Corey Liuget bleibt in San Diego, während die San Francisco 49ers um ihren nächsten jungen Leistungsträger bangen müssen. Die Houston Texans haben indes endlich einen Offensive Coordinator und Brandon Spikes ist schon wieder auf dem Markt. Außerdem: Fernando Velasco geht zurück zu den Titans und die Bears holen Tracy Porter.
Liuget verlängert: Die San Diego Chargers haben zumindest eine ihrer Vertragsfragen geklärt: Defensive End Corey Liuget einigte sich am Dienstag mit den Chargers auf eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre, die ihn bis einschließlich 2020 an die Bolts bindet und ihm bis zu 58,5 Millionen Dollar einbringt. 30 Millionen davon sind dem Vernehmen nach garantiert.
Über die letzten vier Jahre spielte in San Diego kein D-Line-Spieler mehr Snaps als der 25-Jährige. Damit bleiben allerdings die Verträge von Quarterback Philip Rivers sowie vor allem von Safety Eric Weddle, der sich zuletzt bereits mehrfach öffentlich beschwert hat, weiter offen.
Auch Reid dachte an Rücktritt: Für Fans der San Francisco 49ers muss sich die Offseason noch immer wie ein Albtraum anfühlen. Neben dem erwarteten Rücktritt von Justin Smith hängten auch Chris Borland und Patrick Willis ihre Pads an den Nagel, zudem verloren die Niners Frank Gore und Mike Iupati. In der Vorwoche zog dann Right Tackle Anthony Davis nach und verkündete seinen vorübergehenden Rücktritt - und es hätte offenbar noch dicker kommen können.
Safety Eric Reid hat gegenüber dem San Francisco Chronicle jetzt zugegeben, ebenfalls Rücktrittsgedanken gehabt zu haben - zumindest aber in dieser Saison will der 23-Jährige noch spielen: "Ich werde meine Situation weiter evaluieren. Wenn ich eine weitere Gehirnerschütterung habe und das Gefühl bekomme, dass ich nicht mehr spielen kann, dann werde ich es auch nicht tun." In seinen ersten beiden NFL-Spielzeiten erlitt Reid bereits drei Gehirnerschütterungen.
Zumindest eine gute News gab es aber für die gebeutelten Niners am Dienstag noch: Guard Alex Boone, der der Saisonvorbereitung im Vorjahr schon länger ferngeblieben war und mit seinem neuen Deal noch immer nicht ganz zufrieden ist, wird laut der Sacramento Bee zum Minicamp erscheinen. Durch den Davis-Rücktritt könnte Boone zum Right Tackle umgeschult werden.
Texans haben ihren OC: Die Houston Texans sind nicht mehr das einzige NFL-Team ohne Offensive Coordinator. Am Montag bestätigte Head Coach Bill O'Brien, dass QB-Coach George Godsey zum Offensive Coordinator befördert wurde. In der vergangenen Saison hatten O'Brien und Godsey die Offense bereits zusammen geleitet, jetzt hat Godsey auch den offiziellen Titel.
Beide kennen und schätzen sich schon seit Jahren. 2001 spielte Godsey unter O'Brien für Georgia Tech, 2011 holte O'Brien ihn nach seiner Beförderung zum Offensive Coordinator der Patriots als Tight-Ends-Coach. "Es ging vor allem darum, sicherzustellen, dass wir alle auf einer Wellenlänge sind", erklärte O'Brien die späte Entscheidung: "Er hat letztes Jahr herausragende Arbeit geleistet und verdient diese Gelegenheit." Die große Frage bleibt in jedem Fall das interne QB-Duell zwischen Ryan Mallett, Brian Hoyer und Tom Savage.
Patriots entlassen Spikes: Für Brandon Spikes war die Rückkehr zu den New England Patriots von kurzer Dauer. Der Linebacker wurde nur wenige Wochen nachdem er sich mit den Pats geeinigt hatte wieder entlassen - Grund ist der im Raum stehende Verdacht der Fahrerflucht. Ein auf Spikes zugelassener Mercedes wurde in der Nacht zum Sonntag auf einer Autobahn in Foxborough von der Polizei entdeckt und war vorne stark beschädigt.
Dem Statement der Polizei zufolge hatte der Fahrer zuvor durchgegeben, dass er einen Hirsch erwischt hat - doch kein Tier wurde im Umkreis gefunden. Stattdessen bestätigte die Polizei, dass ein Nissan in der Nähe von Spikes' Wagen von hinten erwischt wurde. Allerdings konnte keiner der drei Passagiere, die leichte Verletzungen davontrugen, das Auto identifizieren, das sie getroffen hatte.
Bislang wurde Spikes nicht angeklagt und sein Auto auch nicht offiziell mit dem Unfall in Verbindung gebracht. Doch die Pats, die dem Run-Stopper in dem Einjahresvertrag lediglich einen Unterschriftsbonus über 25.000 Dollar garantiert hatten, wollen sich offenbar schnell distanzieren.
Titans holen Velasco: Die Tennessee Titans haben ein vertrautes Gesicht zurückgeholt. Die Titans verpflichteten am Dienstag Center Fernando Velasco, nachdem sich Cornerback Brandon Harris im Training das Kreuzband gerissen hatte und auf die IR-Liste gesetzt wurde. Velasco lief schon von 2009 bis 2012 insgesamt 49 Mal für die Titans auf, anschließend spielte er in Pittsburgh und Carolina. Der 30-Jährige dürfte dem zuletzt desolaten Brian Schwenke ernsthafte Konkurrenz um den Stammplatz machen.
Porter nach Chicago: Tracy Porter hat ein neues Zuhause gefunden. Der Cornerback war im Mai von den Washington Redskins entlassen worden, nachdem er in der Vorsaison verletzungsbedingt lediglich drei Spiele absolvierte (fünf Tackles). Am Montag einigte er sich mit den Chicago Bears auf einen Einjahresvertrag.
Und sonst so? Muhammad Wilkerson wird nicht für einen neuen Vertrag streiken. Der D-Line-Man erschien am Dienstag zum Start des Jets-Mini-Camps, nachdem er seine Entscheidung in der Vorwoche noch offen gelassen hatte. Wäre er nicht gekommen, wäre eine Strafe über bis zu 60.000 Dollar fällig gewesen. Gleichzeitig erklärte Wilkerson gegenüber Reportern, dass die Situation ihn "frustriere". Der 25-Jährige geht für 6,97 Millionen Dollar in sein letztes Vertragsjahr und sollte kein neuer Deal zustande kommen, "dann ist es eben so".
James Jones würde einen Einjahresvertrag nur zu gerne annehmen. Der Receiver wurde nach seinem Wechsel von den Packers nach Oakland nach nur einem Jahr wieder entlassen, gegenüber ESPN stellte er jetzt klar: "Ich trete nicht zurück. Ich will immer noch spielen. Wenn jemand einen Receiver braucht, soll er mich holen."
Die Seattle Seahawks basteln derweil daran, die nächste wichtige Stütze ihrer dominanten Defense langfristig zu binden. Wie NFL-Insider Ian Rapoport am Montag bestätigte, haben die Hawks die Vertragsgespräche mit Bobby Wagner aufgenommen. Der Linebacker geht Stand jetzt in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrages und würde 977.427 Dollar kassieren. Tarvaris Jackson bleibt derweil in Seattle: Die Seahawks verkündeten am Dienstag, dass sich das Team mit dem Backup-QB auf einen neuen Vertrag geeinigt hat.