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Beckhams pure Präsenz zu viel für Bengals

Odell Beckham Jr. überragte beim Heimsieg der New York Giants über die Cincinnati Bengals
© getty

Die New York Giants (6-3) rangen die Cincinnati Bengals (3-5-1) im Monday Night Game von Week 10 daheim mit 21:20 (7:7, 7:3, 0:10, 7:0) nieder und setzten damit ihre Siegesserie fort. Gleichzeitig bleiben sie damit in der NFC auf Playoff-Kurs. Bester Mann bei den G-Men war dabei einmal mehr der Superstar-Receiver des Teams.

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Die New York Giants begannen stark, ließen etwas nach, um dann wieder überzeugend zurückzukommen im Monday Night Game gegen die Cincinnati Bengals. Eli Manning (28/44, 240, 3 TD, 2 INT) zeigte eine über weite Strecken gute Leistung, leistete sich jedoch einmal mehr zwei Interceptions, womit er nun schon bei zehn in der Saison steht - in neun Spielen. Dennoch reichte es auch für drei Touchdowns, einen davon auf Odell Beckham Jr., der letzten Endes mit seiner Konstanz und Präsenz gewichtigen Anteil am Heimsieg hatte.

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Die Bengals sahen zwischenzeitlich wie das bessere Team aus, doch nach einer ünnötigen Interception früh im vierten Viertel durch Andy Dalton war dem AFC-North-Team sichtlich der Zahn gezogen. Sie fallen durch die Niederlage weiter zurück und konnten die Niederlage der Pittsburgh Steelers vom Sonntag nicht ausnutzen. Die Giants wiederum verlängerten ihre Siegesserie auf vier Spiele - und bleiben damit hinter den Dallas Cowboys immerhin auf Wildcard-Kurs in der NFC.

Die Stimmen:

Eli Manning (Giants-Quarterback) über ...

... die Situation der Giants: "Wir mögen die Position, in der wir uns jetzt befinden. Wir müssen nun nur so weiter machen. Wir können nicht langsam machen. Wir können uns nicht für eine Sekunde zurücklehnen. Jedes Spiel, das wir spielen, ist eng. Ich bin stolz, wie dieses Team kämpft."

... der Touchdown bei 4th Down: "Ich weiß nicht, ob ich es zuvor gehört hatte. Aber bei 3rd Down sagen sie dir natürlich [dass wir im 4-Down-Territorium waren]. Wir hatten den Quarter-Wechsel, also hatte Coach Ben McAdoo ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken und er wollte, dass ich Bescheid weiß und den Offensivspielern die Situation erkläre."

Andy Dalton (Bengals-Quarterback): "Wir hätten nur ein Play gebraucht, um auf Touren zu kommen. Aber wir haben es nie gemacht."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Wenn der Trend irgendein Indikator ist, dann sind die Giants an diesem Montagabend im Vorteil: Sie haben ihre letzten drei Spiele gewonnen, zuletzt gegen die Eagles. Die Bengals wiederum entschieden nur eins der letzten vier Spiele für sich, nämlich das Heimspiel gegen die sieglosen Cleveland Browns. Vor der Bye-Week gab es das Unentschieden gegen die Redskins in London.

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Personell bestätigte sich die Befürchtung der Giants, dass Wide Receiver Victor Cruz passen muss. Für ihn rückt Rookie Sterling Sharpe ins Lineup. Bei den Gästen fällt allen voran Linebacker Rey Maualuga aus. Vontaze Burfict ist dagegen einsatzbereit. Offensiv liegt der Fokus neben A.J. Green sicher auf Tight End Tyler Eifert, der in London erstmals wieder richtig aufdrehte (9 REC, 102 YDS, TD).

1. Viertel: Perfekte Starts auf beiden Seiten. Die Giants haben zuerst den Ball und Eli Manning komplettiert alle sechs Pässe im ersten Drive für 73 Yards und einen Touchdown-Pass auf Will Tye. Das Tempo ist hoch, die Serie dauert keine vier Minuten. Die Bengals brauchen dann für ihre Antwort nur 2:07 Minuten: Drei Spielzüge, 80 Yards, Touchdown A.J. Green! Der Schlüsselspielzug ist aber ein 71-Yard-Pass von Andy Dalton auf Tyler Eifert aus einer Formation mit zwei O-Linern außerhalb der Hashmarks als Quasi-Wide-Receiver. In der Folgezeit wird das Spiel der Offenses ungenauer und die Defenses sehen mehr Land. 7:7 nach einem Viertel.

