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Power Ranking nach Draft und Free Agency: Sind die Patriots wieder ein Topteam?

SPOX fasst die NFL Offseason zusammen - im Power Ranking nach Draft und Free Agency.
© getty

Draft und Free Agency liegen hinter uns, und auch wenn noch einige offene Fragen im Raum stehen: Bei den meisten Teams hat man mittlerweile ein klares Bild dahingehend, wie der Kader für die kommende Saison aussehen wird, wo Stärken und Schwächen liegen, und wo die Reise 2021 realistisch hingehen könnte - in beide Richtungen.

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SPOX-Redakteur Adrian Franke startet die "echte" Offseason mit dem Blick auf alle 32 Teams: Wer könnte oben angreifen? Wer braucht noch ein Jahr? Und wer muss womöglich noch die eine oder andere Baustelle adressieren?

Das Power Ranking nach Draft und Free Agency.

NFL: Power Ranking nach Draft und Free Agency

Nicht gewertet: Green Bay Packers

Ja, das ist der feige Ausweg, komplette Zustimmung. Aber während wir bei den anderen 31 Teams nach Draft und Free Agency eine ganz gute Idee haben, wie der finale Kader aussehen wird, wo mögliche Stärken und Schwächen liegen und was man ganz grob erwarten kann, ist das bei den Packers durch die Ungewissheit um Aaron Rodgers eben nicht der Fall. Wenn Rodgers an Bord ist, reden wir wieder von einem Top-5-Team: Rodgers frisch aus einer MVP-Saison, eine noch immer gute bis sehr gute Offensive Line, der beste Wide Receiver und der beste Cornerback der vergangenen Saison sowie ein exzellenter Play-Caller. Und dieses Gerüst bleibt natürlich, aber wenn wir in diesem Gedankenkonstrukt Rodgers durch Jordan Love ersetzen, fällt Green Bay für mich aus der Top 5 in die untere Hälfte. So gravierend ist der Impact des Quarterbacks, und je nachdem, wie man den Ausgang der Rodgers-Situation einschätzt, kann man dann die Packers entsprechend einsortieren.

31. Houston Texans

Die Texans sind hier wirklich auch in einem eigenen Tier. Und klar, falls Deshaun Watson letztlich - und an diesem Punkt wäre das überraschend - die gesamte Saison für Houston spielt, kann man die Sichtweise nochmal verändern. Aber selbst mit Watson, der auf einem wahnsinnig hohen Level gespielt hat, haben die Texans letztes Jahr nur vier Spiele gewonnen, und der Kader ist schlechter geworden: J.J. Watt ist weg, Will Fuller ist weg, Center Nick Martin ist weg. Im Gegenzug kam eine unheimliche Masse an kurzfristig verpflichteten Free Agents, aber wo ist die Qualität dieses Teams? Die Offensive Line, mit Marcus Cannon jetzt noch dazu, vermutlich am ehesten. Aber Houston hat derart viele Löcher, dass sie selbst mit Watson eines der letzten Teams hier wären. Stand heute muss man sie als klaren Favoriten für den Nummer-1-Pick 2022 einstufen.

30. Detroit Lions

Ich mag einige der Moves, die Detroit in dieser Offseason gemacht hat. Penei Sewell und Taylor Decker sollten schnell eines der ligaweit besseren Tackle-Duos werden, die Offensive Line insgesamt sieht ziemlich stark aus und gehört in die Top 10. Auch die Investitionen in die Defensive Line könnten sich einigermaßen zeitnah auszahlen. Detroit hat einen klaren Plan, das zumindest war einer meiner Takeaways nach dem Draft - aber ich denke auch, dass der Plan langfristig ausgelegt ist. 2021 wird man Jared Goff begutachten, man wird die Masse an Receivern, vielleicht auch mit ein, zwei Undrafted Free Agents im Kader, evaluieren. Das ist von der Herangehensweise nachvollziehbar, aber ich denke auch, dass in der Folge gerade die offensive Qualität unter Coordinator Anthony Lynn relativ überschaubar sein wird, trotz der guten Line. Dafür vertraue ich Goff - weg von McVay noch weniger - schlicht zu wenig, und dafür sind das viel zu viele Fragezeichen bei den Wide Receivern. Die Lions sind im Umbruch, und der hat gerade erst begonnen.

29. New York Jets

Ich mag viele der Jets-Moves in dieser Offseason. Die Entscheidung, sich von Sam Darnold - für noch beachtliches Draft-Kapital - zu trennen und einen Neustart zu wagen, und dann um den neuen Quarterback Zach Wilson direkt etwas aufzubauen, hat mir von der grundsätzlichen Herangehensweise her sehr gut gefallen. Elijah Moore war für mich der beste Slot-Receiver im Draft, er wird Wilson schnell offene Passfenster geben. Corey Davis ist ein sehr solider Outside-Receiver, Alijah Vera-Tucker ein massives Guard-Upgrade. Die generelle Richtung gefällt mir da sehr, zumal mit Carl Lawson endlich auch der Edge-Rush angegangen wurde. Generell gibt es aber natürlich noch Baustellen, einen Kader wie den der 2020er Jets repariert man nicht in einer Offseason. Cornerback, Linebacker, die rechte Seite der Offensive Line - das wird noch Zeit brauchen, aber das ist an diesem Punkt auch in Ordnung. Es war eine Offseason, die Jets-Fans jede Menge berechtigte Hoffnung geben darf. Aber ich denke auch, dass 2021 noch mehr in die Kategorie "Neustart-Jahr" fallen könnte.

