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Unglaublich! Nächstes Lions-Comeback!

Matthew Stafford war einmal mehr ein entscheidender Faktor bei einem späten Lions-Sieg
© getty

Die Detroit Lions (7-4) haben ihr traditionelles Thanksgiving-Heimspiel zum Auftakt in Week 12 gegen die Minnesota Vikings (6-5) mit 16:13 (7:7, 3:0, 0:3, 6:3) gewonnen! In einem dramatischen Finish machte eine Last-Minute-Interception den Unterschied aus, die Lions machten damit den Sweep gegen die Vikes perfekt.

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Beim Versuch, seinerseits noch spät zu gewinnen, warf Sam Bradford (31/37, 224 YDS, INT) die spielentscheidende Interception und ermöglichte das Game-Winning-Field-Goal von Matt Prater Sekunden vor dem Ende. Zuvor hatte Matthew Stafford (23/40, 232 YDS, TD) Detroit eindrucksvoll zum Ausgleich das Feld runter geführt.

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Als schon vieles nach Overtime aussah, unterlief Bradford dann der dramatische Fehler - und somit haben die Lions jetzt auch ihren siebten Sieg in dieser Saison nach einem Rückstand im Schlussviertel eingefahren. Darüber hinaus war es für die Hausherren der vierte Thanksgiving-Sieg in Folge.

Detroit, jetzt alleiniger Spitzenreiter der NFC North, muss als nächstes in Week 13 nach New Orleans und empfängt anschließend die Chicago Bears, Minnesota empfängt zum Auftakt in Week 13 die Dallas Cowboys zum NFC-Kracher.

Die Stimmen:

Mike Zimmer (Head Coach Vikings): "Vor uns liegen noch fünf Spiele, und wir werden weiter kämpfen. Die Situation ist jetzt eben, wie sie ist."

Darius Slay (Cornerback Lions, über seinen Pick): "Deshalb nennen sie mich Big Play Slay!"

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Vorhang auf zu Thanksgiving-Football - und das mit einem Kracher! Zwischen Detroit und Minnesota geht es direkt um die Pole Position in der NFC North, der Sieger macht also einen wichtigen Schritt in Richtung Playoffs. Das würde umso mehr für die Lions gelten, die vor einigen Wochen bereits in Minnesota gewonnen haben. Dabei kommen beide mit einem Sieg im Rücken: Die Vikes beendeten ihre vierwöchige Pleiten-Serie mit dem Erfolg über Arizona, Detroit bezwang Jacksonville nur knapp.

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Allerdings haben beide Teams Ausfälle zu beklagen: Minnesota muss ohne seinen Top-Receiver Stefon Diggs ran, Patterson startet für ihn. Auch Cornerback Terence Newman fällt aus. Die Lions müssen derweil wie erwartet erneut auf Linebacker DeAndre Levy verzichten, Running Back Justin Forsett ist ebenfalls zum zweiten Mal in Folge nicht mit von der Partie.

1. Viertel: Die Vikings-Defense erinnert direkt beim ersten Drive wieder an die Schwächen, die sie in den Wochen vor dem Cardinals-Spiel offenbart hatte: Stafford zerpflückt die Secondary mit seinen schnellen Pässen, auch Inside-Runs funktionieren gut. Mit einem spektakulären Pass auf Anquan Boldin bringt Stafford seine Offense dann bis kurz vor die Goal Line, beim nächsten Play findet er den Routinier erneut zum Touchdown! Es ist das erfolgreiche Ende eines makellosen 12-Play-Drives über 75 Yards, bei dem Stafford alle sechs Pässe an den Mitspieler gebracht hat. Detroits Defense steht sich im Gegenzug aber selbst im Weg. Zwei Strafen, darunter eine sehr harsche Pass-Interference-Strafe, verlängern den Vikings-Drive, bei dem Bradford einen heftigen Hit von Ziggy Ansah einsteckt. Trotzdem bedient er Kyle Rudolph mehrfach und aus fünf Yards findet Matt Asiata per Inside-Run die Endzone. 7:7.

