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"Teams machen Jagd auf uns": Dallas Mavericks verlieren in letzter Sekunde gegen Phoenix Suns - Wagner-Brüder stark - Golden State Warriors kassieren Klatsche

Von Stefan Petri
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Luka Doncic meckert nach der Dallas-Pleite gegen die Suns. Orlando kann doch noch gewinnen, Steph Curry und Co. kommen richtig unter die Räder.

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Außerdem: Dennis Schröder und die Nets zwingen Boston in die Overtime, Giannis Antetokounmpo hält eine Brandrede - und Denver schießt gegen Miami die Lichter aus. Das Roundup zur NBA-Nacht.

NBA: Alle Ergebnisse der Nacht im Überblick

HeimAuswärtsErgebnis
Charlotte HornetsIndiana Pacers103:83
Detroit PistonsAtlanta Hawks122:121
Orlando MagicNew Orleans Pelicans115:88
Boston CelticsBrooklyn Nets108:104 OT
Cleveland CavaliersGolden State Warriors136:117
New York KnicksMilwaukee Bucks116:94
Dallas MavericksPhoenix Suns113:114
Memphis GrizzliesWashington Wizards128:104
Oklahoma City ThunderHouston Rockets126:107
Minnesota TimberwolvesPortland Trail Blazers127:102
Denver NuggetsMiami Heat135:122
Sacramento KingsLA Clippers98:107
Philadelphia 76ersLos Angeles Lakers116:106

Charlotte Hornets (4-5) - Indiana Pacers (4-5) 103:83 (BOXSCORE)

  • Kaum zu glauben, aber früh im 3. Viertel führten die Pacers noch mit 60:48. Auch mit 6:44 Minuten zu spielen waren die Gäste noch in Schlagdistanz (79:82) - aber danach wollte einfach überhaupt nichts mehr fallen. Bei den Hornets lief LaMelo Ball im Schlussviertel heiß (17 seiner 31 Punkte), auch Brandon Miller erlebte mit sieben Dreiern einen sehr erfolgreichen Abend (29 Punkte). Die Hornets nahmen 50 Dreier und trafen davon nur 17, aber es waren immer noch acht mehr als bei den Gästen. Dazu dominierte man an den Brettern (56:37).
  • Pascal Siakam markierte für die Pacers 27 Punkte, Benedict Mathurin 22. Bei Tyrese Haliburton lief aber mal wieder überhaupt nichts zusammen: 2/11 aus dem Feld für 6 Punkte, immerhin kamen noch 9 Assists und 7 Rebounds dazu. Der Goldmedaillengewinner von Paris trifft aktuell nicht einmal 38 Prozent seiner Würfe und miese 25 Prozent von der Dreierlinie.
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Detroit Pistons (4-6) - Atlanta Hawks (4-6) 122:121 (BOXSCORE)

  • Die Hawks hatten früh im 2. Viertel schon mit 24 zurückgelegen (25:49), kämpften sich dank Young und Jalen Johnson (20 und 9) wieder heran. Top-Pick Zaccharie Risacher erlebte einen ruhigen Abend (7 Punkte, 5 Rebounds). Bei den Pistons kamen Tobias Harries (5/8 3FG) und Malik Beasley auf je 22 Punkte.
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Orlando Magic (4-6) - New Orleans Pelicans (3-7) 115:88 (BOXSCORE)

  • Start-Ziel-Sieg für die Magic, die gegen die von Verletzungen geplagten Pelicans kein einziges Mal in Rückstand lagen und die Partie im Schlussviertel (30:16) nur noch nach Hause schaukeln mussten. Topscorer war ohne Paulo Banchero mal wieder Franz Wagner, der in 32 Minuten 27 Punkte, 6 Assists und 5 Rebounds auflegte. Rookie Tristan da Silva erlebte als Starter einen schwierigen Abend aus dem Feld (3/11, 7 Punkte), Mo Wagner dominierte seine 18 Minuten von der Bank (17 Punkte, 8/11 FG). Das Resultat war der erste Sieg nach zuvor fünf Pleiten in Folge.
  • Die Pelicans mussten kurzfristig auch noch auf Superstar Zion Williamson (Oberschenkelprobleme) verzichten. Damit fielen sechs der etatmäßigen acht Topscorer aus, gegen die starke Magic-Defense war so nichts zu holen. Brandon Boston Jr. war Topscorer (26), Jose Alvarado machte immerhin noch 21 Punkte. Die schwache Dreierquote der Magic (8/32 für 25 Prozent) konnte man allerdings derart ersatzgeschwächt nicht ausnutzen. Daniel Theis bekam von der Bank zwölf Spielminuten (2 Punkte).
  • Mit 17 Zählern im 1. Viertel hatte Franz Wagner sein Team früh auf die Siegerstraße gebracht. In den letzten drei Partien gelangen ihm im Schnitt fast 26 Zähler. "Das gegnerische Team konzentriert sich auf ihn", sagte Bruder Mo. "Er ist für uns sehr wichtig. Ich freue mich, wenn er mal lächelt, denn ab und zu kann er ein bisschen miesepetrig drauf sein." Sprachs - und grinste schelmisch.
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Boston Celtics (8-2) - Brooklyn Nets (4-5) 108:104 OT (BOXSCORE)

