Chuck Pagano beruhigt alle Colts-Fans, während Bill Belichick seine seit Jahren gewünschten Zusatz-Kameras womöglich endlich bekommt. Bruce Arians erklärt indes seine Quarterback-Entscheidung und die Carolina Panthers holen sich Jonathan Martin. Außerdem: Jay Cutler droht erneut eine schwierige Saison, und Texans-Boss Bob McNair schießt gegen Andre Johnson.
Pagano will bleiben: In der Vorwoche waren Gerüchte aufgetaucht, wonach Colts-Head-Coach Chuck Pagano seinen nach der Saison auslaufenden Vertrag vorerst nicht verlängern wird und Team-Eigentümer Jim Irsay die weitere Entwicklung des Teams abwarten will. Von ersten möglichen internen Unruhen war bereits die Rede.
Pagano selbst stellte im Indy Star jetzt klar: "Der Krebs hat mir beigebracht, für jeden Tag dankbar zu sein. Ich schaue nur auf das Hier und Jetzt. Ich fokussiere mich jetzt auf den Draft, aber ich will die Colts in dieser Saison und vielen weiteren Jahren trainieren."
Bekommt Belichick seine Kameras? Bill Belichick hatte zuletzt öffentlich deutlich seine Frustration gezeigt, da er schon vor zwei Jahren mehr Kameras an der Seitenlinie und der Goal Line gefordert hatte, die Liga aber mehrfach ablehnte. "Warum gibt die Liga Geld aus, um den Pro Bowl womöglich in Brasilien auszutragen. Wir geben Geld für Spiele in London aus, aber haben kein Geld für vier zusätzliche Kamera, um festzustellen, ob in den entsprechenden Situationen die richtige Entscheidung getroffen wurde", monierte Belichick laut ESPN.
Am Montag gab es dann aber gute Nachrichten für den Patriots-Coach: Berichten zufolge wird sich die Liga ab dieser Woche doch mit der Einführung der zusätzlichen Kameras für Replay-Zwecke im Spiel beschäftigen. Wenn alles glatt geht, könnte der Vorschlag schon beim Eigentümer-Treffen im Mai durchgewunken werden.
QB-Kampf in Chicago "offen": Dass Jay Cutler in Chicago als Starting-QB in die Saisonvorbereitung geht ist kein Geheimnis. Doch Head Coach John Fox erklärte zum Wochenende bei CSN Chicago, dass das nicht viel bedeutet und es intern einen "offenen Wettkampf" geben wird: "Meine Erfahrung sagt, dass es nicht darauf ankommt, wo du startest - es geht darum, wo du am Ende stehst."
Darüber hinaus zweifelte Fox offen an Cutlers Selbstvertrauen: "Ich glaube, er war vor einem Jahr an einem Punkt angelangt, wo es ihm an Selbstvertrauen mangelte. Das wieder aufzubauen wird Zeit und Vertrauen brauchen."
Arians erklärt QB-Entscheidung: Obwohl Carson Palmer und Drew Stanton ausfielen schafften es die Arizona Cardinals im Vorjahr in die Playoffs. Anstatt aber Rookie Logan Thomas zum Saisonabschluss gegen Seattle und San Francisco sowie in der Wildcard-Runde in Carolina aufzustellen entschied sich Head Coach Bruce Arians für Ryan Lindley - und die Cards schieden gegen die Panthers aus. Anschließend wurden Fragen laut, warum Thomas nicht die Chance erhielt, jetzt meldete sich Arians selbst zu Wort.
"Wir haben ihn für die Saison in zwei Jahren im Draft gewählt, nicht für den vergangenen November. Ich wollte nicht, dass er scheitert, denn diese Narben gehen nie weg. Es ist schwer, die Jungs wieder für sich zu gewinnen, wenn du sie die Playoffs gekostet hast", erklärte Arians auf der Team-Website: "In die Situation wollte ich ihn nicht bringen. Ob das richtig oder falsch war ist eine andere Frage, das war einfach meine Entscheidung."
Texans-Boss schießt gegen Johnson: Die Houston Texans trennten sich nach Saisonende von Andre Johnson, dem zweifellos größten Star der noch jungen Franchise. Kurz darauf ging der 33-jährige Receiver zum Division-Rivalen Indianapolis, Texans-Eigentümer Bob McNair ließ sich jetzt einen kleinen Schuss gegen den Routinier nicht nehmen.
"Jeder Sportler würde gerne ewig spielen. Niemand will zugeben, dass er vielleicht etwas nachgelassen hat oder nicht mehr das kann, was er einst konnte", erklärte McNair bei ESPN: "Schauen Sie sich doch nur einmal die Geschichte und die Spieler an. Das passiert immer wieder. Niemand will zugeben, dass er älter wird. Das ist Teil der menschlichen Natur. Sie sind es gewohnt, Stars zu sein und wollen das weiterhin sein. Ich kann das sogar verstehen."
Anderson als Starter in Offseason: Die Denver Broncos machen keinen Hehl daraus, wer als Starting-RB in die Saisonvorbereitung geht: C.J. Anderson, der 2013 als Undrafted Free Agent kam, erhält vorerst den Vorzug vor dem damaligen Zweitrunden-Pick Montee Ball. "Er hat einen großen Sprung gemacht und ich denke, er hat sich das Recht verdient, als Starter in die Offseason zu gehen", betonte Head Coach Gary Kubiak: "Aber er muss es sich weiterhin täglich verdienen." Auch Ronnie Hillman kämpft hinter Anderson um Snaps.
Dixon verhaftet: Saints-Cornerback Brian Dixon steht Ärger ins Haus. Der 24-Jährige wurde am Sonntagmorgen in Miami festgenommen, weil er mit seinem Roller gesetzeswidrig gefahren war. Zudem leistete er bei der Verhaftung Widerstand und warf den Polizisten Rassismus vor. Die Liga ist bereits an dem Vorfall dran, Dixon wurde gegen eine Kautionszahlung wieder freigelassen.
Und sonst so? Die Houston Texans dürfen darauf hoffen, in der kommenden Saison J.J. Watt und Jadeveon Clowney gemeinsam auf dem Platz zu erleben. Clowney sprach am Samstag im Houston Chronicle erstmals seit seiner Knie-OP und betonte, dass er "sehr ermutigt" sei: "Ich habe einfach Spaß und bin froh, dass ich laufen kann. Die Reha ist hart, härter als zu spielen. Du kommst vor allen und gehst als letzter." Die Texans hoffen weiterhin, dass der Pass-Rusher im Laufe des Training Camps zum Team stoßen wird.
Die Panthers haben sich derweil Kadertiefe geholt. Carolina schnappte sich den in San Francisco entlassenen Tackle Jonathan Martin per Waiver Wire, der 25-Jährige geht damit in sein letztes Vertragsjahr und kassiert 1,04 Millionen Dollar. Ex-Packers-Receiver Jarrett Boykin erhielt einen Einjahresvertrag, der 25-Jährige könnte vor allem im Special Team helfen. "Es bedeutet mir viel, hier her zurückzukommen und eine Chance zu erhalten", erklärte Boykin, der in Charlotte zur High School ging, auf der Team-Website.
Für die San Francisco 49ers gibt es indes womöglich die infolge der Rücktritte von Patrick Willis und Chris Borland dringend benötigte LB-Hilfe: Lance Briggs, der nach zwölf Jahren in Chicago keinen neuen Vertrag erhielt, wird sich zum Wochenbeginn mit den Niners-Verantwortlichen treffen.