NFL

Höchste Zeit zu tanzen!

Cam Newton sorgt mit seinen Touchdown-Einlagen für Diskussionen - und tanzt sich durch die Liga
© getty
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24. Miami Dolphins (4-7)

(Ravens, Giants, @Chargers, Colts, Patriots)

Man lehnt sich kaum zu weit aus dem Fenster (vielmehr sind Fenster und Rollläden fest verschlossen), wenn man sagt: Der Dan-Campbell-Effekt ist verflogen. Seitdem Miamis Interims-Coach seine ersten beiden Spiele gegen Tennessee und Houston eindrucksvoll gewinnen konnte, setzte es vier Pleiten bei nur einem weiteren Sieg - ein knappes 20:19 gegen enttäuschende Eagles. Extrem auffällig: Die Dolphins haben scheinbar ihre Erfolgsformel, nämlich die Offense um ein konstantes Running Game herum aufzubauen, genauso schnell wieder vergessen, wie sie Campbell zuvor nach der Entlassung von Joe Philbin installiert hatte. In der Folge musste Offensive Coordinator Bill Lazor zum Wochenbeginn ebenfalls seinen Hut nehmen und somit stehen die Dolphins mutmaßlich vor einem kompletten Neustart auf der Trainer-Ebene. Jetzt fällt womöglich auch noch Receiver Rishard Matthews (Rippen) aus. Es ist, auch wenn Ndamukong Suh und Olivier Vernon seit einigen Wochen groß aufspielen, eine mehr als nur enttäuschende Saison in South Beach.

23. St. Louis Rams (4-7)

(Cardinals, Lions, Buccaneers, @Seahawks, @49ers)

"Kiss my Ass", war die klare, präventive Ansage von Rams-Coach Jeff Fisher nach der deutlichen 31:7-Pleite gegen die Bengals, die vierte Niederlage in Folge, an die versammelte Medienschaft - nur vorsorglich, sollte irgendwer Einsatz und Motivation seines Teams in Frage stellen wollen. So weit muss man allerdings gar nicht gehen, der geneigte Kritiker kann sich vielmehr auf die desolate Offense konzentrieren. Nick Foles, der eine Woche nach seiner Degradierung wieder für den verletzten Case Keenum ran durfte, knackte in Cincinnati zwar immerhin zum dritten Mal in dieser Saison die 200-Passing-Yard-Marke - doch seine Interceptions waren zum Teil wieder einmal haarsträubend. Die Rams haben große Probleme in der O-Line, keinen Quarterback der das durchschnittliche WR-Corps bedienen kann und so haben Gegner schnell gelernt, Todd Gurley zu stoppen. Das nimmt der Offense jegliche Schlagkraft. Defensiv sind Aaron Donald und die D-Line weiter das Herz des Teams. Trotzdem deutet vieles auf ein weiteres bitteres Jahr in St. Louis (und zusätzliche Argumente für den Umzug nach L.A.) hin.

22. New Orleans Saints (4-7)

(Panthers, @Buccaneers, Lions, Jaguars, @Falcons)

New Orleans könnte im Frühjahr vor einem größeren Umbruch stehen: Neben der, auch nach der Entlassung von Defensive Coordinator Rob Ryan, extrem anfälligen Defense, stottert inzwischen auch der Motor der Offense. Die Saints haben sich von ihrem ursprünglichen Ansatz, Gegner mit dem eigenen Running Game zu dominieren, entfernt - Mark Ingram verzeichnete über die letzten beiden Spiele zusammen gerechnet 14 Rushing-Versuche (bei einem Schnitt von über 9 Yards pro Run in diesem Zeitraum!). So halten sich Wechselgerüchte um Head Coach Sean Payton und in New Orleans gibt es entschieden mehr Fragen, als Antworten. Trotzdem sind im Schlussspurt, Drew Brees sei Dank, noch ein paar Siege durchaus drin.

21. Atlanta Falcons (6-5)

(@Buccaneers, @Panthers, @Jaguars, Panthers, Saints)

Seit Wochen ist Atlanta ligaweit eines der schwächeren Teams. Die Falcons leben, was den Record angeht, noch immer von ihrem guten Saisonstart, tatsächlich aber ist spätestens seit dem 10:7-Sieg über Tennessee in Week 7 massiv der Wurm drin. Seither gab es vier Pleiten, unter anderem gegen Blaine Gabberts 49ers sowie gegen Matt Hasselbecks Colts, und überraschenderweise bleibt gerade die Offense extrem hinter den Erwartungen zurück. Quarterback Matt Ryan spielt unter Offensive Coordinator Kyle Shanahan eine sehr schwache Saison, das Running Game hat jegliche Konstanz verloren und im WR-Corps fehlen die Alternativen neben Julio Jones. Defensiv bekommen die Falcons, bereits seit Saisonbeginn, viel zu wenig Pass-Rush zustande und die beiden ausstehenden Duelle gegen Carolina lassen befürchten, dass Atlanta schon vor dem Saisonfinale komplett aus dem Wild-Card-Rennen raus fällt.