  • Ein typisches Nets-Spiel dieses Jahr. Auch wenn der Gegner auf dem Papier deutlich stärker ist, wird gekämpft bis zur letzten Sekunde. Dabei führte Brooklyn nach eiskaltem Start der Celtics sogar direkt mit 16:2, aber der Vorsprung war am Ende des Auftaktviertels wieder weg - und danach blieb es brutal eng.
  • Cameron Johnson (18 Punkte) brachte die Nets mit zwei Freiwürfen sieben Sekunden vor dem Ende in die Overtime, weil Jayson Tatum (33, 9 und 6) den Dreier zum Sieg auf den Ring setzte. In der Overtime war Payton Pritchard mit 6 Punkten Matchwinner der Celtics, die weiter auf Jaylen Brown verzichten mussten, von den Nets über das komplette Spielfeld verteidigt wurden und von Downtown fast nichts trafen (14/53 3FG). Den Nets erging es in dieser Hinsicht aber nicht fiel besser (10/38 3FG).
  • Dennis Schröder erlebte bei den Nets einen soliden Abend (20 Punkte, 4 Steals). Cam Thomas (11/22 FG) war mal wieder Topscorer mit 31 Punkten. Am Samstagabend steht für Brooklyn ein Auswärtsspiel in Cleveland an.
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Cleveland Cavaliers (10-0) - Golden State Warriors (7-2) 136:117 (BOXSCORE)

  • Der Auswärtssieg in Boston vor zwei Tagen hatte die NBA-Welt aufhorchen lassen. Beim zweiten Top-Team im Osten gab es für die Warriors aber nichts zu holen. Die Cavs legten los wie die Feuerwehr (16:2), führten nach dem 1. Viertel mit 17 Punkten und hatten zur Halbzeit fast doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie der Gegner (83:42). So war die zweite Hälfte komplett Garbage Time. "Ich hatte mir vor dem Spiel Sorgen gemacht, weil die Warriors Champions sind", gab Head Coach Kenny Atkinson zu. "Es hat mich überrascht, wie bereit wie waren, wie hungrig." Seit den Warriors in der Saison 2015/16 hatte kein Team mehr die ersten zehn Saisonspiele allesamt gewonnen.
  • Mit 83 Punkten in der ersten Hälfte stellten die Cavs den Franchise-Rekord ein, und das gegen die bislang so starke Warriors-Defense. Verantwortlich dafür waren unter anderem Darius Garland (27 Punkte), Evan Mobley (23) und Ty Jerome von der Bank (20). Cleveland traf starke 20/42 Dreiern, da taten auch 19 Ballverluste und ein mäßiger Abend von Donovan Mitchell (12 Punkte) nicht weh.
  • Auf der Gegenseite kam Stephen Curry in 24 Minuten auf 12 Punkte (5/10 FG), damit war er bester Starter. Jonathan Kuminga war von der Bank Topscorer (21 Punkte).

New York Knicks (4-4) - Milwaukee Bucks (2-7) 116:94 (BOXSCORE)

  • Gestern noch der souveräne Heimsieg gegen die Utah Jazz, gefolgt vom Spiel im Madison Square Garden gegen die Knicks - derart schwieriges Back-to-back kann man auch mal verlieren. Aber nicht auf diese Art und Weise, wenn es nach Giannis Antetokounmpo geht. "Haben wir heute wirklich alles gegeben? Nein", schimpfte der Superstar. "Wir haben gestern Abend super gespielt, dann kommen wir hierher und verlieren mit 30. Könnt ihr damit leben, dass wir nicht alles geben? Ich kann mit dieser Scheiße nämlich nicht leben. In zwei Tagen spielen wir in Boston. Wenn wir da nicht alles geben, verlieren wir wieder mit 30."
  • Die Bucks lagen gegen die Knicks kein einziges Mal vorn, konnten kein einziges Viertel gewinnen und lagen schon zur Pause mit 19 Punkten zurück (47:66). Giannis hielt mit 24 Punkten und 12 Rebounds noch einigermaßen dagegen, Damian Lillard (19 Punkte), tat sich aus dem Feld schwer (6/15 FG). Darüber hinaus konnte nur noch Tyler Smith von der Bank zweistellig punkten. Die Bucks trafen nur 23 Prozent von Downtown, 65 Prozent von der Freiwurflinie und waren von vorn bis hinten chancenlos.
  • Bester Mann bei den Knicks war Karl-Anthony Towns mit 32 Punkten und 11 Rebounds - 27 davon in der ersten Hälfte. Fünf weitere Akteure punkteten zweistellig, auch wenn es bei Superstar Jalen Brunson nicht so lief (15 Punkte, 9 Assists, 6/14 FG). Ariel Hukporti durfte drei Minuten ran und blieb ohne Punkte.
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Dallas Mavericks (5-4) - Phoenix Suns (8-1) 113:114 (BOXSCORE)

