NBA: Los Angeles Lakers kassieren peinliche Klatsche - Heat vermiesen starkes Comeback von Kevin Durant
Von Philipp Jakob
Die nächste peinliche Klatsche für die Lakers! LeBron James und Co. gehen gegen den Stadtrivalen komplett unter, weil Reggie Jackson heiß läuft. Die Heat vermiesen das starke Comeback von Kevin Durant, die Grizzlies finden in Jayson Tatum und den Celtics ihre Meister.
Atlanta Hawks (30-32) - Chicago Bulls (39-24) 130:124 (BOXSCORE)
Eine Stunde vor Tip-Off war sich Hawks-Coach Nate McMillan noch nicht sicher, ob Trae Young mit seinem lädierten Knöchel überhaupt spielen könnte. Etwa eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn hob Young den Daumen - und ließ sich anschließend nichts anmerken! Seine 39 Punkte, 13 Assists sowie mehrere Clutch-Dreier brachten Atlanta einen wichtigen Sieg im Kampf ums Play-In-Turnier.
Über weite Strecken der Partie lieferten sich die Hawks und Bulls ein ausgeglichenes Duell, in der Crunchtime schlug dann aber die Stunde der Hausherren. Erst brachte ein Dreier von Bogdan Bogdanovic Atlanta in Front, 1:15 Minuten vor dem Ende ließ Young einen Stepback-Triple folgen. Kurz darauf legte er mit einem weiteren Dreier, dieses Mal aus der rechten Ecke, nach. Die Hawks zogen auf +7 weg und packten den Sieg in trockene Tücher.
16 seiner 39 Zähler erzielte der Point Guard im vierten Viertel, in dem er perfekt aus dem Feld blieb (6/6 FG und 4/4 Dreier). Ohnehin präsentierte sich Young extrem effizient, 11 seiner 18 Feldwurfversuche, 7 von 9 Dreier und 10 von 10 Freiwürfe landeten im Korb. Bogdanovic lieferte mit 20 Punkten starke Unterstützung, auch De'Andre Hunter (18) oder Kevin Huerter (17) machten eine gute Partie.
Die Bulls fielen mit der dritten Niederlage in Folge dagegen auf Rang drei im Osten hinter die Sixers zurück. DeMar DeRozan (zusätzlich 8 Assists) und Zach LaVine (7 Assists) setzten sich mit jeweils 22 Punkten zur Wehr, Nikola Vucevic kam auf 21 Zähler, 11 Rebounds sowie 5 Vorlagen. Im vierten Viertel fehlte aber eine Antwort auf das Hawks-Duo Young und Bogdanovic.
Boston Celtics (38-27) - Memphis Grizzlies (43-21) 120:107 (BOXSCORE)
Nächster beeindruckender Sieg für die Boston Celtics: Die zuletzt brandheißen Grizzlies fanden in den Kelten ihren Meister, obwohl Ja Morant 38 Zähler (13/29 FG, 4/12 Dreier und 7 Assists) auflegte. Das täuscht aber etwas darüber hinweg, dass Bostons Defense lange Zeit einen richtig guten Job gegen die Grizzlies machte. Am Ende war Jayson Tatum aber einfach zu viel.
Die Celtics verriegelten anfangs die Zone und zwangen Memphis zu Distanzwürfen - die wollten aber zunächst überhaupt nicht fallen (4/21 in der ersten Halbzeit, insgesamt 13/40 Dreier). Die Gäste blieben nur deshalb dran, weil sie in Transition Gefahr ausstrahlten und die Celtics-Turnover gnadenlos bestraften. So lieferte dann auch Morant das erste Highlight im Fastbreak.
Im dritten Durchgang setzten sich die Gastgeber aber schnell zweistellig ab und als Morant (30 in der zweiten Halbzeit) und Desmond Bane (12 von 17 im vierten Viertel) heiß liefen, übernahm Tatum die Kontrolle. Er war es, der Memphis im letzten Durchgang immer auf Abstand hielt, sein Dreier vom Flügel stellte gut eineinhalb Minuten vor dem Ende auch den Dagger dar.
An seinem 24. Geburtstag erzielte Tatum 21 seiner 37 Punkte (14/25 FG, dazu 6 Rebounds und 5 Assists) im vierten Viertel. Auch Al Horford lieferte wichtige Aktionen im Schlussabschnitt, er beendete einen starken Auftritt mit 21 Zählern, 15 Rebounds und 5 Assists. Marcus Smart steuerte 18 Zähler und 12 Dimes bei, allerdings verlor Boston, bei denen bereits Jaylen Brown fehlte, in Person von Aaron Nesmith den nächsten Spieler an eine üble Knöchelverletzung. Daniel Theis kam in 13 Minuten auf 6 Punkte, 6 Rebounds und 2 Assists, für die Grizzlies erzielte Jaren Jackson Jr. noch 20 Punkte.
Eigentlich war alles angerichtet für die Nets. Miami musste im zweiten Teil des Back-to-Backs auf Jimmy Butler, Kyle Lowry und P.J. Tucker verzichten, zudem feierte Kevin Durant nach 21 Spielen Pause sein Comeback. KD hatte seinen Rost schnell abgeschüttelt, erzielte 31 Punkte in 35 Minuten - und doch machten die Heat einen auf Spielverderber.
Brooklyn erwischte den deutlich besseren Start, auch dank Durant setzten sich die Hausherren in der ersten Halbzeit auf bis zu 16 Punkte ab. Doch nach dem Seitenwechsel setzte Miami verstärkt auf eine Zonenverteidigung und stellte die Nets damit vor enorme Probleme (28:17 für Miami im dritten Viertel). Ein 14:3-Lauf der Gäste aus Florida im vierten Viertel schien sie auf die Siegerstraße zu bringen.
Doch Brooklyn hatte nochmal eine Antwort in sich. Ein eigener 10:0-Lauf machte es nochmal spannend, in den Schlussminuten hatten sowohl Seth Curry (8, 3/10 FG) als auch Durant gute Chancen, die Nets in Führung zu bringen. Beide Versuche von Downtown landeten allerdings am Ring, Bam Adebayo erhöhte auf der Gegenseite und die Sache war gelaufen.
Adebayo war in Abwesenheit von Butler und Lowry der beste Heatle, er frustrierte den Gegner mit hocheffizienten 30 Zählern (12/15 FG), 11 Rebounds, 6 Assists und 2 Steals. Ansonsten durfte er sich aber auch über starke Unterstützung von Tyler Herro (27 und 8 Assists), Caleb Martin (22, 8/11 FG) und Max Strus (21) freuen. Nur in der Crunchtime machte die Heat-Offense nicht immer einen guten Eindruck.
Dennoch stand für Miami am Ende der Erfolg in den Büchern, zusätzlich dürfen sich die Heat auf die in der kommenden Woche anstehende Rückkehr von Victor Oladipo freuen. Für die Nets stand dagegen eine unter den eingangs erwähnten Umständen extrem bittere Niederlage. Der einstige 16-Punkte-Vorsprung war die höchste Führung, die Brooklyn in dieser Saison abgegeben hat. Durant hatte bei seinem starken Comeback letztlich zu wenig Unterstützung, Bruce Brown (21) und Patty Mills (14) waren die einzigen weiteren Nets-Akteure in Double-Digits.