NBA Playoffs - Magic unterliegen in Spiel 1: Franz Wagner bleibt optimistisch, Bruder Moritz sorgt für Wirbel

"Wir haben mit Sicherheit nicht unseren besten Basketball gespielt, aber wir waren immer im Spiel", bilanzierte der 22-Jährige nach der Partie. "Ich würde sagen, dass wir die meiste Zeit die richtigen Plays gemacht haben. Wir müssen einfach unsere Würfe treffen, um zu gewinnen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das im nächsten Spiel auch gelingen wird."

Ganz Unrecht hat Wagner mit diesem Fazit nicht. Schlechter als 32 Prozent aus dem Feld sowie 22 Prozent von der Dreierlinie können die Magic eigentlich nicht treffen. Im zweiten und dritten Viertel erzielte Orlando zusammengerechnet gerade einmal 32 Punkte. So half es auch wenig, dass man Cleveland seinerseits in diesem Zeitraum bei nur 40 Zählern hielt.

Franz Wagner taut im vierten Viertel etwas auf

Auch Wagner selbst war Teil dieses Problems. Seit dem All-Star Break traf der Berliner nur 18 Prozent aus der Distanz und vergab auch in Cleveland seine ersten drei Versuche von draußen. Immer wieder sank der Verteidiger von Wagner ab, vor allem Paolo Banchero war hier der Leidtragende, der sich immer wieder mehreren Gegenspielern gegenüber sah. Erst im vierten Viertel platzte für Wagner etwas der Knoten: 10 seiner insgesamt 18 Punkte (7/15) markierte der Forward in diesem Abschnitt, zweimal traf er von draußen.

Orlando schaffte es zu Beginn des vierten Viertels einen 20-Punkte-Rückstand auf -9 einzudampfen, näher kamen die Magic aber nicht mehr. Eine gute Rolle spielte dabei auch Moritz Wagner, der in 13 Minuten auf 10 Punkte (4/8) und 5 Rebounds kam. Zusammen mit Joe Ingles (+2) war der Big der einzige Magic-Spieler mit einem positiven Plus-Minus-Wert (+1). So fühlte es sich auch an: Mit dem 27-Jährigen war Feuer im Spiel, auch wenn seine defensiven Limitationen bekannt sind.

Seine ersten drei Einsatzminuten brachten Folgendes:

• Dreimal in 70 Sekunden auf dem Boden
• Steal gegen Darius Garland
• Offensiv-Foul gegen Caris LeVert gezogen
• Scoop Shot über Evan Mobley getroffen

• Mobley beim Kampf um den Rebound weggeschubst und anschließend ein Tech gegen Isaac Okoro provoziert
• Ein Offensiv-Rebound und ein einfacher Putback

© getty

Moritz Wagner bringt Cavaliers gegen sich auf

Mit ihm passieren einfach Dinge auf dem Feld. Aus Magic-Sicht sind sie meistens positiv, auch wenn es oft an der Grenze zur Legalität ist. "Sie haben alles versucht, um Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, aber unsere Jungs haben sich nicht beirren lassen", merkte Cavs-Coach J.B. Bickerstaff an und meinte damit vor allem Wagner, der eine gewisse Würze ins Spiel brachte. "Wir haben es nicht zugelassen, diesen Sch*** mitzumachen."

Dieser Sch*** funktionierte aber, weil der ältere Wagner eben einer der besten Offensivspieler im Kader ist. Coach Mosley wird dies auch gesehen haben, in Spiel 2 sollten es mehr als 13 Minuten sein. Während Cleveland nur acht Spieler (plus Sam Merrill für vier Minuten) einsetzte und eine klassische Playoff-Rotation spielte, nahm Mosley kaum Veränderungen im Vergleich zur Regular Season vor. Stattdessen wurden zehn Spieler eingesetzt.

Hier waren vor allem die Guards Markelle Fultz (0, 0/4 FG) und Cole Anthony (4, 0/7 FG) Totalausfälle. Viel mehr Optionen haben die Magic aber nicht. Eine Möglichkeit wäre, Big Man Wendell Carter Jr. zurück in die Starting Five zu holen und dafür einen Guard zu opfern. Viel mehr Offense würde auch das nicht bringen, aber das sind eben die Limitationen im Kader der Magic. Und dennoch waren die Playoff-Neulinge bis zum Schluss in dieser Partie, womit Hoffnung weiter berechtigt ist.

"Wir glauben weiter an uns, darauf liegt unser Fokus, das machen wir schon das ganze Jahr", meinte Franz Wagner. "Es spielt für uns keine Rolle, ob man dies von außerhalb anders sieht, wir glauben daran und das müssen wir auch weiterhin tun."

Cavaliers vs. Magic: Die Serie im Überblick

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