12. Buffalo Bills (Regular-Season-Bilanz: 9-7)
Platzierung im vergangenen Ranking (vor Week 13): 18
Die Story rund um die Bills ist natürlich toll. Zum ersten Mal in diesem Jahrtausend kehrt Buffalo in die Playoffs zurück, für Fans und die langjährigen Bills-Spieler kann man sich nur freuen. Setzt man dann aber wieder die analytische Brille auf, ist schnell klar, dass für dieses Bills-Team nicht allzu viel zu holen sein wird: Buffalo hat konstant Probleme in der Run-Defense, die Passing-Offense ist wahnsinnig inkonstant und im Gesamtbild der Playoffs betrachtet das Schlusslicht. Das Run Game macht dieses Team an einem guten Tag konkurrenzfähig, allerdings ist schon jetzt bekannt, dass über den Einsatz des angeschlagenen LeSean McCoy in der Wildcard-Runde erst kurz vor Spielbeginn entschieden wird. Tyrod Taylor ist eine Art "Game Manager Plus", dementsprechend braucht er aber Hilfe um sich herum. Von der Pass-Defense, angeführt von einer sehr guten Secondary, wird er die bekommen - was das Wildcard-Duell mit Blake Bortles spannender macht. Mehr als eine Überraschung in Jacksonville aber ist diesem Bills-Team realistisch betrachtet nicht zuzutrauen.
11. Tennessee Titans (9-7)
Platzierung im vergangenen Ranking: 19
Die Titans haben gegenüber Buffalo den Quarterback-Vorteil - und das reicht, um zumindest nicht die rote Laterne zu haben. Tennessee ist in vielerlei Hinsicht ein unvollständiges Team: Das beginnt bei einer Offense, der einerseits jegliches Speed-Element fehlt, die andererseits in puncto Play-Calling und Play-Designs aber auch extrem eindimensional sowie rückständig ist und die Stärken von Marcus Mariota viel zu selten in den Mittelpunkt rückt. Tennessee ist das einzige Playoff-Team mit weniger Passing-Touchdowns (14) als Interceptions (17). In Mariotas Spiel gibt es eine riesige Diskrepanz zwischen Play Action und "Standard"-Passing, was umso problematischer ist, da das eigene Run Game nicht mal ansatzweise an die dominante Vorsaison anknüpfen konnte. Die Run-Defense ist gut, teilweise sehr gut sogar - die Pass-Defense nicht wirklich. Letzteres wird mutmaßlich in der ersten Playoff-Runde gegen ein wieder aufgewachtes Chiefs-Passing-Game das schnelle Aus bedeuten.
10. Jacksonville Jaguars (10-6)
Platzierung im vergangenen Ranking: 10
Passiert in Jacksonville genau das, was Jaguars-Fans die ganze Saison über befürchten mussten? Die jüngsten Auftritte von Blake Bortles geben jedenfalls berechtigten Grund zu dieser Annahme. Da sah man plötzlich wieder Harakiri-Pässe in Coverage, schlechte Technik in der Pocket, ungenaue Bälle über die Mitte - und in der Folge kostspielige Turnover. Wenn Bortles zumindest solide spielt, sind die Jags gefährlich - spielt er so wie während der drei-Spiele-Serie kurz vor dem Ende der Regular Season, muss man Jacksonville als Contender auf dem Schirm haben. Doch aktuell gibt es keinen analytischen Grund zu dieser Annahme, während gleichzeitig das Run Game trotz der soliden Offensive Line kränkelt. Jacksonville verfügt über das beste Cornerback-Duo (mit Abstand!) und die insgesamt beste Pass-Defense der gesamten Playoffs, in der Run-Defense müssen sie, wie in Week 17 gezeigt, gerade gegen ein Team wie Pittsburgh und auch Buffalo ihre Run-Gaps disziplinierter verteidigen. Unter dem Strich aber geht dieses Team nur so weit, wie Bortles es zulässt. Und das ist, wenn man die aktuelle Form betrachtet, nicht allzu weit.
9. Philadelphia Eagles (13-3)
Platzierung im vergangenen Ranking: 1
Im Prinzip ein ähnliches Modell wie für Jacksonville. Philly muss mit der Defense und dem Run Game Spiele gewinnen und den Ball so häufig wie möglich aus der Hand von Nick Foles nehmen. Der Vorteil der Eagles gegenüber den Jags: Die Defense tritt kompletter auf, Philly kann den Pass und den Run sehr gut verteidigen. Außerdem ist das Run Game stabiler als das der Jaguars. Doch auch hier lautet die berechtigte Frage: Wie weit können die Eagles mit Foles kommen? Philly war mit Carson Wentz eines der aggressivsten Teams der Liga (17 Fourth-Down-Conversions, ligaweit Rang 1) und bei Third Down mitunter fast unheimlich gut. Wentz gab der Offense in diesen kritischen Situationen ein zusätzliches Element, während Foles bisher über weite Strecken eher ein Klotz am Bein der Offensive war. Doug Pederson hat jetzt zwei Wochen Zeit, um Foles vorzubereiten, in den insgesamt glänzend besetzten NFC-Playoffs ist der Drop-Off von Wentz zu Foles aber zu groß.