Vikings gewinnen Premiere - Bangen um AD

Marcus Blumberg
19. September 201608:55
Stefon Diggs (l.) überzeugte als beste Anspielstation für Sam Bradfordgetty
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Die Minnesota Vikings (2-0) eröffnen ihr neues US Bank Stadium mit einem 17:14 (0:7, 10:0, 7:0, 0:7)-Sieg über den Erzrivalen Green Bay Packers (1-1). Dabei überzeugte besonders Quarterback Sam Bradford in seinem ersten Start für Minnesota und die Defense, die Aaron Rodgers so gut es ging in Schach hielt. Der Erfolg wird jedoch durch einen möglicherweise schweren Verlust überschattet.

Die Minnesota Vikings feierten eine gelungene Premiere im neuen US Bank Stadium und schlugen den NFC-North-Rivalen Green Bay Packers in einem hart umkämpften Duell, das bis zum Ende spannend war. Dabei waren natürlich alle Augen auf Quarterback Sam Bradford gerichtet, der erst kurz vor Week 1 per Trade aus Philadelphia als Ersatz für den schwer am Knie verletzten Teddy Bridgewater gekommen war.

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Bradford beherrschte die für ihn neue Offense schon überraschend gut und machte die Plays, die nötig waren, um sein Team zum Sieg zu führen. Seine beste Waffe dabei war Wide Receiver Stefon Diggs, der Pässe für 182 Yards fing und einen Touchdown erzielte.

Den Rest besorgte die gut aufgelegte Defensive, die Aaron Rodgers merklich zusetzte und ihn immer wieder zu Fehlern zwang. Doch es war nicht alles Gold was glänzte, denn Running Back Adrian Peterson musste mit einer Knieverletzung raus und droht, länger auszufallen.

Die Stimmen:

Mike Zimmer (Head Coach Vikings) über ...

... Sam Bradford:

"Er kann den Ball werfen. Ihn zeichnet eine gewisse Härte aus und dies ist auch nicht sein erstes Rodeo."

... Adrian Petersons Verletzung:

"Er verpasst vielleicht eine Woche. Ich weiß nicht, ob das so ist oder nicht."

Aaron Rodgers (Quarterback Packers): "Ich glaube nicht, dass man sich jetzt verrückt machen muss. Die Vikings sind ein harter Gegner, ein Divisionsrivale. Sie sind ein gutes Footballteam. Und sie müssen immer noch zu uns ins Lambeau Field kommen später in der Saison. Hoffentlich geht es dann auch um etwas."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Es ist der Home Opener für die Vikings in ihrer neuen Heimstätte, dem US Bank Stadium. Es wird zudem die Premiere für Quarterback Sam Bradford sein, der in der Vorwoche noch zurückgehalten wurde, da er erst ein paar Tage zuvor per Trade zum Team stieß. Es wird spannend sein zu sehen, wie gut er die gegen Tennessee anämische Offense schon beherrscht. In der Vorwoche gelang dieser Einheit kein einziger Punkt! Nicht helfen kann Wide Receiver Jarius Wrigth, defensiv fehlt weiter Cornerback Xavier Rhodes.

Die Packers wiederum haben offensiv zum Start gegen Jacksonville gut ausgesehen und Aaron Rodgers schaffte es direkt, den wiedergenesenen Jordy Nelson zu integrieren, den Rest besorgt Davante Adams. Ausfallen wird dagegen Wide Receiver Jeff Janis. Defensiv muss Green Bay auf Cornerback Sam Shields verzichten. Gameplan-technisch wird es darauf ankommen, Adrian Peterson in Schach zu halten. Der hat in seinen 16 Spielen gegen die Cheeseheads immerhin acht Mal mehr als 100 Yards erlaufen.

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1. Viertel: Der erste große Aufreger im Spiel: Davante Adams verliert tief in der eigenen Hälfte einen Fumble, den Andrew Sandejo aufnimmt. Doch Randall Cobb klaut diesem erneut den Ball und erobert ihn zurück. Wenig später blockt Ty Montgomery einen Punt an der Mittellinie. Kurz darauf bringt Cornerback Terence Newman die Packers mit einer Pass Interference gegen Davante Adams an die 4 der Vikings. Wenig später schenkt er ihnen das nächste First Down mit einer Holding-Strafe. Kurz darauf findet Rodgers Jordy Nelson nach Play-Action von der 1 in der Endzone zum ersten Touchdown nach knapp 10 Minuten im Spiel. Minnesota bekommt offensiv derweil keinen Fuß auf die Erde - Adrian Peterson erläuft genau ein Yard. 7:0 Packers.

