Jonathan Martin versucht nach wie vor Richie Incognito zu verstehen, während Tampa Bay seinen Trainerstab aufrüstet. Chip Kelly schwärmt derweil von Colin Kaepernick und die Cleveland Browns hoffen auf Robert Griffin III. Außerdem: Rob Gronkowski glaubt noch immer nicht an die Sperre gegen Tom Brady.
Martin: Incognito ein "schlechter Mensch": Der Mobbing-Skandal bei den Miami Dolphins schlug 2013 und 2014 hohe Wellen, Jonathan Martin hatte angeblich Droh-Nachrichten von seinem damaligen Mitspieler Richie Incognito erhalten und verließ schließlich das Team. Längere Ermittlungen folgten, Incognito wurde letztlich suspendiert und wechselte nach abgesessener Sperre zu den Buffalo Bills.
Martin derweil rutschte nach einjährigem Gastspiel bei den San Francisco 49ers aus der Liga, der heute 26-jährige Tackle ist offenbar noch immer mit der Aufarbeitung des Vorfalls beschäftigt. "Richie hat seine eigenen Probleme, genau wie ich Probleme mit Depressionen hatte, während ich mit dem ganzen Mist klar kommen musste. Aber ich weiß gar nicht, ob Richie ein schlechter Mensch sein will. Ein Teil von mir denkt, dass er einfach so ist, weil es ihm gestattet wird, diese Rolle auszufüllen", erklärte Martin gegenüber der USA Today.
Gleichzeitig sei es eine merkwürdige Situation, "denn teilweise haben wir noch die gleichen Freunde. Aber ich habe kein Verlangen, ihn jemals wieder zu sehen oder mit ihm zu sprechen. Das würde mir rein gar nichts bringen, das ist die Vergangenheit. Ich weiß nicht, wie seine Gedanken aussehen und ehrlich gesagt ist es mir auch egal."
Bucs holen Game Managing Coach: Die Tampa Bay Buccaneers wollen unnötige Coaching-Fehler minimieren. Die Bucs verkündeten in der vergangenen Woche, dass Andrew Weidinger, seit längerem bereits Mitglied des Trainerstabs, als sogenannter "Game Managing Coach" übernimmt.
Der neue Head Coach Dirk Koetter, der vom Offensive Coordinator befördert wurde, erklärte beim Bleacher Report: "Als ich der Offensive Coordinator war und mich oben in der Box befand, hatten wir immer einen vorher festgelegten Coach an der Seitenlinie. Ich habe ihm dann über das Telefon gesagt, welche Situation ansteht und dieser Coach hat dann den Head Coach an bestimmte Dinge erinnert. Wenn die Play Clock runter tickt ist der Druck so groß, dass es wichtig ist, jemanden zu haben, der den Überblick behält."
Kelly schwärmt von Kaep: Der lange antizipierte Wechsel nach Denver ist endgültig vom Tisch, Colin Kaepernick wird sich - ob er will oder nicht - aller Voraussicht nach über den Sommer mit Blaine Gabbert um den QB-Platz in San Francisco streiten müssen. Niners-Coach Chip Kelly will sich von all den Störgeräuschen, Kaeps Berater hatte offiziell um die Wechselfreigabe gebeten, allerdings nicht ablenken lassen.
"Ich verstehe, dass es die geschäftliche Seite gibt. Deshalb hat jeder seine Berater und wir haben ein Front Office. Aber auf Football-Ebene und mit Blick auf die Art und Weise, wie wir uns verstehen, war bisher alles fantastisch", berichtete Kelly auf der Team-Website.
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So habe er gleich zu Beginn einige Parameter mit dem Quarterback vereinbart: "Wir haben gesagt: Wenn du hier bist, werden wir alles geben, um dich bestmöglich zu coachen. Er weiß das und nimmt das hervorragend an. Wir hatten in der Hinsicht keine Probleme." Aktuell erholt sich Kaepernick noch von mehreren Operationen, den Niners winkt wohl ein komplett offenes QB-Duell im Training Camp.
Jarryd Hayne macht Schluss: Letztlich dauerte das NFL-Experiment von Jarryd Hayne nur ein Jahr. Der Rugby-Star, der sich in der Vorsaison bei den San Francisco 49ers versuchen durfte (acht Einsätze, 52 Rushing-Yards), verkündete am Sonntag seinen Abschied aus der NFL. Hayne will stattdessen mit Fijis Rugby-Nationalmannschaft bei Olympia teilnehmen.
Browns hoffen auf RG III: Die Cleveland Browns haben dem jüngst verpflichteten Robert Griffin III im Draft in zweierlei Hinsicht den Rücken gestärkt. Einerseits schnappte sich Cleveland gleich vier Receiver, andererseits kam kein Quarterback mit sofortigem Starter-Potential. Somit darf sich der einstige Rookie des Jahres wohl zumindest in der kommenden Saison beweisen - und womöglich auch darüber hinaus.
Griffins Wechsel nach Cleveland: Umweg statt Sackgasse?
"Unser Plan für Robert ist es, dass er seine Position zementiert. Und wenn wir das Gefühl haben, dass er unsere langfristige Antwort ist, werden wir mit den Verhandlungen für einen langfristigen Vertrag beginnen", berichtete Team-Vizepräsident Sashi Brown am Samstag. Noch aber sei es "zu früh, um darüber zu reden. Er muss sich den Startplatz verdienen und dann zeigen, dass er unsere Offense auf eine Art und Weise anführen kann, mit der wir in unserer Division Erfolg haben und langfristig den Super Bowl gewinnen können."
Gronk baut auf Brady: Über das Berufungsgericht wurde Tom Brady schließlich doch für seine vermeintliche Verwicklung in den Deflate-Gate-Skandal gesperrt - Patriots-TE Rob Gronkowski ist dennoch weiterhin davon überzeugt, dass sein Quarterback kein Spiel verpassen wird.
"Ich war von der Entscheidung des Gerichts überrascht. Ich denke, das ging jedem so. Ich dachte, das wäre komplett abgehakt. Wir kommen an den Punkt, an dem das alles wirklich albern ist", erklärte Gronk bei ESPN und fügte hinzu: "Ich glaube, dass er auch in der kommenden Saison wieder 16 Spiele spielen wird."