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Takeaways zur Free Agency: Willkommen in einer neuen NFL-Ära

SPOX-Redakteur Adrian Franke fasst die vergangenen Wochen der Free Agency zusammen.
© getty
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4. Verlieren Free-Agent-Cornerbacks an Wert?

Unter den teuersten Wechseln dieser Free Agency - was das vertragliche Gesamtvolumen angeht - war genau ein Cornerback in der Top-12.

Sicher, in Person von J.C. Jackson (5 Jahre/82,5 Mio. Dollar/40 Mio. garantiert) landete der gleich auf dem zweiten Platz, doch selbst Jacksons Deal kratzte nicht an der Cornerback-Spitze was Verträge ligaweit angeht.

Platz 6 nach Garantien, Platz 6 nach durchschnittlichem Jahresgehalt, und das obwohl Jackson als echter Free Agent auf dem Markt war - ein Wettbieten also möglich war - und der Cap so hoch ist wie noch nie.

Carlton Davis blieb in Tampa Bay und unterschrieb noch für immerhin 14,8 Millionen pro Jahr und 30 Millionen garantiert, aber auch nur für drei Jahre. Cornerbacks wie Darious Williams, Rasul Douglas und Casey Hayward waren vergleichsweise günstig.

Charvarius Ward, D.J. Reed und Donte Jackson waren nicht unbedingt günstig, aber immer noch in Ordnung gemessen am Markt.

Free Agency: Edge-Rusher einmal mehr ganz vorne mit dabei

Dagegen waren es einmal mehr allen voran die Edge-Rusher, die in der Free Agency abkassierten. Fünf der zwölf teuersten Verträge gingen an Von Miller, Randy Gregory, Chandler Jones, Haason Reddick und Za'Darius Smith.

Und, und das war eine merkliche Veränderung zu ergangenen Jahren, die Safety-Position wurde priorisiert. Tyrann Mathieu ist noch auf dem Markt, doch Marcus Williams, Justin Reid, Marcus Maye, Xavier Woods und Jordan Whitehead unterschrieben weitestgehend früh im Prozess und zu guten Konditionen.

Ein Stück weit passt das zu dem defensiven Trend, den wir in der NFL sehen. Mit mehr Fokus auf die leichte Box, mehr Verantwortung für die Defensive Line, und dem dringenden Bedarf nach flexiblen Safeties.

Wohin geht der Cornerback-Trend in der NFL?

Es ist noch zu früh, um das als Trend zu bezeichnen. Aber womöglich werden mehr Teams ihre Cornerback-Gruppe als "Weak-Link-Positionsgruppe" sehen - also versuchen, eine durch die Bank weg solide Cornerback-Gruppe aufzubauen, in der kein absoluter Superstar ist, aber eben auch keine Schwachstelle.

Die Bengals waren in der vergangenen Saison das ideale Beispiel dafür.

Zwei Gedanken hierzu noch: In den 2-High-Strukturen, wie sie mehr und mehr zum Standard in der NFL werden, werden Outside Corner nach dem Snap de facto immer wieder in Eins-gegen-Eins-Coverage enden. Und auf die eine oder andere Art müssen Defenses immer noch in der Lage sein, auch in Man Coverage zu bestehen.

In der Folge erwarte ich auch nicht, dass Cornerbacks im Draft künftig weniger Wert genießen werden. Im Gegenteil, gute Starting-Cornerbacks außerhalb der ersten beiden Runden zu finden ist schwer - und der Draft bietet nicht nur die Chance, kostengünstig für mehrere Jahre einen Starter zu finden, sondern auch die Hoffnung darauf, einen der wenigen Elite-Corner zu finden. Und die haben nach wie vor immensen Value.

Ich denke aber zunehmend, dass abgesehen von den drei, vier, fünf Elite-Cornerbacks der Impact, den der Corner auf die Defense hat, dramatisch abflacht. Liege ich dabei richtig, wird die "Cornerback-Mittelklasse" in den kommenden Jahren immer größer werden - und nur noch wenige Cornerbacks sich an der Spitze dann umso deutlicher absetzen.