NBA

Einen erneuten Kollaps verhindert

Von Philipp Dornhegge
Am Martin Luther King Day fuhren Nowitzki, Calderon und Co. den 25. Saisonsieg ein
© Getty

Die Dallas Mavericks (25-18) haben am Martin Luther King Day einen weiteren Sieg eingefahren. Bei den Cleveland Cavaliers (15-26) gewannen die Texaner mit 102:97 (BOXSCORE). Dirk Nowitzki spielte stark, Monta Ellis noch etwas stärker.

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Der Deutsche verbuchte mit 17 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double und war über weite Strecken Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel seiner Mannschaft.

In der Schlussphase jedoch übernahm sein kongenialer Partner, Ellis kam letztlich auf 22 Punkte und 8 Assists. Mit zwei vergebenen Freiwürfen 3,4 Sekunden vor Schluss gab er den Cavs allerdings eine letzte Chance zum Ausgleich.

Beim anschließenden Einwurf jedoch brachte Jarrett Jack den Ball nicht innerhalb der vorgeschrieben fünf Sekunden zum Mitspieler, der folgende Ballverlust besiegelte den Sieg der Mavs.

Cleveland hatte vier besonders auffällige Spieler: Kyrie Irving kam auf 26 Punkte und 9 Assists, Luol Deng auf 20 Zähler. Tristan Thompson (19 Punkte, 10 Rebounds) und Anderson Varejao (18 Punkte, 21 Rebounds) steuerten Double-Doubles bei.

Für die Mavs punkteten neben Nowitzki und Ellis auch Shawn Marion (18), DeJuan Blair (13), Jose Calderon (11) und Brandan Wright (10) zweistellig.

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Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Das hier ist die NBA, da wird es schon mal haarig. Wie wir sie uns am Ende vom Leib gehalten haben, war gut. Wir haben gewonnen. Unterm Strich zählt nur das."

Monta Ellis (Mavericks): "Nach dem peinlichen Niederlage zuletzt gegen Portland war das eine wichtige Reaktion. Wenn wir uns mit dem Rpcken zur Wand weiter so präsentieren, können wir eine große Mannschaft sein."

Mike Brown (Trainer Cavaliers) über den entscheidenden Turnover beim letzten Einwurf: "Ich weiß nicht, ob wir jemals einen Mann in einer derartigen Situation so freistehen hatten. Kyrie war in der gegenüberlegenden Ecke, aber Jarrett konnte ihn offenbar nicht sehen."

Kyrie Irving (Cavaliers) über die gleiche Situation: "Es war klar, dass es ein schwerer EInwurf werden würde. Der Ballverlust war entscheidend, aber ob ich nun frei war oder nicht, ist doch egal. Wir müssen nach vorne schauen und beim nächsten Spiel bereit sein."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Für die NBA ist der Martin Luther King Day ein besonderer Tag, die Cavs und Mavs machen mit ihren Lineups aber nichts Ungewöhnliches.

Cleveland schickt Irving, Miles, Deng, Thompson und Varejao auf's Parkett, Dallas startet wie gewohnt mit Calderon, Ellis, Marion, Nowitzki und Dalembert.

3.: Guter Start der Mavs in der Offense mit ausgeglichenem Scoring. Calderon, Marion für drei und Nowitzki treffen Jumper, danach zieht Ellis für ein Dreipunktspiel zum Korb. 10:6 Mavericks.

6.: Nowitzki will's in der Anfangsphase wissen, hat bereits sechs Würfe genommen (drei Treffer). Die Defense der Cavs gerade gegen die Midrange-Jumper ist aber auch zu lasch. 14:12 Mavs.

12.: Carter ist nicht mehr so explosiv wie früher, aber gegen die Cavs kommt er trotzdem locker zum Korb. Vinsanity zieht an Miles vorbei, Clark und Zeller verweigern die Hilfe, foulen aber beim Layup. Dreipunktspiel für Carter, 30:21 Mavs.

14.: Ballverlust von Waiters, Harris zieht das Tempo an und geht zum Layup hoch. Der geht zwar daneben, aber Nowitzki war mitgelaufen, schnappt sich den Rebound und legt nach! 32:23 Mavs.

19.: Irving mit einem Dreier, aber die Offense der Cavs ist ansonsten komplett ohne Rhythmus und Abstimmung. Die Defense ist kaum besser. 45:31 Mavs.

26.: Dalembert verlässt den Court und wird durch Blair ersetzt. Der Haitianer hat sich offenbar verletzt, geht gleich weiter in Richtung Kabine. Dabei hält sich Dalembert die Schulter. Die Mavs haben weiter alles im Griff, 61:40.

30.: Irving ist on fire, hatte schon 9 Punkte im dritten Viertel erzielt. Jetzt macht Deng auch noch mit, verbucht gegen Marion ein Dreipunktspiel. 56:71 aus Cavs-Sicht, die Gastgeber mit ein bisschen Momentum.

34.: Irving hat die Cavs mit 16 Punkten im dritten Abschnitt auf zehn Punkte herangebracht, aber Larkins sorgt mit einem Alley-Oop-Pass auf Wright für Spektakuläres - und etwas Entlastung der Mavs. 77:65.

