Nachdem die Patriots ihre Transfer-Offensive fortgesetzt haben, dreht sich das Spieler-Karussell in der NFL weiter. Denver verpflichtet Russell Okung, Donald Penn kehrt zurück nach Oakland, die Cardinals holen nach Chandler Jones auch Evan Mathis und erhalten CJ2K zurück. Junior Galette bleibt derweil in Washington, die Jaguars und die Steelers haben neue Tackles. Außerdem: Einige Regeländerungen sind auf dem Weg.
Broncos schnappen sich Okung: Lange hat es gedauert, doch jetzt hat Russell Okung endlich seine neue Heimat gefunden: Der Left Tackle, dessen Vertrag bei den Seattle Seahawks ausgelaufen war, wechselt zu den Denver Broncos - und das Warten hat sich offenbar gelohnt. Berichten zufolge unterschreibt er für fünf Jahre bei einem Jahresgehalt von bis zu zwölf Millionen Dollar.
Penn bleibt in Oakland: Die Oakland Raiders könnten in der kommenden Saison eine der besten Offensive Lines der Liga haben: Neben dem jüngst aus Baltimore verpflichteten Kelechi Osemele einigten sich die Raiders jetzt auch mit Donald Penn: Der Left Tackle, dessen Vertrag in Oakland ausgelaufen war, erhielt nach längerem Zögern einen Zweijahresvertrag über bis zu 14 Millionen Dollar. Sieben Millionen sind garantiert.
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Die Ankunft von Osemele, eigentlich ein Guard, der in Baltimore aber auch Left Tackle gespielt hatte, war bei Penn zunächst nicht gut angekommen. "Ich werde nicht lügen - ich war sauer. Ich habe lange mit Coach Jack Del Rio telefoniert und er hat mir versichert, dass Osemele Guard spielen würde. Trotzdem war ich da nicht sicher, ob ich zurückkehre", gab Penn bei Sirius XM zu. Unter anderem die New York Giants galten als heißer Interessent, stattdessen wird Penn jetzt weiter Derek Carr beschützen.
Cards holen Mathis: Im Chandler-Jones-Trade mit den Patriots haben die Cardinals neben ihrem Zweitrunden-Draft-Pick auch Guard Jonathan Cooper abgegeben - seit Mittwoch steht dessen Ersatzmann unter Vertrag: Arizona einigte sich mit Ex-Broncos-Guard Evan Mathis auf einen Einjahresvertrag über sechs Millionen Dollar. Der 34-Jährige war noch 2015 von den Philadelphia Eagles entlassen worden, ehe er mit Denver als einer der besten O-Liner des Teams den Super Bowl gewann.
Auch neben Mathis und Jones konnten die Cards in dieser Woche eine weitere Neuverpflichtung bekannt geben - es handelt sich dabei aber um einen alten Bekannten: Running Back Chris Johnson erhält einen neuen Einjahresvertrag. CJ2K hatte zuvor seinen Markt getestet, nach einem Besuch bei den Miami Dolphins entschied er sich aber für Arizona. Dort wird er mutmaßlich als Backup für David Johnson fungieren.
Regeländerungen wahrscheinlich: Ab Sonntag trifft sich das League Competition Committee und bespricht diverse Regeländerungen zur kommenden Saison. Wie NFL-Insider Ian Rapoport am Donnerstag vermeldete, stehen einige Punkte des Ablaufs bereits fest. So gilt es beispielsweise als sicher, dass die von Commissioner Roger Goodell vorgeschlagene Ejection-Rule akzeptiert wird.
Damit würde ein Spieler für zwei Personal-Foul-Strafen innerhalb eines Spieles automatisch vom Platz gestellt werden. Allerdings werden angeblich nicht alle Personal-Fouls unter die Regel fallen. Auch ansonsten dreht sich viel um die Sicherheit der Spieler: Die Regeln betreffend Chop Blocks und Horse Collar Tackles werden mutmaßlich verschärft, die Regularien bezüglich Quarterback-Hits sollen genauer definiert werden. Am Dauerthema "Catch Rule" wird dagegen wohl nicht geschraubt.
Skins halten Galette: Die Washington Redskins haben Junior Galette noch nicht aufgegeben: Der Defensive End, der nach einigen Problemen abseits des Platzes im Vorjahr von den New Orleans Saints entlassen worden war, verpasste die komplette Vorsaison in der Hauptstadt aufgrund eines Achillessehnenrisses. Am Mittwoch stimmte er einem neuen Einjahresvertrag über 4,1 Millionen Dollar zu. Kurios: Während er den Skins-Cap mit genau der Summe belastet, kostet er den Saints-Cap 2016 noch immer 12,1 Millionen Dollar.
Laurinaitis zu den Saints: Galettes Ex-Team hat derweil etwas für seine Defense getan: Ex-Rams-Linebacker James Laurinaitis wechselt nach New Orleans, die genauen Zahlen des Deals stehen noch aus. Die Saints, die im Vorjahr die schlechteste Defense der Liga stellten, wechselten im Laufe der Saison von ihrer 3-4 auf eine 4-3-Defense. Darin dürfte Laurinaitis neben Stephone Anthony als Strong-Side-LB zum Einsatz kommen.
Und sonst so? Bruce Irvin hat gegen sein Ex-Team nachgetreten: Der Linebacker, der kurz nach dem Start der Free Agency von den Seahawks zu den Oakland Raiders wechselte, erklärte bei Sirius XM: "Ich hatte ehrlicherweise das Gefühl, dass ich in diesem System in Seattle nie der Spieler hätte werden können, der ich in meinen Augen sein kann - ein Pass-Rusher. Der Job als SAM-Outside-Linebacker ist cool, aber du kannst da deine Aufgabe erledigen und hast am Ende vielleicht zwei Tackles. Ich will mehr Chancen, Plays zu machen."
Der Free-Agency-Hangover: Ausverkauf, Verzweiflung - Hoffnung!
Nachdem Jacksonville in der laufenden Free Agency die Defense bereits prominent aufgerüstet hat, folgte nach Chris Ivory am Dienstag die nächste Verstärkung für die Offense: Ex-Steelers-LT Kelvin Beachum unterschrieb bei den Jaguars, Beachums Vorsaison kam durch einen Kreuzbandriss zu einem jähen Ende.
Pittsburghs Ersatzmann für Beachum kommt derweil vom Super-Bowl-Champion: Die Steelers schnappten sich Offensive Tackle Ryan Harris für zwei Jahre und 3,9 Millionen Dollar. Zuvor war Pittsburgh ebenfalls an Russell Okung dran. Parallel arbeiten auch die Vikes weiter an ihrer O-Line: Tackle Andre Smith unterschrieb am Donnerstag für ein Jahr.