28. Philadelphia Eagles

Mit der enormen Draft-Munition, die Philly für 2022 angesammelt hat - wir reden von mutmaßlich drei Erstrunden-Picks - kann ich die Herangehensweise nachvollziehen, in diesem Jahr nicht Justin Fields oder Mac Jones an 10 auszuwählen. Das ändert nichts daran, dass ich bei Jalen Hurts skeptisch bleibe. Hurts hat zwar einen gewissen Rushing-Floor, aber als Passer sehe ich schlicht zu große Defizite. Aber Philly baut in jedem Fall gute Umstände, einmal um Hurts fair bewerten zu können, und dann gegebenenfalls als Startposition für einen Rookie 2022: Dickerson ist ein deutliches Upgrade für die Interior Line, DeVonta Smith gibt Philly einen potenziellen Elite-Receiver. Die Line ist - wenn fit - immer noch eine Stärke dieses Teams, genau wie die Defensive Line, die im Draft nochmal deutlich tiefer wurde. Nick Sirianni als Head Coach ist für mich vielleicht von allen neuen Head Coaches die größte Wildcard, und Cornerback sowie Linebacker sind noch immer gewaltige Fragezeichen.

27. Jacksonville Jaguars

Jacksonville ist so "hoch" wegen dem, was ich von Trevor Lawrence schon als Rookie erwarte. Die Offensive Line ist okay, Shenault, Chark und Marvin Jones geben dem Rookie-Quarterback einen soliden Floor. Aber wie genau sieht die Offense von Darrell Bevell aus, wie gut funktioniert sie im Zusammenspiel mit Lawrence? Wie funktioniert Urban Meyer in der NFL? Die Defense ist immer noch extrem jung und auf kritischen Positionen vergleichsweise unerfahren (C.J. Henderson, Tyson Campbell) oder leistungstechnisch eine Wildcard (Shaquill Griffin, K'Lavon Chaisson). Es würde mich nicht wundern, wenn Jacksonville 2022 nochmal in der Top 10 pickt, aber Trevor Lawrence gibt den Jaguars eine enorme Upside, auch schon 2021. Aber den Sprung direkt ins Liga-Mittelfeld sehe ich noch nicht.

26. Denver Broncos

Denver beendete die vergangene Saison auf Platz 30 nach DVOA, kein Quarterback warf mehr Interceptions gegen Pressure als Drew Lock (8) oder hatte weniger Yards pro Pass gegen Druck als Lock (3,6/Minimum 150 Pässe) und die Offensive Line wird infolge seines Achillessehnenrisses auch in der kommenden Saison ohne Right Tackle Ja'Wuan James auskommen müssen. Kurzum: Ich habe beträchtliche Zweifel daran, dass wir offensiv eine maßgebliche Verbesserung in Denver sehen. Sollte Teddy Bridgewater im Laufe des Jahres übernehmen, wäre die Baseline vermutlich etwas stabiler, dafür wird Bridgewater aber auch weniger Big Plays setzen als Lock. Das Waffenarsenal in Denver ist fantastisch, mit Courtland Sutton zurück nach Verletzung, Jeudy und Hamler im zweiten Jahr, Noah Fant und Javonte Williams als Power-Back. Aber falls Denver abermals eine der drei, vier schlechtesten QB-Situationen in der NFL hat - wie viel wird das unter dem Strich ausmachen? Optimistischer bin ich da im Vergleich bei der Defense: Die war letztes Jahr bereits sehr ordentlich, jetzt kommt Von Miller zurück und die Secondary wurde mit Kyle Fuller und Patrick Surtain signifikant aufgewertet. Denver sollte unter Vic Fangio eine Top-10-Defense haben, aber die Offense würde mir als Broncos-Fan Bauchschmerzen verschaffen.

25. Carolina Panthers

Die Panthers gehen in mehreren Bereichen in eine vielversprechende Richtung. Mir gefällt, was sie im Wide Receiver Corps über die letzten beiden Jahre gemacht haben, vor allem aber der Turnaround in der Defense ist eindrucksvoll. Derrick Brown, Jeremy Chinn, Jaycee Horn, Yetur Gross-Matos - ich glaube, dass das alles langfristige Säulen dieser Defense sein können, vielleicht auch ein Spieler wie Haason Reddick noch dazu. Brian Burns ohnehin. Hier entsteht etwas, aber die Panthers sind auch einfach noch immer sehr jung auf dieser Seite des Balls, und man muss davon ausgehen, dass hier auch noch entsprechende "Wachstumsschmerzen" vorerst bleiben. Und in der Offense, so sehr ich Jaycee Horn als Spieler mag, hätte ich mir ein frühes Investment in die Offensive Line gewünscht. Pat Elflein als Starting-Guard, Greg Little als potenzieller Starting-Left-Tackle - das ist alles andere als ideal. Umso mehr mit einem Quarterback wie Sam Darnold dahinter. Und auch hier ist Vorsicht geboten: Darnold mag physisches Potenzial haben, bisher hat er das aber nie in konstant gutes Quarterback-Play umgemünzt. Im Gegenteil. Darnold unter Joe Brady ist ein interessantes Experiment dahingehend, was ein guter Play-Caller aus ihm machen kann; aber selbst die Idee, dass die Umstände im Kader so signifikant besser sind als das was Darnold teilweise bei den Jets hatte, würde ich zurückweisen. Ich bin generell skeptisch was das Darnold-Experiment angeht.

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