20. Tampa Bay Buccaneers (5-6)

(Falcons, Saints, @Rams, Bears, @Panthers)

Die Bucs dürfen nicht nur auf den Rest der Saison, sondern auch auf die kommenden Jahre durchaus optimistisch schauen. Jameis Winston hat sich im Laufe der Saison beeindruckend gut akklimatisiert und vor allem das Running Game über Doug Martin (1.038 Rushing-Yards, 5,1 Yards pro Versuch) glänzt. Gegen Indianapolis bekam Martin nach 90 Yards in der ersten Hälfte überraschend wenige Gelegenheiten, in Kombination mit Undiszipliniertheiten war das das Rezept für eine vermeidbare und womöglich kostspielige Niederlage. Die Run-Defense der Bucs hat sich ebenfalls gefunden und mit etwas Glück könnte sich Tampa angesichts der noch anstehenden Gegner (für Carolina könnte es in Week 17 bereits um nichts mehr gehen) tatsächlich ernsthaft im Wild-Card-Rennen zurückmelden.

19. Oakland Raiders (5-6)

(Chiefs, @Broncos, Packers, Chargers, @Chiefs)

Oakland dürfte der Großteil des Novembers rückblickend so einige Bauchschmerzen bereiten. Knappe Pleiten gegen Pittsburgh, Minnesota und Detroit verhinderten, dass sich die Raiders vor dem Schlussspurt in eine deutlich bessere Ausgangslage hätten bringen können. Selbst gegen die Titans brauchte es am Sonntag eine sehr zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung, um den späten Comeback-Sieg doch noch einzufahren. Die Raiders lassen defensiv inzwischen viel zu viele Yards pro Spielzug zu, auch wenn es am Pass-Rush (25 Sacks bislang) nach wie vor nicht liegt. Die Offense (die Drops von Amari Cooper bleiben hier ein Thema) wird dieses Team tragen müssen, soll es trotz des harten Spielplans noch für die Playoffs reichen. Das Duell mit Division-Rivale Kansas City ist ohne Zweifel ein erstes Finale.

18. Chicago Bears (5-6)

(49ers, Redskins, @Vikings, @Buccaneers, Lions)

Man kann vor diesen Bears nur den Hut ziehen. Chicago schockte die Packers an Thanksgiving, hat jetzt drei seiner letzten vier Spiele gewonnen und verpasste Nummer vier gegen die Broncos denkbar knapp. Jay Cutler setzt seine gute (und mit erfrischend wenigen Turnovern versehene) Saison fort und im Running Game hat Jeremy Langford Matt Forte mehr als nur gut vertreten. Plötzlich könnten die Bears tatsächlich noch leise Playoff-Träume haben - man betrachte die ausstehenden Spiele. Das Rückgrat dieses Bears-Teams ist, in bester Franchise-Tradition, aber die Defense: Chicago hat seit seiner Bye Week in fünf Spielen nur ein Mal über 20 Punkte zugelassen, Defensive Coordinator Vic Fangio glänzt mit guten Game Plans und könnte eher früher als später Head-Coaching-Anfragen erhalten.

17. New York Giants (5-6)

(Jets, @Dolphins, Panthers, @Vikings, Eagles)

Die Pleite in Washington am Sonntag tut mit Blick auf die eigene Division weh, nicht minder schmerzhaft ist für die G-Men die Verletzung von Geoff Schwartz: Nach Will Beatty verlor New York gegen die Redskins die nächste Säule seiner O-Line, der Guard brach sich das linke Bein. Center Weston Richburg und Guard Justin Pugh sind nach wie vor angeschlagen, so dass Eli Manning vor den jetzt anstehenden Duellen mit den D-Lines der Jets, der Dolphins, der Panthers und der Vikings eher unruhig schlafen dürfte. Wenig überraschend sind vor dem Verletzungs-Hintergrund die Probleme im Running Game (3,7 Yards pro Versuch), so dass letztlich viel auf den Schultern von Manning und Odell Beckham Jr. lastet. Defensiv sammeln die Giants zwar Interception auf Interception, trotzdem erlauben sie viel zu viele Passing-Yards. Es steht ein harter Weg bevor, will New York am Ende in der NFC East vor den Redskins stehen.

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