NBA Power Ranking im Dezember: Kemba war nicht das einzige Problem der Knicks

Ole Frerks
16. Dezember 202110:05
Die Degradierung von Kemba Walker hatte bei den New York Knicks nicht das gewünschte Resultat.getty
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Zwei Monate sind in der NBA absolviert, wir stehen kurz vor dem ersten großen Feiertag der Saison. Folglich ist es mal wieder höchste Zeit für ein Power Ranking! NBA-Ressortleiter Ole Frerks blickt auf alle 30 Teams und ordnet sie ein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Cleaning the Glass und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Hier geht's zum letzten Ranking.

Von Platz 28 auf 30: Detroit Pistons (4-22)

Net-Rating: -12 (Platz 30)

Cade Cunningham kommt langsam besser in Tritt, das ist die wichtigste Entwicklung in Detroit. Seine Zahlen könnten dabei schon besser aussehen, wenn seine Teamkollegen offene Würfe treffen würden - tun sie aber selten. Kelly Olynyk fehlt! Detroit stellt nicht aus Zufall die schlechteste Offensive der Liga. Vielleicht kommt via Draft ja jemand, der Cades Anspiele verwerten kann. Wird bis dahin noch der eine oder andere Veteran abgegeben? Jerami Grant steht trotz seiner Verletzung angeblich bei etlichen Teams hoch im Kurs.

Von Platz 27 auf 29: Orlando Magic (5-24)

Net-Rating: -11,3 (Platz 29)

Nach dem ordentlichen Saisonstart ist mittlerweile die Realität eingekehrt, von den letzten 18 Spielen wurden bloß zwei gewonnen. Dabei hat die designierte Starting Five immer noch ein Net-Rating von +11,2, die Bank ist jedoch fürchterlich - und mittlerweile fehlt auch noch Jalen Suggs. Immerhin: Cole Anthony bleibt eine der Überraschungen der Saison und Franz Wagner einer der besten Rookies. Der Deutsche durfte zuletzt oft als Playmaker der Second Unit fungieren und zeigt konstant Scoring-Fähigkeiten, mit denen so nicht zu rechnen war.

Von Platz 25 auf 28: OKC Thunder (8-19)

Net-Rating: -10,1 (Platz 28)

Die zwischenzeitliche Siegesserie von vier Spielen ist lange her, seitdem folgten nur noch drei Siege bei 13 Niederlagen. OKC ist offensiv kaum besser als Detroit, hat im Gegensatz zu den Pistons aber eine solide Bilanz in engen Spielen (7-7) und steht deshalb etwas besser da. Für einen Run in Richtung des Play-In-Turniers besteht jedoch auch im schwachen Westen keine Chance (und kein Interesse). Immerhin: Mit Shai Gilgeous-Alexander, Lu Dort und Josh Giddey haben drei Spieler eine potenziell rosige Zukunft.

Von Platz 30 auf 27: New Orleans Pelicans (9-21)

Net-Rating: -7,8 (Platz 27)

Nach dem desolaten 1-12-Start haben sich die Pelicans einigermaßen gefangen. Es gibt seither keine Sieges-, aber auch keine Niederlagenserien mehr, die Offense entwickelt sich in die richtige Richtung. Das ist vor allem Brandon Ingram und Jonas Valanciunas (46,5 Prozent Dreier!) zuzuschreiben, die individuell nichts unversucht lassen. Die schlechten Nachrichten brechen trotzdem nicht ab; mit Kira Lewis wird eins der größeren Talente des Teams die restliche Saison verpassen. Bei Zion Williamson darf man offiziell noch hoffen.

Von Platz 29 auf 26: Houston Rockets (9-19)

Net-Rating: -6,4 (Platz 26)

Selten hat ein Coach so schnell den Sprung vom "Hot Seat" zu "Wir gewinnen zu viele Spiele!" gemeistert wie Stephen Silas. Nach 15 Niederlagen am Stück setzte es sieben Siege und acht aus elf Spielen. Christian Wood blüht als alleiniger Big auf, Kevin Porter macht Fortschritte, Garrison Mathews wird vom Two-Way-Player zum MVP-Kandidaten und Eric Gordon stellt seinen Wert wieder her. Kein Zufall: Jalen Green war nur bei Spiel eins der Siegesserie mit dabei. Silas' schießwütiges Temposystem findet langsam Anklang.

