Das Warten hat ein Ende: Die New York Jets haben sich mit den Green Bay Packers auf den lange erwarteten Trade von Quarterback Aaron Rodgers geeinigt. Am Ende machte sich die Verzweiflung von Gang Green deutlich bemerkbar. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Marcus Blumberg.
Endlich ist diese scheinbar nie enden wollende Story vom Tisch: Der seit geraumer Zeit im Grunde feststehende Trade von Aaron Rodgers zu den Jets ist vollzogen. Lange wurde spekuliert, wer denn nun am längeren Hebel sitzt und die Bedingungen diktiert. Wer hat mehr Druck und wann ist der richtige Zeitpunkt?
Blickt man auf das Trade-Paket, das die Jets letztlich berappen müssen, kann es nur einen Schluss geben: Die Packers haben diesen Trade gewonnen. Mehr noch: Vermutlich haben sie die Jets sogar über den Tisch gezogen!
Zur Erinnerung: Die Jets verwiesen dem Vernehmen nach in dieser Sache immer wieder auf den 2008er Trade für Rodgers' Vorgänger bei den Packers, Brett Favre. Den hatten die Jets - übrigens auch im Alter von 39 Jahren - für einen Conditional 4th Round Pick akquiriert. Letztlich wurde dies ein Drittrundenpick.
Viel mehr wollten sie anfangs auch nicht für Rodgers investieren, schließlich steht bei ihm die Option in Höhe von stattlichen 60 Millionen Dollar im Raum. Der nun feststehende Preis sprengt diese Anfangshaltung jedoch komplett.
Das könnte für die Jets Konsequenzen haben
Die Jets bekommen zusammen mit Rodgers einen Fünftrundenpick im diesjährigen Draft, geben dafür aber ihren 13. Pick - im Tausch für den 15. der Packers - ab, was Konsequenzen haben könnte. Denn damit picken die Jets hinter und nicht mehr vor ihrem Division-Rivalen Patriots (14.), die womöglich auch einen Tackle ziehen wollen, den die Jets ebenfalls präferieren könnten.
Zudem geht der 42. Pick an diesem Freitag zu den Packers. Und - das ist besonders erschreckend - die Packers bekommen einen Conditional 2nd Round Pick 2024, der zum Erstrundenpick wird, wenn Rodgers in diesem Jahr mindestens 65 Prozent der Snaps absolviert, was bei normalem Saisonverlauf sehr wahrscheinlich ist.
NFL: Packers gewinnen No-Win-Szenario
Neben einem Pick-Tausch in Runde 1, der folgenschwer sein könnte, bezahlen die Jets also einen hohen Zweitrundenpick und wahrscheinlich noch einen künftigen Erstrundenpick für einen 39 Jahre alten Quarterback, der nach eigener Aussage kurz vorm Ruhestand stand. Und der seit ein paar Jahren jedes Jahr aufs Neue mit einem Karriereende kokettiert und daraus stets eine Show macht.
Nicht vergessen: Rodgers hat im Vorjahr seine schlechteste Saison seit mindestens 2017 gespielt.
gettyDamit dieser Trade als Gewinn für die Jets gewertet werden kann, müssten sie im ersten Jahr mit Rodgers nicht nur die Playoffs erreichen, sondern einen relativ langen Run im Januar hinlegen. Und es wäre hilfreich, wenn Rodgers auch im kommenden Jahr noch für Gang Green spielen würde. Zwei nicht unbedingt leicht zu realisierende Szenarien, wenn man das Gesamtbild betrachet.
Den Packers wiederum bot sich ein No-Win-Szenario: Sie hatten keine weiteren Interessenten, eigentlich auch keinerlei Druckmittel und Rodgers hätte realistisch betrachtet ohnehin nicht mehr für sie gespielt. Insofern holten die Packers sicher das Maximum aus diesem Deal heraus.