2. Viertel: Damit ist der Sturmlauf der Offenses aber zumindest vorerst beendet: Die Lions halten an ihrem Kurzpassspiel fest, Stafford erläuft zudem bei 3rd&10 ein neues First Down - dennoch steht am Ende ein Punt. Die Vikes müssen im Gegenzug ihrerseits schnell punten, nachdem ein Run wieder einmal weit im eigenen Backfield endet. Stafford bringt die Lions dann mit einem 31-Yard-Pass auf Tate tief in die gegnerische Hälfte, bei Third Down verhindert Trae Waynes spektakulär den Touchdown. So gibt's nur das Field Goal. Minnesota muss anschließend ohne Center Joe Berger ran, der auf eine Gehirnerschütterung untersucht wird. Dennoch spielen die Vikes wenig später ein 4th&3 aus - ohne Erfolg, Turnover on Downs kurz nach der Mittellinie! Das rächt sich allerdings nicht, weil Detroit wenige Minuten später genau das gleiche Schicksal ereilt! Die Lions erhalten den Ball zwar nochmal, die Halbzeit endet aber in einem gescheiterten Hail-Mary-Versuch. 10:7 Lions zur Halbzeit.

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3. Viertel: Für Minnesota beginnt auch die zweite Halbzeit ernüchternd, nach wenigen Plays gibt's den Punt. Aber immerhin die Defense ist jetzt wach, Barr sorgt für den ersten Sack des Spiels und so muss Detroit sofort zurück punten. Und direkt danach haben die Vikes ihr bisher längstes Play: McKinnon ist komplett frei und trägt den kurzen Pass 41 Yards bis an die Red Zone. Dort ist jedoch umgehend wieder Endstation, per Field Goal gleicht Minnesota aber immerhin aus. Und die Vikes sind jetzt das präsentere Team: Die Defense spielt merklich aggressiver, die Offense kreativer - ein vielversprechender Drive entwickelt sich, aufgebaut über einige längere Runs. 10:10.

4. Viertel: Und der Drive geht bis in die Red Zone, allerdings nicht weiter - auch, weil Bradford erneut bei Third Down deutlich zu kurz wirft. Immerhin gehen die Vikings per Field Goal aber in Führung, zum elften Mal in Folge (!) liegt Detroit somit im Schlussviertel eines Spiels zurück. Gewonnen haben die Lions sechs der bisher zehn Spiele, auch dieses Mal geht es vielversprechend los: Nach Punts auf beiden Seiten startet Detroit zwar kurz vor der eigenen Goal Line, Stafford wirft jetzt aber einmal mehr herausragende Pässe. Die Vikings versuchen, mit aggressiven Blitzen dagegen zu halten, Stafford aber findet die dadurch entstehenden Lücken dahinter. Ein krachender Hit von Kendricks gegen Riddick stopp die Lions allerdings bei Third Down schließlich kurz vor der Red Zone, Field Goal, Ausgleich. Das lässt gut eine Minute auf der Uhr - und das wird Minnesota zum Verhängnis! Bradford liest die Coverage falsch und versucht den Pass zu erzwingen, Darius Slay schnappt zu! Interception! Prater kickt daraufhin das 40-Yard-Field-Goal vier Sekunden vor dem Ende und die Hausherren gewinnen wieder trotz spätem Rückstand! 16:13 Lions!

Der Star des Spiels: Matthew Stafford. So sicher bei den kurzen Pässen, beweglich und mit sehr gutem Gefühl für den Pass-Rush in der Pocket, enorm präzise auch bei schwierigsten Würfen und dann noch brutal effektive Scrambles bei Third Down - es war das nächste tolle Spiel von Stafford. Sollte er die Lions tatsächlich in die Playoffs tragen, muss er zumindest ein MVP-Kandidat sein.

