Die Dallas Mavericks (29-22) haben auch das zweite Spiel innerhalb von fünf Tagen gegen die Houston Rockets (27-24) gewonnen. Im heimischen American Airlines Center erwischte der Champion zwar einen miserablen Start, konnte sich aber vor allem auf seine Bankspieler verlassen. Dirk Nowitzki war mit 21 Punkten einmal mehr Topscorer seines Teams. Sogar Lamar Odom erwachte.
Lange Zeit sah es gar nicht gut aus für Dallas in diesem Rematch gegen Houston, am Ende jedoch war die Euphorie riesig.
Die Rockets kamen herausragend aus den Startlöchern und überrollten Dallas im ersten Viertel mit 30:19. Zwischenzeitlich lagen die Mavs bereits mit 16 Zählern hinten. "Wir sind richtig mies ins Spiel gekommen", brachte es Trainer Rick Carlisle auf den Punkt.
Bis auf Dirk Nowitzki, der elf seiner 21 Punkte in der ersten Hälfte ablieferte, punktete die Starting Five deutlich zu selten. Lediglich Shawn Marion war mit elf Rebounds ebenfalls gut im Spiel.
Aber Carlisle konnte sich diesmal blind auf seine Bank verlassen. "Odom, Terry, Wright, auch Beaubois, all die Jungs, die reinkamen, drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Sie haben den Unterschied ausgemacht."
48 Zähler von der Bank
Tatsächlich punkteten mit Jason Terry (12), Brandan Wright (13) und Rodrigue Beaubois (14) gleich drei Bankspieler zweistellig.
Bereits vor der Pause kam Dallas besser ins Spiel, das zweite Viertel endete mit einem 16:10-Lauf für die Gastgeber. Dieser brachte sie immerhin bis auf drei Zähler (46:49) heran, ganz tilgen konnten die Mavs den Rückstand aus dem Startabschnitt lange Zeit nicht. Bis, ja bis die Minute des Jason Terry schlug.
Die Minute des Jason Terry
Der Shooting Guard drehte zu Beginn des dritten Viertels unfassbar auf. In nur einer Minute riss Terry das Ruder herum, traf für sieben Punkte am Stück und leitete eine Serie von 21:6 Zählern für Dallas ein.
"Ich hab uns da draußen herumschleichen sehen. Wir brauchten einen Funken, so einen Moment, der uns Energie verleiht. Das war die einzige Möglichkeit für uns, Kontrolle über das Spiel zu bekommen", sagte Terry.
Diese Minute brachte nicht nur Dallas den Glauben an den Sieg zurück, sie zog gleichzeitig den Rockets den Zahn. "Wir wurden ein bisschen müde", gab Rockets-Coach Kevin McHale zu. "Wir hatten einfach nicht mehr den Schwung, den wir gebraucht hätten." Tatsächlich gelangen Houston in der kompletten zweiten Hälfte der Partie nur noch 32 Punkte.
"Das Spiel war noch offen im dritten Viertel, aber wir hatten keinen Offensiv-Rhythmus mehr", analysierte McHale.
Lebenszeichen von Lamar Odom
Selbst Lamar Odom erinnerte nach seinem indiskutablen Auftritt in Houston diesmal an den Spieler, den Mark Cuban bereits die ganze Saison glaubte, verpflichtet zu haben.
In 23 Minuten schnappte sich der Power Forward vier Defensiv-Rebounds, packte je einen Steal und einen Block aus und steuerte neun Zähler sowie einen Assist bei.
Der 32-Jährige zeigte sich deutlich fitter als zuletzt. "Ich habe mich richtig wohlgefühlt. Ich bin endlich an dem Punkt, wo ich meine zweite Luft bekomme", sagte Odom.
Körperliche Fitness sei einfach alles, worum es in der NBA gehe. "Ich kann mich endlich wieder auf meinen Körper verlassen."
Saisonserie gegen Houston in der Tasche
Terry lobte seine Mitspieler: "Die Bank war unglaublich. Sie wird ein Schlüssel für uns sein im Endspurt der Saison. Gerade von der Bank brauchen wir Konstanz in der Offensive."
Gute Nachrichten kommen auch aus dem Verletztenlager. Delonte West (nach 21 Spielen Pause wegen eines gebrochenen Ringfingers) und Brendan Haywood (sechs Spiele - Knie) sind ihrer Rückkehr ins Team näher gerückt. "Sie sind nah dran, aber noch nicht bereit zu spielen", bestätigte Rick Carlisle.
Die beiden Back-to-back-Matches gegen Houston sorgten bei den Mavs und ihren Fans einen Monat vor dem Ende der regulären Saison für Playoff-Stimmung. Nach der bitteren Pleite zuvor gegen die San Antonio Spurs könnten diese beiden Siege die Initialzündung für den Endspurt gewesen sein.
Es bleibt ganz eng im Westen
Die Saisonserie gegen die Rockets, die auf Rang neun der Western Conference rangieren, hat Dallas - da nur noch ein Vergleich ansteht - jedenfalls in der Tasche. Zurücklehnen kann sich die derzeitige Nummer fünf im Westen dennoch nicht, denn es ist verdammt eng.
Zwar wackeln die so stark gestarteten Clippers (4.) momentan, zwischen den drittplatzierten Lakers und Houston liegen aber gerade einmal vier Siege.
NBA: Der Spielplan der Saison