Außerdem erklären wir den ewigen Kreislauf mit Christian Wood, nun bei den Los Angeles Lakers.
Dallas Mavericks: Josh Green
Im Vorjahr deutete vieles darauf hin, dass der Australier in Dallas zum womöglich drittbesten Spieler im Team heranreifen könnte, der erhoffte Sprung blieb aber bislang aus. In nur sieben Partien punktete Green, der derzeit mit einer Ellenbogenverletzung ausfällt, zweistellig, in zu vielen Phasen tauchte der Forward komplett ab und nahm kaum am Spielgeschehen teil.
Vor allem erschreckend: In dieser Saison hat Green 16 Würfe aus dem Floaterbereich genommen und dabei nur drei getroffen. Auch deswegen verwandelt der Australier über die Saison gerade einmal 42 Prozent aus dem Feld, so wenig wie noch nie in seiner NBA-Karriere.
Denver Nuggets: Aaron Gordon
Eine 0/12-Performance in Houston, danach fehlte Gordon vier Spiele mit einer Fersenverletzung, dazu spielte der Forward bei einer weiteren Schlappe gegen Houston nur 22 Minuten und schmorte das komplette vierte Viertel auf der Bank. Im Vorjahr war Gordon noch das Schweizer Taschenmesser für die Nuggets, nun stört er den Rhythmus der Offense. Die Gegner haben aufgehört, Gordon an der Dreierlinie zu verteidigen und machen es so auch Nikola Jokic entsprechend schwerer.
22 Prozent von der Dreierlinie, nur 52 Prozent (!) von der Charity Stripe - Gordon, ohnehin ein eher mäßiger Shooter hat scheinbar das Werfen verlernt. Dazu wirkt AG auch nicht so spritzig wie im Vorjahr, das gibt auf jeden Fall Grund zur Sorge.
Golden State Warriors: Klay Thompson
40 Prozent aus dem Feld, nur 35 Prozent von Downtown - das klingt nicht nach Killer Klay, der so schlecht wie noch nie in seiner Karriere wirft. Beeinflusst ihn seine unklare Vertragssituation nach dieser Saison womöglich doch? Erste Berichte deuten zumindest darauf hin.
Noch immer warten wir in dieser Saison auf ein klassisches Klay-Game, den Gamewinner gegen Sacramento Anfang November mal ausgenommen. Nur bei seinem Saisonbestwert von 23 Punkten erzielte Thompson mehr als sechs Dreier, im Vorjahr hatte der 33-Jährige die Liga noch bei verwandelten Triples angeführt. Auch deswegen lahmt der Warriors-Angriff, auch deswegen ist die gewöhnlich starke Warriors-Starting-Five derzeit ein fettes Minus (-8,3). Die Frage ist, ob und wann Warriors-Coach Steve Kerr reagiert und Thompson womöglich tatsächlich auf die Bank setzt.
Houston Rockets: Jalen Green
Nicht wenige sahen in Green vor der Saison einen Breakout-Kandidaten (darunter auch ESPN-Mann Zach Lowe, der dieses schöne Stück vor der Saison schrieb), doch der Durchbruch ist bisher ausgeblieben. Vielmehr sind die Quoten und der Output beinahe identisch.
Dazu ist Green durch die Ankunft von VanVleet nicht mehr so sehr in die Offense eingebunden. Houston läuft viel über den Ex-Raptor und Alperen Sengün (zurecht!), Green verbringt dagegen mehr Zeit mit den Reservisten. Hier kann er sich fast schon als klassische Mikrowelle einbringen (+6,3 ohne VanVleet/Sengün), doch neben den beiden Stars ist der Nr.2-Pick von 2021 eher Schmückwerk.
L.A. Clippers: P.J. Tucker
Ja, die Minuten mit Russell Westbrook sind weiterhin eine Achterbahnfahrt, doch bei all den Storylines um die Stars fällt fast unter den Tisch, dass man sich bei Tucker die Frage stellen muss, ob er überhaupt mitspielt. In 12 Partien für die Clippers hat der Forward 14 Punkte bei gerade einmal 14 Würfen (vier Treffer) erzielt. Dagegen stehen fast doppelt so viele Fouls (26).
