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NBA - Team USA mit LeBron, Curry und Durant zu Olympia? Nichts gelernt

Von Robert Arndt
LeBron James gewann in seiner Karriere zweimal Olympisches Gold.
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LeBron James will angeblich zusammen mit Stephen Curry und einigen anderen Stars für Team USA bei Olympia 2024 in Paris antreten. Es bleibt die Frage: Wem hilft das eigentlich?

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Als wäre Platz vier bei der WM nicht bitter genug. Als sich Team USA auf dem Rückflug nach Los Angeles befand, sickerte via The Athletic durch, dass LeBron James einige seiner Star-Kollegen rekrutieren wolle, um als eine Art "The Last Dance" die Ordnung im Welt-Basketball wieder herzustellen.

Aus Sicht von LeBron ist das natürlich ein kluger Schachzug. Schaut her, jetzt greifen wir noch einmal ins große Regal und zeigen der Jugend, wie das gemacht wird. Die Ehre der USA muss gerettet werden, eine pompöse Netflix-Doku über LeBrons Produktionsfirma Uninterrupted ist sicherlich auch noch drin. Und das alles in Paris, einer Weltstadt, in der NBA-Stars im Sommer ein- und ausgehen.

Ob LeBron weiß, dass die Gruppenspiele im wenig glamourösen Lille ausgetragen werden? Verschwenden wir unsere Zeit nicht mit solch unnötigen Details! Außerdem fährt der TGV bzw. EuroStar in gut einer Stunde nach Paris oder London (wenn denn mal der Privatjet nicht zur Verfügung steht).

Team USA: Der Kader bei der WM 2023

SpielerAlterPositionVerein
Tyrese Haliburton23GuardIndiana Pacers
Mikal Bridges26ForwardBrooklyn Nets
Cam Johnson27ForwardBrooklyn Nets
Brandon Ingram25ForwardNew Orleans Pelicans
Paolo Banchero20ForwardOrlando Magic
Bobby Portis28Forward/CenterMilwaukee Bucks
Anthony Edwards22GuardMinnesota Timberwolves
Jalen Brunson26GuardNew York Knicks
Josh Hart28Guard/ForwardNew York Knicks
Jaren Jackson Jr.23Forward/CenterMemphis Grizzlies
Walker Kessler22CenterUtah Jazz
Austin Reaves25GuardLos Angeles Lakers
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Team USA: LeBron James und sein olympischer letzter Tanz?!

Nun aber ernsthaft: Stephen Curry, Kevin Durant, Jayson Tatum, Anthony Davis und Draymond Green hat James nun wohl schon angeworben, dazu sollen auch Devin Booker, Damian Lillard, Kyrie Irving und De'Aaron Fox "ernsthaft" Interesse an einer Teilnahme an den Olympischen Spielen haben.

Sportdirektor Grant Hill hatte schon in der Woche zuvor angedeutet, dass "NBA-Spieler mit großem Renommee" Interesse an einer Olympia-Teilnahme hätten, Zusagen gebe es aber noch keine.

Warum auch? Hill sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob es eine gute Idee ist, mit einem Team um James (dann 39), Curry (36) und Durant (35) an den Start zu gehen. Ja, mit diesen Stars ist die Wahrscheinlichkeit auf Gold um ein Vielfaches höher, doch darf das die Reaktion auf die zweite enttäuschende WM am Stück sein? Waren das wirklich die Lehren?

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Team USA: Auch mit den Besten gab es Niederlagen

Natürlich sind die USA immer Favorit, wenn sie ihre besten Spieler schicken, aber wie Head Coach Steve Kerr und auch Hill ("Bis 1996 hatten die Teams Angst vor uns. Das ist jetzt nicht mehr so") anmerkten, gibt es keine Spaziergänge mehr. Selbst bei Olympia 2021 setzte es mit unter anderem Durant, Green, Tatum und Booker eine Niederlage gegen Frankreich sowie zwei weitere Testspielpleiten gegen Nigeria und Australien.

