Damit könnte Brady höchstens noch vor den Supreme Court ziehen, um seine Sperre doch noch anzufechten. Ob Bradys Anwälte diesen Schritt wählen, ist bislang unklar. Erste Insider-Berichte lassen allerdings darauf schließen, dass Brady auch diesen letzten Schritt noch gehen wird. 90 Tage hat er theoretisch Zeit, um einen erneuten Einspruch einzureichen.
Sollte es dazu kommen und sollte der Supreme Court dann beschließen, das Verfahren zuzulassen, würde Brady aller Voraussicht nach 2016 spielen können - eine Entscheidung wäre angesichts des engen Zeitplans des Gerichts vor der Saison mutmaßlich nicht möglich, so dass eine Aussetzung der Suspendierung wahrscheinlich wäre. Würde sich der Supreme Court - wovon viele Experten ausgehen - gegen eine Anhörung entscheiden, wäre Brady definitiv gesperrt.
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Die NFL hatte den 38-Jährigen zunächst im Mai 2015 für vier Spiele gesperrt, nachdem eine ausführliche Untersuchungskommission zu dem Schluss gekommen war, es sei "wahrscheinlich", dass Brady in den Deflate-Gate-Skandal involviert war: Im AFC-Championship-Game in Foxborough gegen die Indianapolis Colts hatten die Spielbälle nicht den von der Liga vorgeschriebenen Luftdruck.
Achterbahnfahrt vor Gericht
Brady ging daraufhin gegen die Sperre vor und zunächst wurde die Suspendierung von einem Distrikt-Gericht aufgehoben, so dass er die komplette Vorsaison absolvieren durfte. Die Hauptargumente waren damals die Kritik an der Vorgehensweise der NFL und der Rolle von Commissioner Roger Goodell während dem Prozess gegen Brady und die Patriots. Auch das Strafmaß kritisierte der zuständige Richter.
Während der Saison ging die Liga ihrerseits gegen dieses Urteil in Berufung und setzte sich ebenfalls vor Gericht durch, so dass Bradys Anwälte im Mai einen erneuten Berufungs-Antrag stellten. Dieser wurde jetzt abgelehnt. Sollte Brady die ersten vier Spiele verpassen, müsste Backup Jimmy Garoppolo gegen Arizona, Miami, Houston und Buffalo ran.
Die NFL-Spieler-Vereinigung meldete sich eine Stunde nach Bekanntwerden des Entscheids ebenfalls zu Wort. In einem Statement erklärte die NFLPA: "Wir sind enttäuscht von der Entscheidung, eine erneute Anhörung nicht zuzulassen. Es gab klare Verletzung unseres Collective Bargaining Agreements durch die NFL und durch Commissioner Roger Goodell. Trotz des heutigen Ergebnisses ist die Bilanz der Liga, wenn es um Disziplinierung der Spieler geht, schlecht für unser Geschäft und schlecht für unser Spiel. Wir haben ein kaputtes System, das repariert werden muss. Wir werden alle unsere Optionen genau prüfen."