Von Platz 17 auf 25: Portland Trail Blazers (11-18)

Net-Rating: -2,2 (Platz 24)

Zehn der letzten elf Spiele verloren, der GM entlassen, C.J. McCollum verletzt - die Situation in Portland könnte fraglos besser sein. Es ist kein Wunder, dass die Aasgeier längst wieder über Damian Lillard kreisen. Dabei spielt dieser selbst keine gute Saison. Das größere Problem bleibt jedoch die Defense, die Blazers rangieren hier auf Platz 28 und sind nach wie vor nicht in der Lage, irgendjemanden zu stoppen. Mehr als je zuvor stellt sich die Frage, ob der Dame/CJ/Nurkic-Kern das Ende der Fahnenstange erreicht hat.

Von Platz 15 auf 24: New York Knicks (12-16)

Net-Rating: -1,3 (Platz 21)

Es war keine falsche Entscheidung, Kemba Walker aus der Starting Five zu nehmen, allein verantwortlich für die Probleme war der Point Guard aber nicht (Bilanz seither: 2-7); die Knicks haben ihre defensive Identität fast komplett verloren und daran haben auch die beiden bestbezahlten Knicks (Julius Randle und Evan Fournier) einen recht großen Anteil. Leider schaffen es beide nicht, das wenigstens offensiv zu kompensieren. Es bleibt erstaunlich, wie sehr sich die Energie verändert, sobald die Bankspieler übernehmen.

Von Platz 23 auf 23: San Antonio Spurs (10-17)

Net-Rating: -1,1 (Platz 20)

Die gute Defense verschafft den Spurs in den meisten Spielen eine Siegchance, die mäßige Offense trendete zuletzt immerhin in die richtige Richtung und die Spurs haben sechs ihrer letzten neun Spiele gewonnen. Dejounte Murray (18, 8 und 8 im Schnitt) bewegt sich in Richtung All-Star-Konversation. San Antonio hat die niedrigste Dreier- und die zweitniedrigste Freiwurfrate, ein ideales Rezept ist das nicht. Und trotzdem könnten die Spurs in dieser Western Conference vermutlich erneut um die Play-In-Plätze mitspielen.

Von Platz 22 auf 22: Sacramento Kings (12-17)

Net-Rating: -3,3 (Platz 25)

Als einziges Team haben die Kings bereits einen Trainerwechsel hinter sich. Seitdem ist die Bilanz positiv (6-5) und die Offense kommt verbessert daher, die Defense ist dafür nur marginal besser geworden. Es bleibt dabei, dass die Saison für mehrere Leistungsträger enttäuschend verläuft, immerhin zeigt die Formkurve bei De'Aaron Fox langsam nach oben. Positiv ist auch zu erwähnen, dass Alvin Gentry Marvin Bagley III begnadigt hat - der Big gefällt in Ansätzen als Bankspieler. Aufbruchstimmung kommt aber noch nicht auf.

Von Platz 24 auf 21: Indiana Pacers (12-17)

Net-Rating: +2,7 (Platz 10)

Wie schafft man so eine schwache Bilanz mit einem Top-10-Net-Rating? Einfach gesagt: Mit grauenhafter Ausbeute in engen Spielen (4-13)! Die Pacers können Spiele nicht zu Ende bringen, was zu dem Eindruck passt, dass es viele "B"-Optionen und keinen echten Plan A gibt. Nun wird gerüchteweise ein sanfter Rebuild erwogen, was langfristig wohl die richtige Idee sein dürfte. Sowohl Domantas Sabonis als auch Myles Turner hätten es verdient, endlich unangefochten zum Nummer-eins-Big eines Teams zu werden. Will Rick Carlisle den Neuanfang auch?

Von Platz 12 auf 20: Washington Wizards (15-14)

Net-Rating: -2,2 (Platz 23)

Nach dem 10-3-Start läuft es nicht mehr. Von den letzten 16 Spielen wurden 11 verloren, die Defense bewegt sich in die falsche Richtung (nur noch Platz 16) und die Offense kann diese Entwicklung nicht kaschieren. Bradley Beal sucht immer noch seinen Wurf, verlangt aber immerhin weiter den Respekt der Defense - Spencer Dinwiddie hat größere Probleme; seine Abschlüsse am Ring haben sich gegenüber der letzten gesunden Saison fast halbiert. Schaffen die Wizards keine Kehrtwende, werden sie noch weiter durchgereicht.

Von Platz 26 auf 19: Minnesota Timberwolves (13-15)

Net-Rating: -0,2 (Platz 16)

Erwischt man die Timberwolves in der richtigen Woche, sieht man eins der besten jungen Teams der Liga. Kurz darauf verlieren sie fünf Spiele am Stück, drei davon richtig deutlich - und es fragt sich, wo die Wahrheit wirklich liegt. Die Wolves sind defensiv verbessert, offensiv nehmen sie zwar eigentlich die richtigen Würfe, sie treffen aber aus keinem Bereich überdurchschnittlich. Das sollte bei einem Team mit Karl Towns und Anthony Edwards nicht der Fall sein. Der Play-In-Platz ist in Reichweite, aber wer mag diesem Team vertrauen?

