Die Washington Redskins müssen für den Rest der Saison auf Pass-Rusher Brian Orakpo verzichten, auch auf der Quarterback-Position ändert sich etwas in der Hauptstadt. Percy Harvin hat derweil offen über seinen Frust in Seattle gesprochen und die Jacksonville Jaguars haben ihren ersten Saisonsieg teuer bezahlt. Außerdem: Steve Smith lästert über seine Ex-Division und Pierre Thomas fällt vorerst aus.
Saisonaus für Orakpo: Bittere Nachrichten für die Redskins: Brian Orakpo hat sich beim Sieg über die Titans eine schwere Brustmuskelverletzung zugezogen und wird den Rest der Saison voraussichtlich verpassen. Bereits in der Vergangenheit hatte Orakpo mit der Brustmuskulatur Probleme.
Für den 28-Jährigen ist es doppelt bitter: Orakpo kam in der laufenden Saison in sieben Spielen nur auf 0,5 Sacks und spielte zudem unter dem Franchise Tag. Es ist somit durchaus vorstellbar, dass er sein letztes Spiel für Washington damit absolviert hat und das Team nach der Saison als Free Agent verlassen wird - zumal auch der Vertrag von Ryan Kerrigan (6,5 Sacks, 2 FF) ausläuft.
McCoy oder RGIII für Washington: Die Zeit von Kirk Cousins ist fürs erste vorbei. Washingtons Backup-QB (126/204, 1.710 YDS, 10 TDs, 9 INT, 2 FUM) enttäuschte insgesamt nach der Verletzung von Robert Griffin III, vor allem seine vielen unnötigen Turnover schadeten den Redskins. Gegen die Titans wurde er bereits in der Halbzeit durch Colt McCoy ersetzt und nachdem dieser das Team noch zum Sieg führte, ist Cousins vorerst raus.
Wie Head Coach Jay Gruden am Montag bestätigte, wird McCoy am Montagabend gegen die Cowboys starten, sollte Griffin bis dahin nicht wieder fit sein. "Wir wollen ihn nicht da raus schicken, wenn er bei 85 Prozent ist. Er muss bei 100 Prozent sein", betonte Gruden. Am Mittwoch könnte Griffin laut der "Washington Post" erstmals nach seiner Knöchelverletzung wieder voll am Teamtraining teilnehmen.
Harvin frustriert in Seattle: Percy Harvins Trade von den Seattle Seahawks zu den New York Jets am Freitag bleibt eines der großen Themen. Der Receiver soll innerhalb des Teams für so große Unruhe gesorgt haben, dass wohl sogar eine Entlassung angedacht war, hätte der Titelverteidiger keinen Trade-Partner gefunden. Mittlerweile meldete sich Harvin selbst zu Wort und berichtete, in Seattle frustriert gewesen zu sein.
"Das war ich auf jeden Fall. Ich wollte mehr weite Pässe bekommen", erklärte der schnelle Receiver, fügte aber hinzu: "Ich habe kein Problem mit den Seahawks. Alles was ich dazu sagen kann, ist, dass die Leute mich anhand dessen beurteilen sollen, was sie sehen." Ohnehin seien die Jets aber an seiner Vergangenheit, auch in Minnesota soll es schon Probleme gegeben haben, nicht interessiert.
Als er das Team auf die Berichte ansprechen wollte, "sagten sie mir, dass ich ruhig sein soll", so Harvin weiter und Head Coach Rex Ryan betonte: "Es geht jetzt darum, nach vorne zu schauen." Innerhalb des Teams hat er derweil schon einen Ansprechpartner gefunden und soll sich gut mit Backup-QB Michael Vick verstehen. "Es geht darum, richtig zu arbeiten und seine Prioritäten entsprechend zu setzen", forderte Vick.
Schwere Ausfälle für Jaguars: Der erste Saisonsieg ist ein teurer für Jacksonville: Beim 24:6 über die Cleveland Browns verloren die Jaguars Linebacker Paul Posluszny (Brustmuskelriss) für den Rest der Saison sowie Pass-Rusher Andre Branch (Leiste) für rund sechs Wochen. "Das ist ein schwerer Verlust", erklärte Head Coach Gus Bradley mit Blick auf Defense-Leader Posluszny: "Er versteht die Defense wirklich gut. Das wird schwierig."
Smith lästert über Ex-Division:Steve Smith ist nach seinem Abgang aus Carolina in Baltimore schnell angekommen und passt perfekt in die physische Division. Nach dem Sieg über die Falcons am Sonntag ließ sich der Receiver einige Sticheleien in Richtung seiner früheren Division nicht nehmen: "Die NFC South ist eine elegante Division. Die AFC North ist physischer, knallharter Football."
Die Ravens haben in diesem Jahr aus der NFC South bereits die Panthers, die Falcons und Tampa Bay mit insgesamt 115:34 geschlagen. Die NFC South steht zusammengenommen auswärts bei zwei Siegen, zwölf Pleiten und einem Remis.
Saints vorerst ohne Thomas: Die New Orleans Saints müssen für zwei bis drei Wochen auf Running Back Pierre Thomas verzichten. Thomas hat sich bei der Pleite in Detroit eine Schulterverletzung zugezogen, in der laufenden Saison verzeichnete er 133 Rushin-Yards bei 30 Versuchen. Auch im Passspiel dürfte er den Saints fehlen.
Rams entlassen Pettis: Die St. Louis Rams haben sich von Austin Pettis getrennt. Der Receiver, 2011 noch ein Drittrunden-Draftpick, wurde am Montag entlassen. In der laufenden Saison hatte der 26-Jährige immer wieder Probleme sich im Team festzuspielen und kam in fünf Spielen auf lediglich zwölf Receptions - die allerdings für 118 Yards und einen Touchdown.
Und sonst so? Die Buffalo Bills müssen in den kommenden Wochen im Running Game experimentieren. C.J. Spillers Saison ist nach einem Schlüsselbeinbruch beendet, Spiller wird am Montag operiert. Fred Jackson (Leiste) erwischte es deutlich weniger schlimm, doch auch er wird für vier Wochen fehlen. Damit rückt neben Anthony Dixon der in der Offseason aus Philadelphia geholte Bryce Brown in den Fokus und Jackson erklärte: "Er ist ein Every-Down-Back. Ein kompletter Spieler."
Brian Hoyer hat weiter einen schweren Stand in seiner Heimatstadt. Bei der Pleite gegen Jacksonville spielte Clevelands Quarterback sein erstes wirklich schlechtes Spiel in dieser Saison und Coach Mike Pettine kündigte anschließend im "Plain Dealer" an: "Ich weiß, dass dieses Spiel seine Completion Percentage ziemlich nach unten gedrückt hat. Wenn sich das fortsetzt, müssen wir uns damit beschäftigen. Aber aktuell ist es für mich kein Grund zur Besorgnis." Johnny Manziel dürfte dennoch interessiert zugehört haben.