Auch mit besseren Teams gibt es keine Garantien mehr. Es reicht nicht, wenn die USA wahllos zwölf Stars schickt und einfach nur nach Namen auswählt. Das sollte eine der Lehren sein. Was dieses Programm benötigt, ist Kontinuität, ein gewisser Stock an Spielern, auf den man sich verlassen kann.

Gerade LeBron sollte das wissen, schließlich war er einer der Spieler, um den das "neue" Team USA nach den Enttäuschungen bei der WM 2002 und Olympia 2004 aufgebaut wurde. "Natürlich wollen wir gewinnen, aber wir wollen auch Jungs haben, die über viele Jahre Teil des Programms sind und - wie ihre Vorgänger - an mehreren Turnieren teilnehmen", betonte Hill.

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Team USA: LeBron James machte es einst selbst vor

Die Vorgänger, das sind LeBron, Dwyane Wade, Carmelo Anthony oder auch Chris Paul - also die Banana Boat Connection. Sie standen zwischen 2004 und 2012 für USA Basketball, auch sie erlitten wie gesehen bei der WM 2006 Rückschläge. Dennoch war klar, dass sie das Rückgrat von Team USA bilden werden, sie banden sich für drei Jahre ans Nationalteam.

Davon ist USA Basketball abgewichen. Es gibt keine Verpflichtungen mehr (auch das Camp in Las Vegas ist inzwischen freiwillig), stattdessen stand der Kader für die WM schon lange vorher fest. Einen Kampf um Rosterspots gab es nicht, Kontinuität erst recht nicht. Keiner der zwölf WM-Fahrer spielte zuvor in einem FIBA-Turnier auf Herrenniveau mit, auch das war ein Problem neben den offensichtlichen Dingen auf dem Feld wie Rebounding oder Defense.

Eine All-Star-Truppe um LeBron würde vieles davon kaschieren, aber das Programm nicht weiterbringen. Von all den gehandelten Kandidaten sind lediglich Tatum, Booker und Fox nicht schon weit über 30 Jahre alt und könnten somit auch noch 2028 in Frage kommen.

Es ist auch nicht eine Frage des Talents, das ist weiterhin gegeben, auch wenn es seit 2018 keinen US-amerikanischen MVP mehr gab. Es gibt derzeit 20 aktuelle oder Ex-All-Stars mit US-Pass (Joel Embiid ausgeschlossen), die in Paris noch nicht 30 Jahre alt wären - und das verteilt über das ganze Positionsspektrum. Ja, auf den großen Positionen ist es weiterhin recht dünn, trotzdem könnten die USA auch ohne seine Alt-Stars mühelos eine Truppe für die nächsten Turniere zusammenstellen, die stets der Favorit auf Gold wäre.

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Team USA und die Macht der Spieler

Abgesänge auf den Basketball in den USA sind also Unsinn. Stattdessen ist es vor allem die Herangehensweise, die sich ändern muss. Ob das für Weltmeisterschaften funktioniert, ist fraglich, da der Stellenwert einfach nicht hoch genug ist. Dazu hat sich die FIBA selbst keinen Gefallen getan, die WM in das Jahr vor Olympia zu verlegen, da wenige NBA-Spieler zwei Sommer in Folge opfern wollen.

Europäische NBA-Spieler haben zwar die gleichen Voraussetzungen, aber bei einer WM gibt es für Team USA einfach nichts zu gewinnen. Dass nun aber LeBron und Co. 2024 in Paris spielen wollen, hilft vor allem den Spielern, nicht dem Programm. Am Ende des Tages wird sich Hill aber dem Druck beugen müssen. Denn eines ist auch klar: Sollte Hill auf die Alt-Stars verzichten und dann nicht mit Gold nach Hause kommen, dürfte er seinen Job los sein.

Letztlich ist es bei der Nationalmannschaft wie mit der NBA. Die Macht geht inzwischen von den Spielern aus und niemand hat mehr davon als ein gewisser LeBron James. Für die Zukunft hilft das allerdings niemandem.