Von Platz 20 auf 18: Toronto Raptors (13-15)

Net-Rating: -1 (Platz 20)

Die Kanadier hatten zwischenzeitlich Probleme in der Defense, die scheinen nun behoben (Platz fünf über die letzten zwei Wochen) und so gab es trotz mehreren Ausfällen (O.G. Anunoby, Khem Birch) und schwacher Offense wieder Siege. Pascal Siakam wird konstanter, Scottie Barnes macht weiterhin viel richtig, den lautesten Shoutout verdient Fred VanVleet. Steady Freddie spielt seine beste Saison (19 Punkte bei Career High 53 Prozent eFG) und ist der Schlüsselspieler: In seinen Minuten sind die Raptors um 18,6 Punkte besser!

Von Platz 10 auf 17: Dallas Mavericks (14-14)

Net-Rating: -0,8 (Platz 18)

Luka Doncic schleppt zu viel Gewicht mit sich rum und beschäftigt sich gerne und oft mit den Schiedsrichtern, wofür er sogar vom eigenen Coach angezählt wurde. Die Mavs wirken oft wie ein uninspiriertes Offensivteam, interessanterweise kam eins ihrer besten Saisonspiele gegen Charlotte ohne Doncic, der eins der schlechtesten Net-Ratings der Mannschaft hat (-8,4). Die Defense ist immerhin auf einem guten Weg (Platz 7 über die letzten zwei Wochen), trotzdem jagen die Mavs in dieser Version niemandem Angst ein.

Von Platz 21 auf 16: Charlotte Hornets (16-14)

Net-Rating: +0,4 (Platz 15)

Charlotte gehört zu den Teams, die von Corona am meisten betroffen sind, unter anderem hat LaMelo Ball nun schon einige Spiele aussetzen müssen. Erfreulich ist, dass Kelly Oubre zuletzt Feuer gefangen hat und sich in die Sixth-Man-Konversation ballert (17 Punkte, 39 Prozent Dreier bei knapp acht Versuchen). Weniger erfreulich ist, dass die Hornets mittlerweile die zweitschlechteste Defense der Liga stellen. Es braucht noch immer recht dringend ein Upgrade auf der Center-Position. Die Hornets sollten sich in Indiana melden.

Von Platz 14 auf 15: Atlanta Hawks (14-14)

Net-Rating: +2,3 (Platz 9)

Die Hawks sind aktuell das drittbeste Offensivteam der NBA und trotzdem nur auf einem Play-In-Platz. Das liegt nicht zuletzt an der miesen Bilanz in engen Spielen (3-7), in Clutch-Situationen stellt Atlanta derzeit das mieseste Offensiv-Rating (77,5 Punkte pro 100 Ballbesitze). Auch Trae Young kann seine exzellenten Leistungen (27 und 9 bei 59 Prozent True Shooting) nicht immer in die Crunchtime übertragen. Trotz der schlechten Defense (nur Platz 23) müssten die Hawks schnell Boden gut machen können, wenn sie das korrigieren.

Von Platz 16 auf 14: Boston Celtics (14-14)

Net-Rating: +1,5 (Platz 12)

Konstanz bleibt ein Thema bei den Celtics, auch wenn sie immer mal wieder Spiele (wie nun gegen Milwaukee) haben, die ihr Potenzial demonstrieren. Defensiv ist es zumeist gut (Platz acht), offensiv ist es immer die Frage, ob am jeweiligen Tag Würfe fallen. Immerhin: Jayson Tatum hat den Saisonstart abgeschüttelt und über die letzten 15 Spiele 29 PPG bei 58 Prozent True Shooting aufgelegt. Positiv hervorzuheben ist auch Grant Williams, der zu einem der besten Shooter der Liga (?) mutiert ist und 51/45/87-Splits sein Eigen nennt.

Von Platz 7 auf 13: Denver Nuggets (14-14)

Net-Rating: -0,8 (Platz 17)

Diese Saison von Nikola Jokic ist historisch ohne Parallelen. Wirklich! Es hat noch nie ein Spieler 27, 14 und 8 über eine Saison aufgelegt, diversen Advanced Metrics zufolge spielt der Serbe eine der besten Saisons in der Geschichte der Liga. Am albernsten sind die rohen Plus/Minus-Daten: Die Nuggets haben in den 757 Jokic-Minuten bisher 193 Punkte mehr erzielt als der Gegner. In den 592 Minuten ohne ihn stehen sie bei -203 ... kein Team hängt so am Tropf eines Spielers. Jokic hätte eine Spielzeit mit all seinen Teamkollegen verdient.

