Ein Superstar war Muggsy Bogues nie - aber dennoch eine Ausnahmeerscheinung. Kein Spieler in der NBA-Geschichte war kleiner als der 1,60 Meter große Point Guard. Er spielte nie aus Marketinggründen, sondern verdiente sich jede Minute durch seine Defensivstärke und sein Kämpferherz. Er holte das Maximum aus seinen Möglichkeiten heraus und dient vielen kleinen Spielern heute noch als Vorbild.
Alle weiteren Artikel zu den besten Spielern aller Zeiten gibt es in unserem Legendenarchiv.
In der vergangenen Saison betrug die Größe des durchschnittlichen NBA-Profis 1,99 Meter. Als Muggsy Bogues 1987 in die Liga kam, waren es sogar 2,01 Meter. Selbst der durchschnittliche Amerikaner ist fast 20 Zentimeter größer als der 1,60 Meter "große" Bogues und doch brachte es dieser fertig, in einer Liga der Hünen fast 900 NBA-Spiele zu absolvieren, 556 davon als Starter.
Wer denkt, dass Allen Iverson klein war, der sieht Bogues - einen Kopf kleiner - als Winzling an. Und doch gelang es ihm, fast 15 Jahre in der NBA zu überleben. Es ist eine Geschichte, die es vermutlich so nicht wieder geben wird. Schon früh machte er sich einen Namen und war unter anderem Teil der US-Mannschaft, die 1986 WM-Gold holte. Dort hielt er einen gewissen Drazen Petrovic (Turnier-Schnitt: 26,2 PPG) bei 12 Zählern.
Es wurde schnell klar, Bogues war kein Gimmick. "Muggsy ist der erste Spieler, der kleiner als meine Frau ist, aber in ihm steckt ein Profi", meinte dessen College-Coach Bob Staak. Und er hatte damit recht. Die Washington Bullets griffen an Position 12 zu (einen Pick hinter Reggie Miller), das Thema Harlem Globetrotters, welche Bogues holen wollten, war damit vom Tisch.