Zuletzt hagelte es drei DNPs in Serie für Tucker, laut Shams Charania (The Athletic) gab es bereits Gespräche, ob man Tucker nicht erneut traden solle. Dabei war man doch hoffnungsvoll, dass er eine Lösung als Small-Ball-Center sein könnte. Danach sieht es derzeit nicht aus, stattdessen vertraut man lieber Daniel Theis. Könnte es die Clippers womöglich doch teuer zu stehen bekommen, dass man im Harden-Trade in Robert Covington und Nicolas Batum zwei durchaus fähige Small-Ball-Lösungen nach Philly abgab?
Los Angeles Lakers: Christian Wood
Man kann es leicht vergessen, aber Wood spielt seit dieser Saison für die Lakers. Nach einem soliden Start spielt Wood kaum noch eine Rolle (im Viertelfinale des IST setzte es sogar ein DNP) und wurde in der Hackordnung von Jaxson Hayes für die Backup-Center-Rolle bereits überholt.
Es ist wie schon so oft mit Wood, man kann von einem Kreislauf sprechen. In der Offseason sind die Erwartungen groß, es folgen einige gute Spiele, doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass der Big Man dem Team dann noch nicht wie erhofft hilft. Dass der 28-Jährige derzeit gerade mal 44 Prozent aus dem Feld trifft, kommt zu seinen defensiven Limitationen erschwerend hinzu
Memphis Grizzlies: Ziaire Williams
Die Grizzlies suchen weiter einen Forward von Format, intern hatte man hier wohl auf eine Entwicklung von Williams gehofft, der zwar eine solide Rookie-Saison hinlegte, nun aber das zweite Jahr in Folge stagniert. Mit Williams haben die Grizzlies ein Net-Rating von -14,3, ohne ihn beträgt es "nur" -0,8.
Der Jumper ist einfach nicht da, dazu geht Williams trotz Gardemaß zu selten zum Korb und ist auch defensiv kein Plus. Womöglich haben die Grizzlies ihr MoJo beim Draft tatsächlich verloren, denn auch Erstrundenpicks wie Jake LaRavia und mit Abstrichen David Roddy sehen nicht so aus, als ob sie Memphis langfristig helfen können.
Minnesota Timberwolves: Shake Milton
Bei den Wolves läuft es wie geschmiert, selbst Karl-Anthony Towns hat mit einer kleinen Hot Streak seinen schwachen Start vergessen gemacht. Deswegen richtet sich unser Blick auf Milton, der als Backup-Guard noch nicht in Minnesota angekommen ist. Aber auch bei ihm ist der Trend in den vergangenen beiden Spielen leicht positiv, in Memphis gelang ihm zuletzt ein Saisonbestwert von 17 Zählern.
Das hat die Quoten etwas aufgepolstert, dennoch steht der ehemalige Sixers-Guard bei lediglich 5,9 Punkten bei 38 Prozent aus dem Feld.
New Orleans Pelicans: Larry Nance Jr.
Die Small-Ball-Lineups der Pelicans mit Zion Williamson und Nance Jr. waren im Vorjahr extrem dominant, in dieser Saison dagegen nicht, was vor allem an Zweiterem liegt, der massiv abgebaut hat. Nur noch 15 Minuten sieht Nance im Schnitt, sowohl offensiv als auch defensiv gab der 30-Jährige dem Team kaum etwas.
Nun fehlt Nance auch noch mit einer Rippenfraktur für einen Monat, was die Optionen der Pels auf der Fünf hinter Jonas Valanciunas enorm limitiert. Die Minuten mit Zion auf der Fünf waren keine Offenbarung und Cody Zeller ist eben Cody Zeller. Mit einer abgegeben Quote von 67 Prozent bewegen sich die Pels mal wieder im unteren Drittel - bei diesem Personal kein Wunder.