Von Platz 13 auf 12: Los Angeles Lakers (16-13)

Net-Rating: -1,4 (Platz 22)

Über die Probleme beim 2020er Champion sprachen wir vor kurzem ausführlich. Folglich heute etwas Positives: LeBron James hat seinen inneren MJ gefunden und nimmt jetzt alles persönlich. Über seine letzten fünf Spiele meldete sich James mit 27-7-7 und exzellenten Quoten sowie deutlich verbesserter Defense zurück - es ist, für einen bald 37-Jährigen, alles immer noch grundsolide. Die Lakers haben sich dazu dankenswerterweise vom 2-Big-Lineup verabschiedet und seither ein Top-5-Net-Rating. Ist das jetzt die Wende?

Von Platz 11 auf 11: L.A. Clippers (16-13)

Net-Rating: +1,9 (Platz 11)

Die Clippers profitieren weiter von ihrer sehr guten Defense (Platz 4) und einer Offense, die zuletzt auch den Ausfall von Paul George kompensieren konnte. PG-13 hat die Pause wohl gebraucht, seine Effizienz ging zuvor merklich in den Keller. Dafür gefällt insbesondere die Bank um Luke Kennard, Eric Bledsoe und Isaiah Hartenstein weiter richtig gut, die Clippers erledigen ihre Aufgaben und könnten mit etwas Glück Heimvorteil in der ersten Runde schaffen. Richtig spannend wird es natürlich erst, wenn Kawhi Leonard sich zurückmeldet.

Von Platz 19 auf 10: Memphis Grizzlies (18-11)

Net-Rating: +1,2 (Platz 13)

Zum Zeitpunkt der Verletzung von Ja Morant machten sich Viele Sorgen um die Grizzlies, das ist nun vorbei: Seit dem Ausfall ihres besten Spielers war kein Team besser (9-1)! Das liegt vor allem daran, dass die einstmals schlechteste Defense nun Beton anrührt, auch weil mit Dillon Brooks der beste Flügelverteidiger zurück ist (Morant muss defensiv dennoch zulegen). Jaren Jackson Jr. sieht auf einmal wie der künftige Star aus, von dem Memphis nach seinem Rookie-Jahr träumte (21 PPG bei 50/39-Splits und guter Defense).

Von Platz 6 auf 9: Philadelphia 76ers (15-14)

Net-Rating: +0,6 (Platz 14)

Ähnlich wie bei Milwaukee wäre es nicht ganz fair, Philly zu tief fallen zu lassen. Mit Joel Embiid sind die Sixers eins der besten Teams der Liga (12-6), ohne ihn und oft auch ohne viele andere Leistungsträger dank COVID (und anderen Gründen) ist es deutlich schwieriger. So oder so kann Philly natürlich noch etwas zusätzliche Perimeter-Creation gut gebrauchen - aber vielleicht kommt ja nun endlich Bewegung in die Causa Ben Simmons. Gefühlt hat die Saison der Sixers noch immer nicht so richtig begonnen.

Von Platz 18 auf 8: Cleveland Cavaliers (18-12)

Net-Rating: +4,8 (Platz 5)

Das Überraschungsteam wird nicht schlechter, im Gegenteil. Nach einer 5-Spiele-Durststrecke und einigen Verletzungen haben die Cavs neun ihrer letzten elf Spiele gewonnen und stellen weiterhin die zweitbeste Defense der Liga. Evan Mobley und Jarrett Allen sind als Twin Towers ein Brett in der Verteidigung, Allen (17 PPG, 11 RPG, 70 Prozent FG) hat genau wie Darius Garland (19 PPG, 7 APG) gute Karten auf die erste Teilnahme am All-Star Game. Sogar Kevin Love hat wieder Spaß! Hier entsteht etwas.

Von Platz 9 auf 7: Chicago Bulls (17-10)

Net-Rating: +3,3 (Platz 8)

Die Bulls wurden von Ausfällen heimgesucht, haben sich aber kaum beirren lassen, bevor die Liga das Team inmitten des Corona-Ausbruchs aus dem Verkehr zog. Nikola Vucevic zeigte zuletzt eine ansteigende Form, auf die Scoring-Monster DeMar DeRozan und Zach LaVine war ohnehin Verlass. Die Bulls sind offensiv und defensiv nahe der Top 10 zu verorten, das zeichnet normalerweise Contender aus. Gehören sie in diese Sphären? Offen, aber wir sehen aktuell das unterhaltsamste Bulls-Team seit den guten Rose-Jahren.

