Buffalo Bills (3-0) - Green Bay Packers (0-3) 19:0 (7:0, 6:0, 6:0, 0:0) BOXSCORE
- Für Jordan Love endete die Preseason mit einem inkonstanten Auftritt. Nach einem guten ersten Drive, bei welchem Love (12/18, 149 YDS, INT; 7 ATT, 18 YDS) einige Male wieder schnelle Entscheidungen und gute Würfe in der Bewegung zeigte, stoppte die Bills-Defense Green Bay bei Fourth-and-Goal. Danach ging es abwärts: Love warf eine hässliche Interception bei einem Verzweiflungswurf gegen Druck hinter der zweiten O-Line-Garde. Der nächste Drive kurz vor der Halbzeitpause lief dann wieder besser, auch wenn Crosby das Field Goal aus 28 Yards daneben schoss.
- Unter dem Strich steht für Love - der nach sehr gutem ersten Spiel die zweite Partie mit einer Schulterverletzung verpasst hatte - eine Preseason, in der er Fortschritte gezeigt hat, und die Packers-Fans zumindest Mut machen darf. Auch für die Coaches dürfte es eine guter weiterer Anhaltspunkt sein, wenn man im kommenden Frühjahr dann eine kritische, wegweisende Quarterback-Entscheidung treffen muss.
- Buffalo derweil bot defensiv wie offensiv anfangs seine Starter auf - und Josh Allen zeigte, dass er für den Start der Regular Season bereit ist. Allen (20/26, 194 YDS, 2 TD), der die ersten beiden Partien ausgesessen hatte, zerlegte die Backup-Defense der Packers mit Buffalos Tempo-Offense - die Bills eröffneten die Partie mit 16 (!) Pässen in Serie, die ersten 15 Plays kamen aus 3-Receiver-Sets. Allens erster Touchdown zu Gabriel Davis war ein Wurf wie an der Schnur aufgezogen über 31 Yards, Davis (5 REC, 75 YDS, TD) unterstrich sein Breakout-Potenzial. Noch vor der Halbzeitpause machte Allen Platz für Backup Jake Fromm.
- Bei den Spielern aus der zweiten und dritten Reihe war es einmal mehr Packers-Back Kylin Hill, der sich mit seiner Explosivität für größere Aufgaben empfahl. Bills-Rookie Gregory Rousseau beendete eine starke Preseason mit einem weiteren Quarterback-Pressure, Marquez Stevenson musste die Partie verletzt verlassen. Das könnte, in Kombination mit der Schulterverletzung von Isaiah McKenzie, noch zu Returner-Fragen in Buffalo führen.
Detroit Lions (0-3) - Indianapolis Colts (3-0) 17:27 (7:3, 7:6, 3:0, 0:18) BOXSCORE
- Die Colts haben ihre Preseason zwar mit einem Sieg beendet, ihre Personalsituation auf Quarterback jedoch hat sich nochmals verschlechtert. Rookie Sam Ehlinger musste die Partie im Ford Field mit einer Knieverletzung in der ersten Hälfte vorzeitig verlassen. "Es sah nicht gut aus", konstatierte Head Coach Frank Reich im Anschluss.
- Ehlinger war in der Verlosung zusammen mit Jacob Eason als möglicher Starter für Woche 1, sollte sich Carson Wentz bis dahin nicht von seiner Knöchelverletzung erholt haben. Wie ernst die Lage ist, unterstrich, dass Eason letztlich zur Vorsicht gegen Ende der Partie rausgehalten wurde und durch Brett Hundley ersetzt wurde, der eigentlich keine großen Chancen hatte, den Kader-Cut in der kommenden Woche zu überstehen.
- Hundley war es dann auch, der die Wende für die Colts einleitete. Zu Beginn des vierten Viertels fand er Rookie-Running-Back Deon Jackson für einen 3-Yard-Touchdown-Pass, anschließend lief Jackson mit einer Two-Point Conversion zum Ausgleich. Jackson machte schließlich mit einem 42-Yard-Touchdown-Lauf den Deckel drauf.
- Die Lions lagen zwischenzeitlich mit 14:6 vorn, zerbrachen letztlich aber spät mit nur noch Reservisten auf dem Platz. Eine Entwicklung, die Head Coach Dan Campbell jedoch wenig Sorgen bereitete: "Ich bin ermutigt - wirklich", sagte der Rookie-Heach-Coach nach der Partie und betonte: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wir haben noch Zeit." Die neue NFL-Saison beginnt für die Lions am 12. September gegen die San Francisco 49ers, die Colts wiederum starten gegen die Seattle Seahawks.
