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Wer darf mitspielen?

Bei den Patriots versuchen Vollmer und Kuhn ihr Glück - Böhringer hofft auf einen Vikings-Kaderplatz
© getty

In dieser Woche steht bereits Week 3 der Preseason auf dem Programm, traditionell der letzte Preseason-Auftritt für die meisten Starter. Damit sind auch die Kader-Kürzungen nicht mehr weit: SPOX schaut sich in der NFL um und erklärt, welche deutschen Spieler den Sprung in den finalen Kader schaffen - und wer bald auf der Suche nach einem neuen Team sein könnte.

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Disclaimer: Zu Moritz Böhringer gibt es neben dem Überblick hier auch eine zusätzliche ausführliche Betrachtung - für alle, die wissen wollen, wie es dem Receiver täglich im Vikings-Training erging.

Am 30. August um 22 Uhr deutscher Zeit müssen die Teams ihre Kader auf 75 Spieler reduzieren, der finale Cut auf den 53-Mann-Kader findet dann am 3. September statt. Das bedeutet: Die Crunchtime für alle Spieler, die um einen Platz kämpfen, hat allerspätestens jetzt begonnen. SPOX erklärt, welche deutschen Spieler ihren Platz sicher haben - und wer wohl leer ausgeht.

Sebastian Vollmer, Offensive Tackle, New England Patriots

So lief die Vorsaison: Auch an Vollmer gingen die Verletzungsprobleme der Pats nicht spurlos vorüber - und das gleich in doppelter Hinsicht. Einerseits erwischte es Vollmer selbst, eine Knöchelverletzung sowie eine Gehirnerschütterung setzten den Tackle außer Gefecht. Insgesamt zwei Spiele verpasste er während der Regular Season.

Andererseits aber zogen das verletzungsbedingte vorzeitige Saisonaus von Nate Solder (später folgte auch noch Marcus Cannon) einen Positionswechsel nach sich, Vollmer wurde vom Right Tackle zum Left Tackle umfunktioniert. Es war eine Saison, in der die Inkonstanz die große Konstante war: Die Patriots setzten 13 verschiedene O-Line-Kombinationen ein, in der 22-jährigen Geschichte der Erfassung dieser Daten kam das noch nie vor. In den Playoffs gegen die Denver Broncos konnten die Probleme in der O-Line schließlich nicht mehr kaschiert werden.

Vollmer allerdings absolvierte 76,2 Prozent der Offense-Snaps, die vierthöchste Quote aller Patriots. Gleichzeitig aber wurden die Schwächen des Deutschen sichtbar, als er auf der linken Seite aushelfen musste. Insgesamt 53,5 Quarterback-Pressures ließ Vollmer zu.

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Die Situation im Team: Solder hat seinen Bizepsriss überwunden und ist zurück, womit Vollmer wieder auf seine rechte Seite zurückkehren kann - zumindest in der Theorie: Wie am Sonntag bekannt wurde, wird Vollmer die Saison infolge einer Schulter-OP sowie einer Hüft-Blessur mutmaßlich auf der Injured-Reserve-Liste beginnen. Das bedeutet, dass er, nachdem er schon in der Vorbereitung nicht mitwirken konnte, wohl wenigstens die ersten sechs Saisonspiele verpassen wird.

Kehrt Vollmer zurück, sollte er von einem Wechsel im Trainerstab profitieren: Der langjährige Pats-Line-Coach Dante Scarnecchia wurde zurückgeholt, um die O-Line wieder zu trainieren. Allerdings geht er in sein letztes Vertragsjahr und es ist nicht auszuschließen, dass sich die Patriots spätestens nach der Saison umorientieren und den 32-Jährigen ziehen lassen.

Der SPOX-Tipp: Vollmer ist - wenn fit - unumstritten. Die schwachen Auftritte von Backup Marcus Cannon im Vorjahr haben das nochmals bestätigt. Ist er fit, sollte er sich wieder als einer der besseren Right Tackles der Liga etablieren. Kader-Chance: 100 Prozent.

Björn Werner, Defensive End, Jacksonville Jaguars

So lief die Vorsaison: Kurz zusammengefasst: Der einstige Erstrunden-Draft-Pick erlebte ein schwieriges Jahr. Werner, dem die Umstellung von der 4-3-Defense im College auf die 3-4-Defense der Colts konstant zu schaffen machte, spielte nur 13 Prozent der Defense-Snaps, primär kam er im Special Team (22 Prozent) zum Einsatz.