Von Platz 4 auf 6: Miami Heat (17-12)

Net-Rating: +3,8 (Platz 7)

Die große Sorge bei Heat-Skeptikern (schuldig!) bezog sich insbesondere auf die Tiefe des Teams, und das scheint momentan berechtigt: Die beiden besten Spieler fehlen, bei Bam Adebayo wird das auch noch einige Wochen so bleiben. Es geht nun darum, den Kopf über Wasser zu halten, selbst Udonis Haslem hat angesichts der Ausfälle schon so viele Einsätze gesammelt wie in den vergangenen zwei Jahren zusammen (5). Es ist gerade also nicht leicht, die Heat einzuschätzen. In Bestbesetzung zähl(t)en sie zu den besten Teams der Liga.

Von Platz 2 auf 5: Brooklyn Nets (20-8)

Net-Rating: +4 (Platz 6)

James Harden sieht besser aus als zum Saisonstart, meistens zumindest. LaMarcus Aldridge wirft aus der Mitteldistanz alles rein, Patty Mills von der Dreierlinie, Kevin Durant von überall. Die Bilanz stimmt, trotzdem wirken die Nets nach wie vor etwas unrund, auch wenn sie offensiv deutlich zugelegt haben. Nun wird mit Joe Harris noch ein Starter lange fehlen. Brooklyn mutet seinen beiden Superstars viel Belastung zu und schafft es bisher nicht, Konstanz reinzubekommen - mehr als fünf Siege am Stück gab es noch nicht.

Von Platz 3 auf 4: Utah Jazz (20-7)

Net-Rating: +13 (Platz 1)

Vom Rating her sind die Jazz dominanter als die Warriors, was vor allem an der Offense liegt: Der Unterschied zwischen der Jazz-Offense und Platz 2 (Charlotte) beträgt 4,9 Punkte, das entspricht dem Unterschied zwischen Platz 2 und Platz 17! Und dabei treffen die Jazz-Guards abgesehen von Mike Conley noch gar nicht überragend (Conley trifft dafür über 50 Prozent seiner Pullup-Dreier). Playoff-Zweifel sind vorerst weiterhin erlaubt, aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, wie stark die Jazz momentan unterwegs sind.

Von Platz 5 auf 3: Milwaukee Bucks (19-11)

Net-Rating: +5 (Platz 4)

Die Bilanz ist bisher zwar nur gut, nicht überragend, führt aber in die Irre: Wenn die drei Stars der Bucks zur Verfügung stehen, gewinnt der Meister fast immer (13-2). Giannis Antetokounmpo (nun auch im Corona-Protokoll) spielt auf MVP- und DPOY-Niveau und hat auch dank Grayson Allen mehr Shooting um sich herum als je zuvor. Ein Fragezeichen steht hinter der Center-Position, da Brook Lopez noch lange fehlen wird. Kurzfristig helfen Bobby Portis und DeMarcus Cousins, aber vielleicht würde den Bucks ein weiterer Big gut tun.

Von Platz 8 auf 2: Phoenix Suns (22-5)

Net-Rating: +6,4 (Platz 3)

Die Verletzung von Devin Booker hat Phoenix nicht den Wind aus den Segeln genommen, im Gegenteil; von den letzten 23 Spielen wurden lediglich zwei verloren. Die Suns bleiben eine bestens geölte, Fehler vermeidende Maschine, die von Chris Paul erneut meisterhaft geführt wird und überragend verteidigt. Mikal Bridges ist dabei vor allem hervorzuheben, aber die allergrößte Stärke der Suns lautet vermutlich, dass sie keine Schwäche haben. Gemeinsam mit den Warriors sind sie dem Rest der Liga momentan ein Stück voraus.

Von Platz 1 auf 1: Golden State Warriors (23-5)

Net-Rating: +11,4 (Platz 2)

Die Warriors sind weiter am Rollen, stellen derzeit vermutlich den Favoriten auf den MVP-Award (Stephen Curry) und auf den Defensive Player of the Year (Draymond Green) - und erwarten in der kommenden Woche Klay Thompson zurück. Es wird Zeit! Spannend wird dabei sein, wie die Rückkehr des Splash Brothers sich auf Andrew Wiggins auswirkt. Der frühere Nr.1-Pick war nach einem eher mäßigen Start zuletzt eine richtig starke zweite Option neben Curry (19 Punkte, 60 Prozent True Shooting über die letzten 15 Spiele).