New York Jets (2-0-1) - Philadelphia Eagles (0-2-1) 31:31 (7:14, 3:7, 7:3, 14:7) BOXSCORE
Einigen wir uns auf Unentschieden! Allerdings war dies alles andere als ein langweiliges Ende der Partie, denn den Jets gelang durch einen spektakulären Hail Mary von James Morgan (13/23, 158 YDS, 2 TD, INT) der Ausgleich mit auslaufender Uhr.
Der Viertrundenpick der Jets 2020 stand im Mittelpunkt eines fulminantes Schlussviertels. Mit unter sieben Minuten auf der Uhr brachte er die Jets durch einen 21-Yard-Touchdown-Pass auf Rookie-Tight-End Kenny Yeboah wieder heran (23:24, da eine Two-Point-Conversion vergeben wurde). Anschließend sahen die Eagles nach einem 32-Yard-Fumble-Return-Touchdown von Cornerback Michael Jacqet mit 1:03 Minuten auf der Uhr schon wie der sichere Sieger aus, doch Morgan feuerte mit auslaufender Uhr nach einem Rollout nach rechts einen 49-Yard-Hail-Mary in die Meute in der Endzone und der Undrafted Rookie Yeboah fing den Ball scheinbar ohne große Mühe. Für den Ausgleich sorgte schließlich Josh Adams mit einem Run zur Two-Point Conversion.
Beide Teams setzten hauptsächlich auf ihre Backups, nachdem beide Teams unter der Woche gemeinsame Trainings abgehalten hatten. Für die Jets startete Josh Johnson (7/8, 73 YDS, TD) auf Quarterback, für die Eagles durfte Joe Flacco (13/16, 188 YDS, 2 TD).
Die Eagles beenden ihre Preseason mit einem Starting Quarterback in Jalen Hurts, der lediglich sieben Pässe in der gesamten Preseason geworfen hat (3/7, 54 YDS). In der Vorwoche sollte er eigentlich mehr Spielzeit erhalten, wurde jedoch mit einer Krankheit geschont. Er trainierte unter der Woche, durfte jedoch im finalen Spiel nicht ran. Für einen Spieler, der in seine zweite Saison geht, ist das zumindest mal ungewöhnlich.
Dass ein Preseason-Spiel ohne Overtime unentschieden enden kann, ist im Übrigen eine Neuerung dieser Saison, da das Wettbewerbskomitee der Ansicht war, dass Verlängerungen in der Preseason schlicht keinen Sinn machen und nur als unnötige Mehrbelastung angesehen wurden.
Das Spiel begann mit 30-minütiger Verspätung aufgrund von starken Stürmen in New York und New Jersey. Letztlich stand die Partie mit MetLife Stadium in East Rutherford/New Jersey aber nicht auf der Kippe.
Carolina Panthers (1-2) - Pittsburgh Steelers (3-1) 34:9 (3:0, 14:0, 7:3, 10:7) BOXSCORE
Leichtes Aufatmen bei den Panthers, denn Quarterback Sam Darnold zeigte eine ansprechende Leistung in seinem längsten Preseason-Auftritt. Der Neuzugang von den Jets fand zweimal die Endzone mit Touchdown-Pässen zu Rookie-Receiver Terrace Marshall Jr. (13 YDS) und Robby Anderson (8 YDS). Zur Pause ging es dann nach 19/25 für 162 Yards (2 TD) raus.
Überhaupt schickte Head Coach Matt Rhule nahe seine komplette Starter-Riege in der ersten Hälfte aufs Feld. Die prominente Ausnahme war Superstar-Running-Back Christian McCaffrey, der geschont wurde. In der zweiten Hälfte kam dann die zweite Garde zum Einsatz.
Weniger erfreulich aus Panthers-Sicht war jedoch die Vorstellung der Offensive Line. Jene wackelte gerade zu Beginn gewaltig, Darnold kassierte einen Sack und stand häufig unter Druck - gegen einen Gegner, der hauptsächlich auf Reservisten setzte und damit seine Top-Pass-Rusher gar nicht einsetzte. Gut jedoch für die Steelers, die damit ihre gute Kadertiefe demonstrierten.