37.: Schönes Pick'n'Roll, Carter steckt auf Wright durch. Als alle mit dem Abschluss des Centers rechnen, gibt der noch mal auf Nowitzki ab. Toller Angriff, leichter Layup - und eine 81:68-Führung.

41.: Die Mavs verteidigen eng, besonders Larkin hängt an Irving wie eine Klette und erzwingt einen Wurf, der seitlich gegen das Backboard knallt. Varejao holt den Offensivrebound, aber die Zeit wird eng! Jack drückt von einem Meter hinter der Dreierlinie ab - und trifft!! Es steht nur noch 85:76 für die Mavs.

44.: In der Quicken Loans Arena brennt die Hütte! Irving mit dem nächsten Jumper, nur noch 87:84 für die Mavs! Dallas wirkt ratlos, hat offensiv keine Ideen mehr und gibt hinten reihenweise Offensivrebounds ab. Das wird ein heißer Tanz in den letzten Minuten.

48.: Anderthalb Minuten vor Schluss klaut Ellis den Ball von Deng, Marion versenkt beim Fastbreak den Korbleger gegen Irving. 97:90, das sollte dann doch für die Mavs reichen.

Mavs vs. Cavs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Monta Ellis. Lange Zeit war Nowitzki Dreh- und Angelpunkt der Mavs-Offensive, der Deutsche tauchte in der zweiten Hälfte aber zunehmend ab. Dafür trat Ellis in den Vordergrund, brillierte vor allem aus dem Pick'n'Roll als Scorer und Initiator der Offense.

Defensiv hatte er seine Mühe mit Irving, ließ dem Cavs-Star im vierten Viertel aber kaum noch Freiräume. Sein Steal gegen Deng kurz vor Schluss erwies sich aber als Neckbreaker für Cleveland.

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Der Flop des Spiels: Dion Waiters. Der sechste Mann der Cavs soll normalerweise Instant Offense von der Bank bringen. Aber weder als Ballträger noch als Spot-Up-Shooter konnte sich der Swingman in den Vordergrund spielen. Waiters, sonst für seinen Egoismus oft kritisiert, wirkte ungewohnt passiv und wirkte wie ein Fremdkörper. Am Ende standen 0 Punkte (0/4 Field Goals), 2 Rebounds und 1 Turnover auf dem Scoreboard.

Das fiel auf:

  • Dirk Nowitzki startete super-aggressiv in die Partie, suchte immer wieder den Abschluss. Oftmals wurde ihm ein offener Wurf aber auch geschenkt. Tristan Thompson konterte Nowitzki mit eigenen Abschlüssen, insbesondere der kurze Jump Hook gefiel. Überraschend war allerdings das Duell der beiden an den Brettern: Zur Halbzeit stand Nowitzki bei 7 Rebounds, Double-Double-Maschine Thompson bei 1. Das änderte sich erst in der Schlussphase.
  • Irving hatte in den ersten Monaten der Saison viel Off-Ball gespielt, weil Mike Brown ihn da als wertvoller erachtete. Gegen Dallas hielt er den Ball wieder mehr als Initiator der Offense in den Händen. Lange Zeit mit mäßigem Erfolg: Die Offense der Cavs war statisch, ohne rhythmisch und dafür mit schlechtem Spacing. Die Folgen waren Einzelaktionen, Ballverluste und Würfe unter Druck. Als Irving im dritten Viertel heiß lief (16 Punkte), sah das freilich ganz anders aus.
  • Genauso schlecht wie die Offensive war zweieinhalb Viertel lang die Defensive der Cavaliers. Dallas bekam jeden Wurf aus der Mitteldistanz und von außen, dazu taten sich in der Zone unerklärliche Lücken auf. Individuell verteidigte Cleveland - das muss man so klar sagen - unter aller Sau. Doch wenn ein Spieler geschlagen wurde, bekam er auch keine Hilfe.
  • Ausgerechnet Irving, der oft für seine Defense kritisiert wird, war neben Deng noch der engagierteste Verteidiger. Der Spielmacher hatte Ellis ganz ordentlich im Griff, war außerdem mehrfach in der Zone zur Stelle. Gleich drei Mal verhinderte er gegen Dalembert leichte Punkte.
  • Für Luol Deng war das Spiel gegen Dallas das erste Heimspiel im Cavs-Trikot nach fünf Auswärtsauftritten. Der Small Forward spielte in gewohnter Manier ruhig und souverän seinen Stiefel runter, versuchte nichts Verrücktes und ließ die Partie auf sich zukommen. Als starken Verteidiger und uneigennützigen Offensivspieler dürfte ihn die Spielweise seiner Mannschaft in absehbarer Zeit aber in den Wahnsinn treiben. Deng versuchte, die sich auftunden Lücken zu stopfen und half viel, dafür bekam Deng dann aber gegen Marion keinerlei Hilfe.
  • Devin Harris machte sein zweites Spiel nach seiner Zehenverletzung, konnte sich jedoch kaum zeigen. Der Guard spielte als Backup-Shooting-Guard, stand aber nur 14 Minuten auf dem Court. In der Zeit bot er die erhoffte gute Defense, sein Wurf wollte jedoch nicht fallen (1/7 Field Goals, 2 Punkte).

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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