Bengalische Hölle für Manning

SPOX
23. Dezember 201407:25
Giovani Bernard und die Bengals sind sicher in den Playoffs dabeigetty
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Die Denver Broncos verspielen in Cincinnati den Heimvorteil. Auch weil Peyton Manning weiterhin zu kämpfen hat. Die Bengals machen dagegen die Playoffs perfekt - und haben dennoch ein Endspiel vor der Brust.

Cincinnati Bengals (10-4-1) - Denver Broncos (11-4) 37:28 (7:7, 13:0, 7:21, 10:0) BOXSCORE

Prime-Time-Probleme? Manning-Fluch? Broncos-Komplex? Wer auch immer diese Sachen vor dem Monday Night Game zum Thema gemacht hatte, sollte sich nun wohl entschuldigen. Denn die Bengals wischten jegliche Zweifel vom Tisch - und wie.

Cincinnati bewies gegen Denver eine beeindruckende Moral und drehte die Partie in den letzten achten Minuten des vierten Abschnitts. Und das Team aus Ohio machte das eben nicht gegen irgendwen, sondern gegen einen fünffachen MVP - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.

Mit satten vier Interceptions (Season-High!) verließ Peyton Manning (28/44, 311 YDS, 2 TD, 4 INT) das Paul Brown Stadium und ließ den zuletzt enttäuschenden Auftritten einen weiteren folgen. Die Vorentscheidung fiel 2:41 Minuten vor dem Ende, als Dre Kirkpatrick für den dritten Manning-Pick sorgte und den Ball bis in Denvers Endzone trug.

Schwacher Manning, schwaches Running Game

Dass der Cornerback - mit 67 Sekunden auf der Uhr - sogar noch für die nächste Interception Mannings, und dann auch wirklich für die letzte, verantwortlich war, sollte zwar wohl nur noch etwas für die Statistikbücher sein. Dennoch zeigt es ganz gut, dass der Broncos-Quarterback zwei Wochen vor Playoff-Start nicht unbedingt an sein übliches Alter Ego erinnert.

Bis auf das dritte Viertel, in dem der 38-Jährige die Broncos zu drei Touchdowns (2 TD-Pässe und ein TD-Run durch Emmanuel Sanders) und damit zu einem kleinen Comeback führte, strahlte Manning keine wirkliche Souveränität aus. "Bei vier Interceptions gibt es nicht viele Teams, die man besiegen kann", gab sich der Quarterback selbstkritisch.

Zu allem Überfluss kam bei starkem Regen in der Queen City auch das Running Game nicht wirklich auf Touren (85 Yards) - gerade im Vergleich zu den Bengals (207 Yards).

So konnte selbst Demaryius Thomas, der mit 115 Yards sein neuntes 100-Yard-Game in dieser Saison auflegte und damit einen Franchise-Rekord aufstellte, die Niederlage nicht verhindern. Doch was bedeutet Mannings erste Pleite gegen die Bengals in seiner Karriere (zuvor 8-0) für Denver?

Pats haben Heimvorteil

Klar ist: Die New England Patriots werden durch die Broncos-Pleite in den Playoffs den Heimvorteil auf ihrer Seite haben. Zumindest das First-Round-Bye ist für Denver, das am nächsten Sonntag auf die Raiders trifft, aber noch mehr als machbar.

Die Bengals, bei denen Star-Receiever A.J. Green angeschlagen kaum zum Zug kam, durften dagegen jubeln. Zum vierten Mal in Folge machte Cincinnati die Playoffs perfekt - Franchise-Bestmarke! Ein Endspiel hat die Truppe rund um Quarterback Andy Dalton, der nicht wirklich überzeugen konnte (17/26, 146 YDS, 2 TD, 1 INT), allerdings dennoch. In Week 17 geht es zum Kracher nach Pittsburgh. Der Sieger dieses Duells schnappt sich die Krone in der AFC North.

Und wer weiß: Vielleicht endet für die Bengals ja dann bald sogar die Postseason-Durststrecke ohne einen einzigen Erfolg seit 1990. "Erst mal steht in der nächsten Woche ein ganz entscheidendes Spiel an. Danach schauen wir weiter", so Head Coach Marvin Lewis.

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