2. Viertel: Nun erwachen auch die Vikings. Nach einem Punt übernehmen sie an der eigenen 46. Zehn Spielzüge später findet Sam Bradford Tight End Kyle Rudolph für einen 8-Yard-Touchdown-Pass mit 10:14 Minuten zu spielen. Kurz darauf verschwindet der Quarterback mit einer lädierten linken Hand in der Kabine, kommt dann aber doch zurück. Schrecksekunde in Minneapolis! Danach zeigt sich Bradford gleich wieder in guter Verfassung und feuert einen 44-Yard-Pass zu Stefon Diggs. Das ist die Grundlage für ein 46-Yard-Field-Goal von Blair Walsh 27 Sekunden vor der Pause zur Führung. 10:7 Vikings zur Pause.

3. Viertel: Green Bay wird zu gierig! Nachdem Rodgers den Ball nach Attacke von Everson Griffen verliert und Glück hat, dass ihn Tight End Jared Cook kurz vor der Red Zone zurückerobert, spielen die Gäste in der Red Zone einen vierten Versuch (und 1) aus. James Starks versucht, das neue First Down zu erlaufen, wird jedoch gestoppt und die Vikings übernehmen an der eigenen 13 mit unter fünf Minuten im Viertel. Kurz darauf findet Bradford Diggs für einen 46-Yard-Pass, der die Vikings in die gegnerische Hälfte befördert. Kurze Zeit später klickt die Kombo erneut - 25-Yard-Touchdown-Pass mit 2:11 Minuten auf der Uhr! 17:7 Vikings.

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4. Viertel: Nachdem Rodgers einen Sack kassiert, zeigt er die richtige Reaktion und wirft bei 3rd and 18 einen 39-Yard-Pass zu Nelson bis kurz vor die Endzone. Kurz darauf hat er viel Platz und sprintet selbst durch die Mitte in die Endzone zum Touchdown. Alles wieder offen mit 12:41 Minuten zu spielen. Sechs Minuten später marschieren die Packers erneut, doch Brian Robison bricht durch und schlägt Rodgers den Ball aus der Hand, die Vikings erobern ihn und übernehmen an der eigenen 44. Green Bay bekommt den Ball nochmal zurück, doch am Ende ist es Trae Waynes, der mit der Interception bei 1:50 Minuten auf der Uhr das Spiel entscheidet. Endstand: 17:14 Vikings.

Der Star des Spiels:Sam Bradford. Der Quarterback ist erst seit knapp 15 Tagen Teil der Minnesota Vikings, sah phasenweise jedoch so aus, als wäre er schon sehr viel länger im Team und in dieser Offense tätig. Er machte eigentlich keine Fehler, brachte die entscheidenden Pässe alle an und führte sein Team zum Premierensieg im neuen Stadion. Seine 286 Yards (22/31, 2 TD) sind derweil die meisten für einen QB der Vikings in seinem ersten Spiel für die Franchise. Ebenfalls stark: Die Minnesota-Defense, die die Packers bei 263 Yards gehalten und drei Turnovers erzwungen hat.

Der Flop des Spiels: Aaron Rodgers. Sicher hat er sein Team im Spiel gehalten, aber er leistete sich auch drei Fumbles, von denen sein Team mit Glück zwei zurückeroberte. Und er warf eine Interception. Das war nichts vom potenziellen MVP-Kandidaten.

Das fiel auf:

  • Zur Pause standen für die Vikings sieben Strafen für 66 Yards auf dem Konto, die Packers hatten eine einzige - eine Offensive Pass Interference gegen Davante Adams kurz vor der Pause bei einem tiefen Pass von Rodgers. Dennoch schlugen die Gäste bis auf bei den zwei Strafen gegen Newman vorm Nelson-TD kein Kapital aus diesen Geschenken. Im Gegenteil: Green Bay erzielte in den ersten 30 Minuten nur 65 Yards an Offense!
  • Gebrauchter Tag für Adrian Peterson. Nicht nur wollte ihm nahezu nichts gelingen - 19 Yards bei 12 Carries - er verletzte sich im TD-Drive zum 17:7 im dritten Viertel auch noch am rechten Knie und musste abtransportiert werden. Eine Diagnose steht derzeit noch aus, es sah aber nicht gut aus.
  • Stefon Diggs war ohnehin schon der Go-To-Receiver der Vikings, aber in diesem Spiel ließ er so richtig aufhorchen und könnte sich zusammen mit Bradford zu einer Traum-Kombination entwickeln. Am Ende stand er bei 9 Receptions für 182 Yards (1 TD). Abzüge in der B-Note gab es jedoch für seine Unsportsmanlike Penalty, als er nach einem Hit der Packers gegen Cordarrelle Patterson im vierten Viertel ohne Helm übermotiviert aufs Feld rannte und damit aus einem 2nd and 12 einen 2nd and 27 machte und damit letztlich kurz nach dem TD zum 17:14 einen potenziell wichtigen Drive zunichte machte.
  • Trae Waynes wirkte im Spiel mitunter sehr übermotiviert und leistete sich zwei Strafen in ungünstigen Momenten - Pass Interference und Illegal Contact - doch am Ende machte er diese Fehler mit der so wichtigen Interception wieder gut.

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