"Eines Tages würde ich da gern mal eine kleine Revolution anzetteln. Im Fußball gibt es, vom Weltverband Fifa implementiert, eine Ausbildungsentschädigung", sagte Baldi im Interview mit der Berliner Morgenpost.
Das Basketball-Pendant FIBA würde in Zusammenarbeit mit der NBA ein solches System jedoch verhindern. "Die NBA generiert mehr als acht Milliarden Euro Umsatz pro Saison. Doch ausgerechnet für die Ausbildung all dieser Spieler, die aus Europa, Asien, Afrika, Australien kommen, ist kein Geld da? Die werden frei Haus geliefert", so der 60-Jährige weiter.
Als Beispiel führte er Moritz Wagner an, der bei Alba Berlin ausgebildet wurde und mittlerweile bei den Orlando Magic unter Vertrag steht. "Er hat seit seinem siebten Lebensjahr seine Ausbildung bei uns genossen. Dann ging er drei Jahre ans College, dann in die NBA. Wir bekommen dafür gar nichts."
Im Gegenzug müssten europäische Klubs Ablösesummen zahlen, sollten sie Spieler aus den USA verpflichten wollen. "Angenommen, Orlando würde ihn (Moritz Wagner; Anm.d.Red.) jetzt in sein Entwicklungsteam in der G-League abschieben, weil sie ihn gerade nicht brauchen - was hoffentlich nie passieren wird. Würde er von dort zu Alba Berlin wechseln wollen, müssten wir eine festgelegte Ablösesumme bezahlen." Es gehe nicht um "irgendeine Logik und schon gar nicht um Nachhaltigkeit. Es geht um Macht", so Baldi.
Dabei müsste die NBA eigentlich ein Interesse daran haben, auch weiter die besten Spieler der Welt anzulocken, glaubt Baldi. "Ich verstehe auch total, dass alle Spieler da hinwollen. Aber das ist ein Zustand, um den ich mich gern mal kümmern würde. Ich glaube nämlich, dass auch die NBA ein Interesse daran haben muss, dass weiterhin Spieler dieser Qualität zugeliefert werden."