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Dazu kamen anhaltende Verletzungssorgen, von Knieproblemen über eine Schulterverletzung bis hin zu einer Knie-OP. Im Indy Star hatte er im April 2015 zugegeben: "Seit ich in die Liga kam, war ich nicht einmal gesund." Nach dem Ende der Saison zogen die Colts dann tatsächlich den Schlussstrich: Werner, der in drei Jahren 6,5 Sacks gesammelt hatte, wurde entlassen.

Damit begann die Suche nach einem neuen Team, im Mai war es schließlich soweit: Die Jacksonville Jaguars holten Werner zurück nach Florida, wo er schon im College gespielt hatte, und geben dem Deutschen in einer runderneuerten Defense eine Chance, sich für den finalen Kader zu empfehlen.

Die Situation im Team: Jacksonvilles Defense wurde in der Offseason mal eben umgekrempelt. Im Draft kamen Defensive Back Jalen Ramsey und Linebacker Myles Jack. Auch die aus Werners Sicht wichtige Defensive Line wurde adressiert.

Über die Free Agency wurde Defensive Tackle Malik Jackson verpflichtet, zudem kehrt Defensive End Dante Fowler Jr. nach seinem Kreuzbandriss zurück und im Draft kam außerdem Yannick Ngakoue.

Es ist also vieles im Umbruch, viele neue Gesichter sollen möglichst schnell zusammen funktionieren und Head Coach Gus Bradley muss langsam Ergebnisse liefern - andernfalls könnte sein Job eher früher als später auf dem Spiel stehen. Bradleys Steckenpferd ist die Defense, die damit also nochmals deutlicher im Fokus steht.

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Die positive Nachricht für Werner: Jacksonville spielt die von Werner präferierte 4-3-Defense und sein Ziel muss es sein, sich eine Rolle als Rotationsspieler zu sichern. Kadertiefe auf den Pass-Rush-Positionen ist essentiell wichtig und Werner, der die Preseason mit der dritten Garde eröffnete, konnte sich immerhin mit einem Sack im ersten Spiel empfehlen.

Der SPOX-Tipp: Werner ist erst 25 Jahre alt und hat als Defensive End in einer 4-3-Defense ohne jeden Zweifel Potential. Fowler, Ngakoue, Jared Odrick, Tyson Alualu und Sen'Derrick Marks dürften zum jetzigen Zeitpunkt auf den DE-Posten in der internen Hackordnung vor ihm angesiedelt sein. Gleichzeitig könnte Werner gerade auf dem wichtigen Leo-Spot - der Pass-Rusher, der auf der Weak-Side eingesetzt wird - mittelfristig eine gute Rolle spielen. Kader-Chance: 50 Prozent.

Mark Nzeocha, Linebacker, Dallas Cowboys

So lief die Vorsaison: Ein im College erlittener Kreuzbandriss verhinderte ernsthafte Einsätze (lediglich zwei Partien im aktiven Kader) in seiner Rookie-Saison, Dallas hatte Nzeocha in der siebten Runde des 2015er Drafts gewählt.

Die Situation im Team: Hier ruht die große Chance für Nzeocha: Rolando McClain wird zehn Spiele gesperrt verpassen, Zweitrunden-Draft-Pick Jaylon Smith dürfte 2016 nicht mehr fit werden.

Damit ist hinter Anthony Hitchens und Sean Lee im Linebacker-Corps alles offen - umso mehr, da sich Linebacker Andrew Gachkar den Daumen gebrochen hat und wohl bis Ende August ausfällt. Außerdem ein Argument für Nzeocha: Seine Vielseitigkeit, er kann auch im Special Team spielen.

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"Er hat letztes Jahr aufgrund seiner Knieverletzung nicht allzu viele Chancen erhalten", betonte Coach Jason Garrett auf der Team-Website, "aber er hat hart gearbeitet. Er ist ein sehr guter Athlet und man sieht langsam die Athletik, die wir von ihm im College gesehen haben. Mark ist ein junger Spieler, der noch viel lernen muss. Aber er macht Fortschritte und wir geben ihm viele Chancen."

Aktuell stehen diese allerdings hinten an, Nzeocha fällt aufgrund einer Achillessehnenverletzung aus. Laut dem Linebacker selbst handelt es sich aber lediglich um einen "kleinen Rückschlag. Ich bin schon bald wieder fit."

Der SPOX-Tipp: Nzeocha hatte einen guten Start in die Preseason, der 26-Jährige sammelte gegen die Los Angeles Rams fünf Tackles sowie eine Interception gegen Rookie-Quarterback Jared Goff. Kader-Chance: 95 Prozent.

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