  • Thriller zwischen den Suns und Mavs - und Phoenix kann in dieser Saison plötzlich einfach keine engen Spiele mehr verlieren. Matchwinner diesmal war Center Jusuf Nurkic (15 Punkte, 10 Rebounds), der die Suns zunächst mit einem Dunk mit 113:11 in Führung brachte. Mavs-Center Daniel Gafford stopfte umgehend per Alley-Oop von Luka Doncic zum Ausgleich, aber nach einem verpassten Floater von Royce O'Neale griff sich Nurkic rustikal den Offensiv-Rebounds und bekam 0,8 Sekunden vor dem Ende einen Foul-Pfiff, den man bei Dallas sicherlich eher als "freundlich" bezeichnen wird - auch wenn Körperkontakt vorhanden war. Ein verwandelter Freiwurf reichte, Doncics Verzweiflungswurf reichte nicht mehr für Dallas.
  • Die Mavs hatten zuvor das erste Viertel mal wieder verschlafen (26:36), bevor die Zuschauer eine enge zweite Hälfte sahen. "Teams machen Jagd auf uns, wir müssen einfach von Beginn an die nötige Intensität aufbringen", kritisierte Doncic (30 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists). Kyrie Irving glänzte mit 29 Punkten, auf der Gegenseite markierte Kevin Durant 26 Zähler. Dallas hatte insgesamt die bessere Trefferquote (51:50 Prozent), war aber von der Dreierlinie schwächer (33,3 Prozent). Klay Thompson (4/13, 1/7 Dreier) erwischte einen gebrauchten Abend, ähnlich erging es auf der Gegenseite Devon Booker (13 Punkte).

Memphis Grizzlies (6-4) - Washington Wizards (2-5) 128:104 (BOXSCORE)

  • Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt: Die Grizzlies setzten sich zur Mitte des 1. Viertels ab, führten zur Pause mit 66:49 und brachten den Sieg problemlos nach Hause. Einen richtig starken Abend erwischte dabei Jaren Jackson Jr. mit 39 Punkten (14/28 FG), sechs weitere Grizzlies punkteten zweistellig. Ja Morant (Hüftprobleme) wurde so nicht vermisst. Der Point Guard war am Mittwoch gegen die Lakers bei einem Dunkversuch schwer gestürzt, soll aber nicht lange fehlen.
  • Bei den Wizards fehlten einige Starter, so rückten die Rookies Bub Carrington (10 Punkte) und Alexandre Sarr (8) in die Starting Five. Kyshawn George war mit 17 Zählern von der Bank Topscorer, insgesamt traf das Team nur 41 Prozent aus dem Feld und verlor 18-mal den Ball.

Oklahoma City Thunder (8-1) - Houston Rockets (5-4) 126:107 (BOXSCORE)

  • Die knappe Niederlage gegen die Nuggets hat keine Spuren hinterlassen: OKC genügte ein bärenstarkes 2. Viertel (44:20), um die Rockets in die Schranken zu weisen. Dabei traf Shai Gilgeous-Alexander (29 Punkte) zehn seiner ersten elf Würfe aus dem Feld, Center Chet Holmgren (3 Blocks) legte ebenfalls 29 Zähler auf.
  • Bei den Rockets waren die beiden Topscorer gegen die starke Thunder-Defense abgemeldet: Center Alperen Sengün schaffte in 27 Minuten elf Punkte, Jalen Green (14) erging es nicht viel besser. So war Dillon Brooks mit 17 Punkten Topscorer.
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Minnesota Timberwolves (6-3) - Portland Trail Blazers (3-7) 127:102 (BOXSCORE)