Two Minute Warning: "Die Browns werden auch mal Glück haben"

2. Viertel: Das zweite Viertel beginnt wie das erste endete: Mit dominierenden Defensiven! Eine Diving Interception von Dre Kirkpatrick gegen Manning bringt die Gäste in die Red Zone, doch mehr als ein Field Goal springt dabei nicht heraus. Die Giants machen es dann besser, da Manning seinen Rhythmus findet und sein Team meist ohne Huddle übers Feld führt. Am Ende steht ein Touchdown von Odell Beckham Jr., der sich mit einem Double-Move aus einer Double-Coverage befreit und dann völlig frei in der Endzone scort. 14:10 New York zur Pause.

3. Viertel: Die Bengals stürmen in die zweite Hälfte mit einem 84-Yard-Kick-Off-Return von Alex Erickson. Zwei Spielzüge später läuft Jeremy Hill aus neun Yards über die Weak Side nach einem End-Around-Fake in die Endzone zum Touchdown. Der Folge-Drive bringt ein Field Goal. Die Giants brauchen bis zur letzten Seriee des Abschnitts, um wirklich gefährlich zu werden. Sie beenden das Viertel tief in der Red Zone. 20:14 Cincinnati.

4. Viertel: Das Viertel beginnt mit einem Touchdown von Manning zu Shepard. Bemerkenswert: Der TD gelang beim vierten Versuch, ein Field Goal wäre zu Beginn zu diesem Zeitpunkt durchaus auch vertretbar gewesen. Es folgen zwei böse Picks auf beiden Seiten. Erst überwirft Dalton sein Target in Double Coverage und wird von Landon Collins gepickt. Dann, im darauffolgenden Snap, feuert auch Manning eine sinnlose Interception und gibt den Ball gleich zurück. Die Bengals-Offense wird daraufhin aber komplett ausgeschaltet von den Giants, sodass Shepards TD den Unterschied ausmacht. Endstand: 21:20 New York.

Der Star des Spiels: Odell Beckham Jr. Der Top-Receiver der Giants (10 REC, 97 YDS, TD) lieferte in der Primetime. Nicht nur erzielte er einen Touchdown, er fungierte auch stets als Safety-Net für Manning und sorgte mit seinen sicheren Catches - die Kollegen fielen des Öfteren durch Drops auf - für das eine oder andere First Down. Und beim entscheidenden Touchdown von Shepard zog er gleich zwei Verteidiger auf sich und machte damit den Weg für den Rookie frei.

Der Flop des Spiels: Andy Dalton. Wäre nach drei Vierteln Schluss gewesen, müsste man der Red Rifle (16/29, 204 YDS, TD, INT) eine solide Vorstellung attestieren. Doch er begann das vierte Viertel mit einer völlig unnötigen Interception - Double Coverage und außerdem überwarf er sein Target Tyler Kroft so deutlich, dass nur Landon Collins an den Ball kommen konnte. Im letzten Drive wurde er dann natürlich auch noch von seiner O-Line im Stich gelassen, die zwei Sacks in kurzer Abfolge zuließ. Generell aber hatte die Offense der Gäste zu viele Aussetzer im zweiten und vierten Viertel.

Das fiel auf:

  • Immer, wenn die Bengals konservativ agierten in der Offense, hatten die Giants Erfolg mit ihrer Defense. Aber sobald Cincy auf exotische Formationen wie beim 71-Yard-Catch von Eifert im ersten Viertel oder diverse Play-Fakes setzte, fanden die Hausherren kaum eine Antwort. Warum Cincy diese Plays nicht häufiger nutzte, ist daher fraglich.

  • Analog dazu die Giants-Offense: Auch diese kam nur ins Rollen, wenn man das Tempo erhöhte und auf Huddles verzichtete. Bei normalem Tempo gelang recht wenig, was auch an der meist disziplinierten Bengals-Defense lag.

  • Die Giants legen zwar im Schnitt die wenigsten Yards aller Teams auf dem Boden zurück, doch mit 4,1 Yards pro Carry war man heute besonders dank Rashad Jennings effektiv. Allerdings ging kaum ein Play dieser Art mal durch die Mitte - zu groß war die Dominanz von Domata Peko, Geno Atkins und Vontaze Burfict dahinter. Off-Tackle fand Jennings (12 CAR, 53 YDS) aber meist den Platz zum Laufen.

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