting, Payton weitere Tiefe im Backcourt.
Die beste Nachricht aus Suns-Sicht: Devin Booker und Deandre Ayton sind aller Voraussicht nach noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen. Wenn CP3 Gevatter Zeit noch ein weiteres Jahr hinhält, dann ist für Phoenix eine Menge möglich. Die Suns darf man nicht abschreiben!
gettyPlatz 1: LOS ANGELES LAKERS
Neuzugänge
- Trade: Russell Westbrook (Wizards)
- Free Agency: Carmelo Anthony (Trail Blazers), Trevor Ariza (Heat), Wayne Ellington (Pistons), Dwight Howard (Sixers), Kendrick Nunn (Heat), Kent Bazemore (Warriors), Malik Monk (Hornets)
Abgänge
- Trade: Kyle Kuzma, Kentavious Caldwell-Pope, Montrezl Harrell (alle Wizards)
- Free Agency: Dennis Schröder (Celtics), Alex Caruso (Bulls), Markieff Morris (Heat), Andre Drummond (Sixers), Ben McLemore (Trail Blazers), Kostas Antetokounmpo (ASVEL, Frankreich), Wesley Matthews, Jared Dudley
Keine Zweifel, es gibt noch einige Fragzeichen, die dieses Team umhüllen und die erst im Laufe der Regular Season beantwortet werden müssen. Namentlich zu nennen sind da in erster Linie die angreifbarere Defense, der Fit von Westbrook und das Alter des Kaders. Auch wenn darüber bereits viele Witze gemacht wurden, ist es dennoch eine ernstzunehmende Sorge.
Für die Spitzenposition in diesem Ranking reichen aber zwei Namen: LeBron James und Anthony Davis. Allein dieses Duo wird Sorge tragen, dass L.A. an der Spitze mitmischt und das enttäuschende Ende der von Verletzungen gebeulten Vorsaison vergessen macht. Der King ist durch die Zweifler topmotiviert und geht nach einer langen Sommerpause ausgeruht in die neue Spielzeit. Bleibt AD fit, ist dem ersten Problem zudem schon mal extrem geholfen.
Nach dem Westbrook-Trade haben die Lakers den Kader sehr gut aufgefüllt und eine Menge Talent zusammengesammelt, was das Starensemble aus Hollywood zum aktuellen Favoriten auf die West-Krone macht. Das beste Team der Liga sind sie aber nicht - in dieser Hinsicht haben zwei Konkurrenten aus dem Osten die Nase vorn.