Die Green Bay Packers haben dank eines nüchternen 24:12-Heimsiegs über die Los Angeles Rams in Woche 15 ihre kleine Chance auf die Playoffs gewahrt.
Packers vs. Rams: Auf einen Blick
Baker Mayfield gab nach seinem spektakulären Debüt in der Vorwoche nun sein Startdebüt für die Rams, präsentierte sich aber zu oft zu zögerlich, was unnötige Sacks zur Folge hatte. Damit machte er sich selbst das Leben noch schwerer, als es angesichts der angeschlagenen Offensive Line ohnehin zu erwarten war.
Die Packers spielten eine sehr balancierte Offense und hatten nahezu genauso viele Pässe (30) wie Run-Spielzüge (35), effizienter war jedoch das Run Game gegen meist leichte Boxen der Rams.
Die Rams sind mit dieser Niederlage auch offiziell von den Playoffs eliminiert. Die Rams treten damit in die zweifelhaften Fußstapfen der Denver Broncos von 2016, die als letzter amtierender Champion im Folgejahr die Playoffs verpassten.
Packers vs. Rams: Die Analyse
Neu erfunden wurde der Football an diesem klirrend kalten Abend (-10 Grad Celsius) im Lambeau Field nicht. Vielmehr spielten beide Teams überwiegend konservativ mit viel Run Game und kurzen, sicheren Pässen.
Die Packers legten den ersten guten Drive hin, wurden jedoch in der Red Zone gestoppt. Kicker Mason Crosby versenkte seinen Field-Goal-Versuch aus 34 Yards und brachte sein Team in Führung.
Den Rams gelang zu Beginn des zweiten Viertels der zwischenzeitliche Ausgleich mit einem 33-Yard-Field-Goal. Zuvor hatte Aaron Rodgers Allen Lazard überworfen und stattdessen Rams-Safety Taylor Rapp für eine Interception gefunden.
Doch die Antwort der Packers folgte prompt. Nach elf Spielzügen und mehr als sechs Minuten gelang den Hausherren der erste Touchdown. Running Back A.J. Dillon lief hinter guten Blocks zu einem 8-Yard-Score durch die Mitte. Den Gästen gelang danach nur noch ein 55-Yard-Field-Goal bis zur Pause.
Packers vs. Rams: Beide Seiten öffnen Offenses nach der Pause
Im dritten Viertel passten die Packers ihre Herangehensweise etwas an und legten den Ball häufiger in die Hände von Rodgers, der nun vermehrt auch mal mittellange Pässe versuchte, anbrachte und damit den Ball schneller als zuvor bewegte. Das führte zu zwei weiteren Touchdowns. Dillon lief zu einem 3-Yard-Score, Aaron Jones fing einen Screen, der zu einem 7-Yard-Touchdown führte.
Noch vor Ende des dritten Viertels schlugen die Rams jedoch zurück. Angeführt von Running Back Cam Akers, der auf dem Boden und durch die Luft nicht zu halten war, landete L.A. in der Red Zone, wo Baker Mayfield schließlich Tight End Tyler Higbee in der Endzone fand. 24:12 Packers nach drei Vierteln.
Das vierte Viertel begann mit einem Funken Hoffnung für die Gäste, denn ihnen gelang ein schneller Stopp. Und selbst eine Interception von Mayfield zu Rasul Douglas brachte sie nicht aus der Ruhe, denn wenig später eroberte Cornerback Jalen Ramsey einen Fumble gegen Jones und gab den Rams erneut den Ball zurück. Doch auch aus diesem Geschenk machten die Rams nichts.
Anschließend spielten die Packers die Uhr herunter und bleiben im Playoff-Rennen, die Rams hingegen sind offiziell eliminiert.
Green Bay Packers (6-8) vs. Los Angeles Rams (4-10)
Ergebnis: 24:12 (3:0, 7:6, 14:6, 0:0) BOXSCORE
Packers vs. Rams - die wichtigsten Statistiken
Mayfield ist der zweite frühere Nummer-1-Pick, der diese Saison für die Rams als Quarterback gestartet ist. Das schafften zuvor nur die Carolina Panthers 2007 mit David Carr und Vinny Testaverde.
Rodgers warf seine zehnte Interception in dieser Saison. Eine zweistellige Anzahl an Interceptions hatte er zuvor nur zweimal in seiner Karriere (2008, 2010). Zum Vergleich: In den Jahren 2020 und 2021 passierten ihm nur 9 Interceptions insgesamt.
Matt Gay versenkte vor der Pause zum fünften Mal ein Field Goal aus mindestens 50 Yards in dieser Saison. Damit stellte er sein Career High aus der Saison 2019 mit den Buccaneers ein.
- Higbees Touchdown war der erste eines Tight Ends für die Rams in dieser Saison. Die Rams waren das letzte Team der NFL ohne einen solchen.
- Der verschossene PAT von Gay im Anschluss war ebenso sein erster Fehlversuch 2022.
- Die Rams haben den Rekord der Denver Broncos von 1999 eingestellt, die mit 10 Niederlagen die meisten eines amtierenden Super-Bowl-Siegers kassiert hatten. Es war seinerzeit das erste Jahr ohne Quarterback John Elway.
Der Star des Spiels: Quay Walker (Linebacker, Packers)
Der Rookie hatte einen effizienten Tag und steht hier sinnbildlich für die gute Vorstellung der defensiven Front der Packers, die das Geschehen weitestgehend im Griff hatte. Walker machte schon von Beginn an Schlüssel-Plays, darunter ein Stuff, ein Sack und insgesamt drei Pressures. Zudem hatte er einen Pass Breakup, mit dem er ein potenzielles Big Play verhinderte. Seine Präsenz war bemerkenswert.
Der Flop des Spiels: Baker Mayfield (Quarterback, Rams)
Wir wussten im Voraus, dass die Offensive Line der Rams ein Problem werden würde, noch dazu, nachdem sich Center Brian Allen früh im Spiel ebenfalls verletzt abgemeldet hatte. Doch das ist nur die halbe Wahrheit für den Dauerbeschuss, unter dem Mayfield stand. Der Quarterback war nämlich oft zu zögerlich und nahm ein paar Sacks, die unnötig waren - Situationen, in denen er einfach den Ball hätte wegwerfen oder einen offenen Receiver finden können. Hier merkte man, dass er neu im Team ist und das Timing noch nicht immer stimmt. Insgesamt war seine Vorstellung ein Rückschritt nach dem guten Start in der Vorwoche.
Analyse: Packers vs. Rams - die Taktiktafel
Die Packers begannen offensiv betont vorsichtig mit nahezu gleich vielen Runs wie Pässen, die meist kurz waren. In der zweiten Hälfte wurde man etwas mutiger und erhöhte die durchschnittliche Target-Tiefe ein wenig. Nach der Pause versuchte Rodgers, die meist softe Coverage (überwiegend Cover-2) mit Pässen Underneath zu attackieren.
Speziell in der Red Zone machten sich die Probleme in der meist leichten Front der Rams bemerkbar. Hier fanden sie keine adäquaten Antworten für den wuchtigen Runner Dillon, der zweimal einige Tackles für seine zwei Touchdowns durchbrach.
Auf der anderen Seite sahen wir ebenfalls eher kurze Pässe von Mayfield, auch wenn er viel über Play Action versuchte. Zudem fiel auf, dass die Rams-Offense meist statisch blieb, Pre-Snap Motion wurde nur dosiert eingesetzt, es fehlte an Varianten. Darüber hinaus wurde zu oft in offensichtlichen Pass-Situationen gelaufen, was wenig Ertrag brachte.