  • Dritter Sieg in Folge: Die Wolves kommen ins Rollen, auch wenn Portland an diesem Abend ein dankbarer Gegner war: 6/25 von der Dreierlinie, dazu 16 Ballverluste - da gab es nicht viel zu holen, im achteln Spiel in den letzten 13 Tagen. Nur zwei Starter punkteten bei den Blazers zweistellig, bester Mann war Scoot Henderson mit 16 Punkten von der Bank. Center Robert Williams III (13 Punkte) feierte sein Saisondebüt.
  • Bei den Wolves feuerte Anthony Edwards mal wieder von der Dreierlinie, was das Zeug hält: 9/15 Dreier, so brachte er es auf 37 Punkte (6 Turnover). Insgesamt traf Minnesota gleich 22 Dreier. Julius Randle (22 Punkte) und Rudy Gobert (15 Rebounds, 3 Blocks) waren ebenfalls gut drauf. So führten die Wolves schon früh im 2. Viertel mit 27 Punkten.

Denver Nuggets (6-3) - Miami Heat (3-5) 135:122 (BOXSCORE)

  • Denver feierte den sechsten Sieg in den letzten sieben Spielen, vor allem die Starting Five war mit dem wieder fitten Jamal Murray (28 Punkte) nicht zu bändigen. Die Bank schaffte gerade mal 19 Punkte, aber das juckte Nikola Jokic und Co. nicht: Der MVP legte im dritten Spiel in Folge ein Triple-Double auf (30 Punkte, 14 Assists, 11 Rebounds), Michael Porter Jr. und Christian Braun kamen auf je 21 Punkte. Coach Michael Malone war hatte nach einer Trefferquote von fast 62 Prozent aus dem Feld und 18/35 von der Dreierlinie dennoch etwas zu meckern: "Wir gewinnen gerade mit unserer Offense. Früher oder später muss das aufhören. Unsere Defense muss besser werden."
  • Bei den Heat verdrehte sich Jimmy Butler nach sieben Minuten den Knöchel, sein Arbeitstag war beendet. Zwar machten die Gäste ein 27:40 nach dem 1. Viertel noch wett, aber die Nuggets zogen direkt wieder davon und führten zwischenzeitlich mit 65:91. Tyler Herro (24), Bam Adebayo (20) und Duncan Robinson (20) knackten jeweils die 20-Punkte-Marke. Offensiv lief es bei Miami, aber die Nuggets schossen eben auch die Lichter aus.
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Los Angeles Lakers (4-4) - Philadelphia 76ers (1-7) 116:106 (BOXSCORE)

  • Kaum ist Paul George einsatzbereit, verletzte sich Tyrese Maxey (Oberschenkel) - und von Joel Embiid ist weit und breit noch nichts zu sehen. So gab es für die Sixers nach ausgeglichener ersten Hälfte die nächste klare Niederlage: Im Schlussviertel führten die Lakers zwischenzeitlich mit 19 Punkten. Paul George erlebte einen schwarzen Abend (4/13 FG, 9 Punkte), nur Jared McCain (18) machte für die Gäste mehr als 14 Punkte).
  • Bei den Lakers baute J.J. Redick die Starting Five um und brachte Cam Reddish für D'Angelo Russell von Beginn an. Russel spielte in seiner neuen Rolle stark (18 Punkte), LeBron James legte ein Triple-Double auf (21 Punkte, 13 Assists, 12 Rebounds), Anthony Davis war mal wieder Topscorer (31 Punkte, 9 Rebounds). Die Lakers trafen fast 46 Prozent von Downtown, gingen zur Abwechslung aber deutlich seltener an die Linie als der Gegner (14:23 Freiwürfe).

Sacramento Kings (5-4) - LA Clippers (5-4) 98:107 (BOXSCORE)

  • Dieses Clippers-Team ist auch ohne Kawhi Leonard eine schwere Aufgabe - gerade wenn die Rollenspieler so auftrumpfen. James Harden tat sich schwer (22 Punkte bei 5/16 FG, 7 Turnover), aber dafür gelang Norman Powell mit 31 Punkten und 12 Rebounds sein erstes Double-Double überhaupt. Wobei man den eigentlich nicht mehr als Rollenspieler bezeichnen darf: Zum achten Mal hintereinander machte er mindestens 20 Punkte. Vier weitere Clippers punkteten zweistellig, die Dreierquote stimmte (14/30), die von der Linie auch (21/23). So führten die Gäste fast das gesamte Spiel über, auch wenn die Kings im Schlussviertel zwischenzeitlich noch einmal auf 94:98 herankamen.
  • Den Kings brach die desaströse Dreierquote das Genick (3/26). De'Aaron Fox machte 31 Punkte, Domantas Sabonis gelang ein Double-Double (23 und 12).
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