Im Schlussspurt scheint den Magic die Puste auszugehen - und es könnte eine ansonsten bärenstarke Saison mit einem faden Beigeschmack hinterlassen. Drei Niederlagen aus den vergangenen vier Spielen haben dafür gesorgt, dass Orlando massiv in den Rückspiegel schauen muss, erst recht nach der deutlichen 99:117-Niederlage in Milwaukee, bei denen Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton gar nicht eingesetzt wurden.
Noch ist Orlando Fünfter, doch die Pacers haben die gleiche Bilanz und die Philadelphia 76ers lauern nur ein Spiel dahinter. Der nächste Gegner der Magic? Die Philadelphia 76ers! Die scheinbar sichere Playoff-Teilnahme ist in ernsthafter Gefahr, dazu ist weiterhin unklar, ob Franz Wagner bis zum Saisonfinale noch einmal eingreifen kann. Der Berliner zog sich beim Blowout-Sieg eine Knöchelverletzung zu und sah die beiden Pleiten in Houston und in Milwaukee hilflos von der Bank.
"Wir haben im Moment Verletzungen, aber wir müssen die gleiche Leidenschaft an den Tag legen", forderte Paolo Banchero. "Wir dürfen uns davon nicht beeindrucken lassen. Wir wollen in die Playoffs." Der Weg dorthin wird jedoch hart, nach dem Gastspiel steht am letzten Spieltag noch ein weiteres Duell mit Milwaukee an. Umso schwerer wiegen Pleiten in Charlotte oder Houston zuletzt. Die Ansprüche sind inzwischen größer geworden, das weiß auch Coach Jamahl Mosley.
Eastern Conference: Der Kampf um die Playoffs
Rang | Team | Bilanz | Rückstand |
1 | Boston Celtics | 62-17 | - |
2 | Milwaukee Bucks | 49-31 | 13,5 |
3 | New York Knicks | 47-32 | 15 |
4 | Cleveland Cavaliers | 47-33 | 15,5 |
5 | Orlando Magic | 46-34 | 16,5 |
6 | Indiana Pacers | 46-34 | 16,5 |
7 | Philadelphia 76ers | 45-35 | 17,5 |
8 | Miami Heat | 44-36 | 18,5 |
Orlando Magic: Immer wieder die gleichen Probleme
"Hätte man uns letztes Jahr gesagt, dass wir nun in dieser Position sind und solch eine Saison spielen, dann hätte das jeder unterschrieben", bescheinigte der Coach. "Nun ist es an uns, das zu genießen und aus diesen Situationen zu lernen." Mosley sah sicherlich auch, dass Orlando zuletzt einen Rückfall in alte Zeiten erlitt. Die Defense ist weiterhin auf starkem Niveau, doch offensiv steht man sich weiterhin zu oft selbst im Weg.
Nicht nur sind die Magic ein schwaches Shooting-Team, sie sind auch schlampig im Ballvortrag, was auch der Knackpunkt in Milwaukee war. 10 Ballverluste in den ersten 18 Minuten der Partie waren einfach zu viel, die Bucks erspielten sich so eine 18-Punkte-Führung und gerieten nach der Pause nicht mehr in Gefahr. Nur Portland, Memphis, Utah und Detroit produzieren mehr Ballverluste pro Spiel, sie alle haben mit der Postseason nichts zu tun.
"Turnover können das Momentum verändern und wenn du dann auch noch deine Würfe nicht triffst, verstärkt sich dieser Effekt", ärgerte sich Mosley. "Turnover sind unser Schlüssel. Wir haben 16-mal den Ball weggeworfen und so 27 Punkte kassiert. So kannst du kaum gewinnen."
Erst recht nicht Orlando, die die ganze Saison davon lebten, selbst massiven Druck in der Defense auszuüben, um dann über Transition selbst zu leichten Punkten zu kommen. Mit Wagner fehlt hier natürlich ein Schlüsselspieler, doch auch der Berliner war zuletzt aus der Distanz eiskalt (nur 18 Prozent seit dem All-Star Break), wodurch Orlando vor allem dank Defense und eines sehr leichten Spielplans in der Tabelle jede Menge Boden gut machte.
Orlando Magic: Die Tiebreaker gegen die direkte Konkurrenz
Team | Saison-Serie |
Cavaliers | 2-2 |
Pacers | 2-1 |
Sixers | 0-2 |
Heat | 1-3 |
Orlando Magic: Der Tiebreaker könnte den Ausschlag geben
Nun aber haben für Orlando die Playoffs schon eine Woche früher begonnen. In der wahnsinnig engen Eastern Conference werden Kleinigkeiten entscheiden, womöglich auch diverse Tiebreaker zur Anwendung kommen. Zumindest hier hat Orlando (noch) einen entscheidenden Vorteil. Für den Moment führen sie nämlich die Southeast Division an, das ist vor allem bei Dreiervergleichen enorm wertvoll, da dies das erste Kriterium ist.
Hier geht es zu den Tiebreaker-Regeln in der NBA!
Um die Division endgültig zu gewinnen, werden die Magic aber zumindest noch ein Spiel gewinnen müssen, da Miami nur zwei Spiele Rückstand hat und gewissermaßen mit zwei Freilosen gegen Toronto die Saison beendet. Läuft also alles gegen Orlando, dann ist es sogar möglich, dass die Mosley-Truppe noch auf Rang acht abrutscht, was ob der Ausgangsposition von vor wenigen Tagen dann doch eine herbe Enttäuschung wäre. Natürlich bliebe dann noch die Hintertür Play-In-Tournament, doch in einzelnen K.o.-Spielen gelten ohnehin andere Regeln.
Immerhin: Sollten die Knicks in der kommenden Nacht in Boston verlieren, hätten die Bucks vorzeitig Platz zwei eingetütet und würden am letzten Spieltag vermutlich mit einer B-Mannschaft in Orlando antreten. Für den Moment ist das pure Spekulation, doch ein bisschen Glück wäre den Magic nach dieser Saison zu wünschen.
NBA: Die Restprogramme der Magic-Konkurrenten
Cavs (47-33) | Magic (46-34) | Pacers (46-34) | Sixers (45-35) | Heat (44-36) |
Pacers (H) | Sixers (A) | Cavs (A) | Magic (H) | Raptors (H) |
Hornets (H) | Bucks (H) | Hawks (H) | Nets (H) | Raptors (H) |