Oklahoma City Thunder: Josh Giddey
Bei Giddey sind es zwei Komponenten, einerseits die Anschuldigungen, die noch im Raum stehen, andererseits seine sportlichen Leistungen, die ebenfalls nicht berauschend sind. An dieser Stelle gingen wir auf Giddeys schwierigen Fit in OKC schon einmal ein, daran hat sich nichts geändert. Neben dem schwachen Shooting (True Shooting von 47 Prozent ist 10 Prozentpunkte unter Ligaschnitt) stehen gerade einmal 1,3 Freiwürfe pro Spiel.
Und wer sich fragt, warum Giddey weiter spielen darf, dem sei diese Aussagen von Commissioner Adam Silver ans Herz gelegt: "Wir haben hier Anschuldigungen, die Polizei untersucht das und auch wir als Liga machen das. Wenn aber die Kriminalpolizei ermittelt, dann müssen wir uns aus der Sache raushalten." Nur aufgrund von Anschuldigungen wolle die NBA den Australier nicht sperren.
Phoenix Suns: Bradley Beal
Berichten zufolge wird Beal in der kommenden Nacht sein Comeback geben, somit könnten wir erstmals in der Regular Season die komplette Big Three der Suns sehen. Eine Rückkehr war jedoch schon einmal angekündigt, dann gab es einen Rückschlag. Rückenverletzungen sind eben tricky.
Bleibt für die Suns zu hoffen, dass sich das für Beal nun erledigt hat. Insgesamt hat Beal erst drei Spiele in dieser Saison absolvieren können, wirklich überzeugend sah es in jenen drei Spielen aber nicht aus.
Portland Trail Blazers: Scoot Henderson
Der Nr.3-Pick startete schwach in die Saison, es folgte eine Verletzung, nun kommt der designierte Nachfolger von Damian Lillard erst einmal nur von der Bank. Als Spielmacher war es bisher ordentlich, aber der Jump Shot will so gar nicht fallen. Gerade einmal 29,5 Prozent seiner Sprungwürfe gehen durch die Reuse, von Downtown sind es gerade einmal 18 Prozent.
Eigentlich kann es nur besser werden, wir sind aber optimistisch, dass Henderson früher oder später die Kurve kriegen wird.
Sacramento Kings: Davion Mitchell
Es ist gar nicht so lange her, dass Mitchell Stephen Curry in den Playoffs jagte, nun spielt der Guard kaum mehr eine Rolle, was ein kleines Loch in die Rotation der Kings reißt. Malik Monk gibt defacto den Backup-Guard, hier und da spielt auch Keon Ellis, doch Mitchell kassiert inzwischen sogar DNPs.
Das Problem: Niemand respektiert Mitchells Offense, seine Drives gehen ins Leere und der Wurf ist ohnehin ein Thema für sich (29 Prozent).
San Antonio Spurs: Point Guard
Wir wiederholen uns an dieser Stelle, aber die Offense der Spurs ist einfach furchtbar und außer Tre Jones ist niemand in der Lage, Victor Wembanyama den Ball angemessen zu servieren. Das Experiment mit Jeremy Sochan wurde kurzzeitig begraben, in Houston stand der Pole dagegen wieder in der Starting Five.
Die Spurs sind weiter auf der Suche nach sinnvollen Lineups, immerhin beginnt Wembanyama nun als Center, was vor allem offensiv mit etwas mehr Spacing hilft. Zu einem kompetenten NBA-Team ist es dennoch noch ein weiter Weg.
Utah Jazz: Guard-Positionen
Utah wird ein weiteres Jahr in der Lottery verbringen, obwohl sie mit Lauri Markkanen einen waschechten Star und mit Walker Kessler einen richtig guten Rim Protector haben. Was jedoch fehlt, ist eine ordnende Hand bzw. ein Spielmacher, auf den man sich in der Zukunft verlassen könnte. Ist es Keyonte George? Der Rookie zeigt Ansätze, wirkt aber eher wie ein Scorer, denn Point Guard.
Solange die Jazz hier keine Stabilität bekommen, dürfte es schwer werden, im Westen zu klettern.