Mini-Me feat. Not-so-Special Teams

Marcus Blumberg
02. Januar 201718:32
Ben McAdoo hatte einen Doppelgänger auf der Tribünetwitter.com/jordanraanan
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Die Regular Season ist vorbei und wir machen den Deckel drauf. Wir haben Rekorde, Trickspielzüge, nicht ganz so Special Teams und traurige Abschiede. Ben McAdoo trifft sein persönliches Mini-Me und ein Receiver bewirbt sich für Beastmodes Nachfolge.

Abschiede der Woche: Abgesehen von den Trainerentlassungen und freiwilligen Abgängen und Big-Names wie Robert Mathis oder Steve Smith müssen wir wohl auch von den San Diego Chargers und Oakland Raiders Abschied nehmen. Alles deutet auf Umzüge hin. Und während die Chargers-Fans wenigstens noch ein Heimspiel im Qualcomm Stadium erhalten haben, könnte es für die Raiders im Black Hole unzeremonieller zugehen. Durch die Pleite in Denver haben sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Heimspiel mehr im Coliseum. Irgendwo schon traurig, wenn man bedenkt, wie engagiert diese Fanbase seit Jahrzehnten war.

Beast der Woche: Beastmode kann natürlich niemand ersetzen. Doch es gibt immerhin dann und wann mal Leute, die an Marshawn Lynch annäherend erinnern. In dieser Woche etwa tat sich Michael Floyd von den Patriots auf. Zunächst mal erzielte er einen Touchdown, obwohl sechs Verteidiger an ihm dran hingen, ihn aber nicht davon abhalten konnten, doch die Endzone zu erreichen. Und dann packte er beim langen Touchdown-Catch von Julian Edelman auch noch den Hammer aus und nahm mit einem brutalen, aber legalen, Block den anrauschenden Cornerback Tony Lippett aus dem Spiel. Ein Shot heard around the World. Was ein Play!

Schnappszahl der Woche: Er spielt immer noch und er scort immer noch. Antonio Gates gehört schon zum Inventar der San Diego Chargers und auch wenn er schon mehr als eine Dekade im Geschäft ist, ist der Tight End und Ex-Basketballer immer noch eine Waffe. Jegliche Zweifel daran wischte er gegen die Chiefs weg und erzielte mal wieder einen Touchdown - den 111. seiner illustren Karriere. Das sind rein zufällig genauso viele wie Tony Gonzalez zusammen brachte. Die meisten für einen Tight End in der NFL-Geschichte! Noch einer gibt Gates den alleinigen Rekord - wenn das mal kein Grund ist, noch ein Jahr dranzuhängen...

Trickspielzug der Woche: Man kann ja über Jeff Fisher sagen, was man will. Aber wenn er in die Trickkiste griff, dann hatte das Hand und Fuß. Man denke nur an die ganzen Fakes bei Returns oder Punts gegen die Seattle Seahawks über die letzten Jahre. Kaum ist der Fachmann fürs Um-die-Ecke-Denken weg, schon geht es bei den Rams den Bach runter. Gegen die Cardinals sollte es der gute alte Lateral zum Receiver mit anschließender Bombe Richtung Endzone sein. Doch Pharoh Cooper warf stattdessen im hohen Bogen vor die Endzone quer übers Feld - und zwar zum Gegner. So war das nicht gedacht - nicht im Ansatz! Mit Jeff wäre das nicht passiert - die Niederlage wohl schon, aber nicht dieser Spielzug.

Not so special Teams: Was die Rams veranstaltet haben, gehört streng genommen zur Offense - oder wie auch immer sie es in L.A. dieser Tage nennen, wenn sie selbst den Ball haben. Doch die Buffalo Bills schossen den Vogel ab mit ihrer Kick-Off-Return-Unit. Nur das mit dem Return hat nicht so ganz funktioniert. Spät im Spiel kickten die Jets tief in die gegnerische Hälfte, die Bills ließen den Ball aufkommen und in die Endzone kullern. Das wäre jetzt der Moment gewesen, in dem sich irgendwer auf den Ball wirft und ihn somit für einen Touchback sichert. Doch Buffalo wählte eine andere Variante: Der dem Leder am nächsten stehende Marcus Gillislee lief selbigem noch hinterher in die Endzone, entschied sich dann jedoch dazu, einfach auf den Ball zu starren und stehen zu bleiben. Bis dann völlig überraschend Doug Middleton ankam und sich auf den Ball stürzte - Touchdown Jets! Und unter uns: Wenn so ein Desaster auf dem Platz passiert in einem Spiel mit Jets-Beteiligung, dann erwartet man jetzt nicht direkt, dass der Gegner hier der Hauptdarsteller ist ...

Rekord der Woche: Zugegeben, auf dem Zettel hatte es wohl keiner von uns. Aber Sam Bradford hat heimlich, still und leise einen neuen NFL-Rekord aufgestellt. Im ersten Jahr bei den Minnesota Vikings, denen er sich erst kurz vor Saisonbeginn angeschlossen hatte, kam er auf eine Passquote von 71,6 Prozent. Unfassbar, wenn man bedenkt, wie löchrig seine offensive Line die gesamte Saison über war und nebenbei musste er auch mehrere Spiele auf seinen besten Receiver Stefon Diggs oder ein konstantes Laufspiel verzichten. Die Frage, die sich nun für die Vikings stellt, ist offensichtlich: Bekommt Teddy Bridgewater seinen Job zurück oder bleibt Bradford der Starting Quarterback nach starker erster Saison?

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Negativ-Rekord: Reggie Bush hat einmal mehr den Weg in die NFL-Geschichtsbücher geschafft, dieses Mal aber unfreiwillig. Er hält schon den Rekord für die meisten Receptions eines Rookies. Doch nun wird es übel: Da er gegen die Jets nicht zum Einsatz kam, beendet der Running Back der Bills die Saison mit -3 Rushing Yards. Negative Rushing Yards sind einem Nicht-Quarterback bislang noch nie passiert. Was sagt man da? Glückwunsch?!

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Fan der Woche: Das Fan-Verkleidungs-Game war in dieser Saison wieder "strong". Wir hatten eine exakte Kopie von Patriots-Defensive-Coordinator Matt Patricia, Andy Reids Look-a-Like machte auch wieder von sich reden und Wes Welker trat als Fake-Brady auf. Doch den Vogel abgeschossen hat wohl ein junger Fan der New York Giants. Zum Auswärtsspiel in Washington tauchte er in voller Montur als Head Coach Ben McAdoo auf - inklusive eines - im Prinzip originalgetreuen - gigantischen Play-Sheets, Schnäuzer und Sonnenbrille. Brillant. Fand auch das Original und gab seinem Mini-Me prompt High-Five beim Vorbeigehen. Auch dafür: Daumen hoch!

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