Es waren die Seahawks, die das Spiel mit einem guten Drive samt Field Goal eröffneten. Anschließend jedoch übernahmen die Hausherren das Kommando. Ihren ersten Drive schlossen sie direkt mit einem Touchdown ab - Malcolm Brown lief von der 1 in die Endzone. Anschließend legten die Rams noch zwei Scores nach: Jared Goff fand zunächst Robert Woods für einen 2-Yard-Touchdown-Pass, danach dann Cooper Kupp aus 10 Yards.
Nach der Pause allerdings geriet die Offensive der Rams ins Stocken. Goff warf etwas überraschend eine Interception zu Safety Quandre Diggs, der den Ball über 55 Yards zum Touchdown trug. Und auch der folgende Drive endete mit einer Interception. Erneut war es Diggs, der in besserer Position war als Brandin Cooks kurz vor der Seahawks-Endzone nach einem Deep Ball. Damit aber nicht genug, denn im anschließenden Rams-Drive vergab Kicker Greg Zuerlein auch noch einen Field-Goal-Versuch aus 37 Yards, sodass es - dank einer immerhin guten Vorstellung der Rams-Defense - mit 21:9 ins Schluss-Viertel ging.
Den Seahawks gelang dann sieben Minuten vor dem Ende nur noch ein Field Goal durch Jason Myers. Mehr ließ Los Angeles nicht mehr zu. Den Schlusspunkt setzte letztlich Troy Hill mit einer Interception in der eigenen Endzone gegen Russell Wilson.
Durch diesen Sieg der Rams übernehmen die San Francisco 49ers vorerst wieder die Führung in der NFC West und Platz 1 in der Conference. Die Seahawks, die zuletzt fünf Spiele in Serie und acht ihrer letzten neun gewonnen hatten, fallen hier auf Platz 5 zurück. Die Rams wiederum bleiben den Minnesota Vikings im Wildcard-Rennen auf den Fersen und liegen nur ein Spiel zurück.
Los Angeles Rams (7-5) - Seattle Seahawks (10-2)
Ergebnis: 28:12 (7:3, 14:0, 0:6, 7:3) BOXSCORE
Rams vs. Seahawks - die wichtigsten Statistiken
- Der Pick-Six von Quandre Diggs war der erste von Jared Goff seit seiner Rookie-Saison 2016.
- Diggs ist der dritte Spieler in dieser Saison mit Interceptions in aufeinanderfolgenden Defensiv-Drives. Die anderen beiden waren Erik Harris und Quinton Dunbar. Zudem ist Diggs der erste Spieler mit 3 Interceptions in seinen ersten 4 Spielen für die Seahawks seit Earl Thomas 2010.
- Rams-Tight-End Tyler Higbee fing 7 Pässe für 116 Yards und stellte damit eine Karrierebestleistung für Yards auf.
Der Star des Spiels: Aaron Donald (Rams)
Der Superstar-Verteidiger hatte zwar statistisch nicht sein bestes Spiel, machte aber den Unterschied. Er riss immer wieder Lücken für die Kollegen, was auch daran lag, dass er sehr oft gedoppelt wurde. Er schaffte einen Sack (2 QB-Hits) und brach einen Pass an der Line ab. Er war Sinnbild für eine starke Vorstellung der Rams-Defense.
Der Flop des Spiels: Offensive Line der Seahawks
Das alte Lied: Die Offensive Line der Seahawks ist nicht unbedingt die Stärke dieses Teams. Quarterback Russell Wilson musste einiges einstecken (5 Sacks, 11 QB-Hits) und auch das Laufspiel kam nie wirklich zur Entfaltung. Ein Grund dafür war die O-Line, die zu häufig das Nachsehen hatte an der Line of Scrimmage. Wirklich gefährlich wurde es daher offensiv für Seattle nur, wenn Wilson improvisierte und aus der Struktur des etwaigen Plays ausbrach.
Rams vs. Seahawks - die Taktiktafel
- Die Rams spielten wie üblich meist mit 11-Personnel, wechselten aber auch des Öfteren auf 2-Tight-End-Sets. Beides ließ aber keine klaren Rückschlüsse auf den jeweiligen Spielzug zu. Sie variierten gut zwischen Pass, Lauf und Play Action und beiden Packages.
- Die Seahawks wiederum attackierten beides - auch wenig überraschend - meist mit ihrer 4-3-Base-Defense ohne große Variation. Was Coverage betraf, setzten sie meist auf Zone, teilweise gar Cover-3. Geblitzt wurde eher selten.
- Wie reagierten die Rams auf die Zone-Coverage? Vor allem mit Crossing Routes auf mehreren Leveln. Robert Woods agierte meist wide, Cooper Kupp wie gehabt aus dem Slot. Beim Touchdown von Woods brach dieser allerdings mit dieser Tendenz, täuschte die Crossing Route nur an und ging dann nach einem Cut nach außen für einen lockeren Catch und Score.
- Offensiv hatten die Seahawks ihre Probleme an der Line of Scrimmage. Der Pass Rush der Rams gewann meist die direkten Duelle an der Line, was dazu führte, dass die Gäste des Öfteren auf Extra-O-Liner setzten, die dann gerade im Laufspiel halfen, den Weg freizumachen für Chris Carson. Oft wurde auch auf Double-Teams gegen Aaron Donald gesetzt, was dessen Kollegen aber recht effektiv ausnutzten - so gesehen beim Sack von Dante Fowler Jr. vor der Pause. Was Coverage betrifft, setzten die Rams eher auf Man-Coverage, womit die Seahawks ebenfalls nur bedingt klarkamen.