Bei den Steelers, für die es bereits das vierte Spiel war aufgrund der Teilnahme am Hall of Fame Game, liefen insgesamt nur vier Starter kurzzeitig auf. Stars wie Ben Roethlisberger oder JuJu Smith-Schuster saßen draußen - selbst Backup-QB Mason Rudolph kam nicht zum Einsatz.
Stattdessen startete Neuzugang Dwayne Haskins, der sich mit Josh Dobbs abwechselte. Haskins sah nicht sonderlich gut aus, brachte nur neun seiner 16 Pässe für 108 Yards an und leistete sich eine Interception. Allerdings gelang es ihm, am Ende des Spiels immerhin noch den einzigen Touchdown Pittsburghs einzufädeln - nach einem 6-Play-Drive fand er Ray-Ray McCloud für einen 22-Yard-TD-Pass.
Bei den Panthers gelang es derweil Running Back Spencer Brown, Werbung in eigener Sache zu machen. Der Undrafted Rookie kam auf 57 Yards bei nur 11 Carries und glänzte mit einem 20-Yard-Touchdown-Lauf. Damit gelang ihm zum Abschluss der Preseason nochmal ein starkes Statement in der Roster-Bubble.
Spannend wird zudem noch der interne Kampf um den Kicker-Job. Die Panthers hatten erst am Donnerstag Ryan Santoso per Trade von den Giants verpflichtet und der 26-Jährige tat, was er konnte: Santoso versenke beide Field-Goal-Versuche, unter anderem aus 52 Yards mit etwas Glück - vom Upright prallte der Ball durch die Stangen. Und er versenkte drei Extrapunkte. Stammhalter Joey Slye wiederum vergab seinen einzigen Versuch der Partie aus 49 Yards, versenkte aber einen Extrapunkt.
Kansas City Chiefs (3-0) - Minnesota Vikings (0-3) 28:25 (14:7, 7:0, 7:7, 0:15) BOXSCORE
Nachdem Patrick Mahomes in dieser Preseason bislang nur sporadisch zum Einsatz gekommen war, demonstrierte der MVP von 2018 nochmal mit Nachdruck, dass er sich von seiner Zehenoperation sehr gut erholt hat. Er spielte nur zwei Serien, sorgte jedoch für ein sehenswertes Feuerwerk.
Mahomes (8/9, 117 YDS) war wie immer äußerst präzise und setzte mit einem 35-Yard-Touchdown-Pass auf Wide Receiver Tyreek Hill das erste Ausrufezeichen des Spiels. Seine zweite und letzte Serie beendete er schließlich mit einem 5-Yard-TD zu Tight End Blake Bell. Seine einzige Incompletion war derweil ein absichtlicher Wegwurf, weil kein Receiver offen war.
Auf der Gegenseite durfte auch Starter Kirk Cousins ran, war jedoch nicht im Ansatz so gut drauf wie Mahomes. Nachdem er die Vikings zum Start zu einem Field Goal geführt hatte, folgten zwei schnelle 3-and-Outs, sodass Cousins den Abend 5/7 mit 57 Yards beendete. Zudem kassierte er einen langen Sack durch Anthony Hitchens.
"Wir haben den Ball im ersten Drive gut bewegt. Wir wurden dann gestoppt, als wir die Red Zone erreicht hatten", analysierte Vikings-Coach Mike Zimmer. "Dann haben wir nicht mehr allzu viel zustande gebracht in den folgenden zwei Drives. Und defensiv haben heute ein paar unserer Zugpferde nicht gespielt und man konnte sehen, dass diese Backups sich schnell verbessern müssen", ergänzte Zimmer.
Chiefs-Coach Andy Reid überraschte mit seiner Wahl des Ersatzmanns für Mahomes und ließ den etatmäßigen Backup Chad Henne draußen. Stattdessen durfte Undrafted Rookie Shane Buechele ran, der insgesamt überzeugte. Nachdem er die erste Hälfte mit einem 23-Yard-TD-Pass auf Marcus Kemp abgeschlossen hatte, fand er Mitte des dritten Viertels auch noch Derrick Gore für einen 56-Yard-Catch-and-Run zu einem weiteren Score. Allerdings bescherte er dann auch noch den Vikings einen Touchdown - Parry Nickerson erwischte ihn Mitte des vierten Viertels mit einem Pick-Six über 10 Yards.