Der Flop des Spiels: Sam Bradford. Ja, er leistete sich kaum Incompletions - aber das war auch dadurch bedingt, dass er nahezu keinen Pass Downfield riskierte. Die Offense war so vor allem bei längeren Third Downs enorm limitiert, die Bewegungen in der Pocket und das Umgehen mit dem Pass-Rush waren im Vergleich zu Stafford ein himmelweiter Unterschied. Sein durchschnittlicher Pass ging 3,5 Yards über die Line of Scrimmage, ligaweit geteilter letzter Platz für diese Saison. Im kritischsten Moment leistete er sich dann den riskantesten Wurf, mit fatalen Folgen.

Das fiel auf:

  • Minnesotas Defense liegt Detroit einfach - das wurde auch im zweiten Aufeinandertreffen dieser Saison klar: Die Lions setzten wieder auf ihre schnellen Pässe (Slants, Screens etc.), wie man es von Detroit in dieser Saison kennt. Das limitierte Minnesotas Pass-Rush, was einen enormen Effekt auf diese Defense hat. Bradford war in der ersten Hälfte bei nur zwei seiner 17 Dropbacks unter Druck, das änderte sich mit einer ohne Frage aggressiveren Vikings-Defense in der zweiten Hälfte allerdings deutlich. Gegen Staffords Scrambles aber offenbarten sich auch nach der Halbzeitpause Undiszipliniertheiten.

  • Zwei weitere Auffälligkeiten rund um Detroits Passing Game: Die Lions sorgten mit ihren Slants mehrfach für Probleme, wenn sie es schafften, Tate ins Matchup mit einem Linebacker zu bekommen. Darüber hinaus baute Detroit bei langen Pässen wiederholt auf Play Action - ebenfalls ein wirkungsvolles Mittel, um dem Pass-Rush ein wenig den Zahn zu ziehen.
  • In Kombination damit funktionierte vor allem das Inside-Run-Blocking. Hier hatte Detroit einige gute Blocking-Designs, um Minnesotas D-Line ein wenig aus dem Rhythmus zu bringen. Darüber hinaus setzte Detroit beispielsweise auch Tate aus dem Backfield heraus ein, nach absurden 14 Rushing-Yards in der Vorwoche gegen die Jags standen jetzt am Ende insgesamt 94 Rushing-Yards zu Buche.
  • Minnesota versuchte derweil offensiv ebenfalls, mit einigen schnellen Pässen einen Rhythmus zu finden. Kyle Rudolph hatte früh einige Catches in der Mid-Range über die Mitte, die Lions aber waren gut auf Screens und dergleichen eingestellt. Ebenfalls schwach: Bradford warf viel zu viele Third-Down-Pässe deutlich hinter die neue First-Down-Line, ständig gab er dem Drive so überhaupt keine Chance. Wenig überraschend dauerte es so bis weit in die zweite Hälfte, ehe die Vikes ihr erstes Third Down verwerteten. Letztlich gelang das nur bei zwei von zehn Versuchen.
  • Dafür wurde Minnesota in der zweiten Hälfte endlich kreativer, was das Run Game angeht. Wie schon gegen Arizona gab es jetzt unter anderem auch die Wildcat wieder zu sehen, auch der Reverse über Patterson erhielt jetzt überaus erfolgreich Einzug. Das gab der Offense einen ganz anderen Rhythmus, als in der ersten Halbzeit. Minnesota hatte 17 Rushing-Yards in der ersten und immerhin 65 in der zweiten Hälfte.
  • Der Ausfall von Diggs machte sich unter dem Strich enorm bemerkbar, vom Receiving-Corps kam als Ganzes viel zu wenig. Die Lions haben jetzt in drei Spielen dieser Saison in der ersten Hälfte weniger als 100 Passing-Yards zugelassen - zwei dieser Spiele waren gegen Minnesota.
  • Die Probleme in der Offensive Line der Vikings werden derweil nicht kleiner. Center Joe Berger, der seit Mitte 2014 jeden Snap gespielt hat, musste Mitte des zweiten Viertels mit einer Gehirnerschütterung raus (das bestätigte Zimmer direkt nach dem Spiel) und kam nicht zurück. Auch Right Tackle Jeremiah Sirles verletzte sich im Schlussviertel.

Week 12 im Überblick

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