Alex Burrows darf trotz seiner vermeintlichen Beiß-Attacke gegen Patrice Bergeron spielen. Die Folge: Unzählige Witze über zahnlose Hockeyspieler. Außerdem in den Playoff-Splittern: Blanke Busen, Puck Bunnies und verwirrende Verletzungen.
Tyson on Ice: Alex Burrows darf spielen. Es gäbe keinen stichhaltigen Beweis, dass Vancouvers Aushilfs-Mike-Tyson seine Zähne absichtlich im Finger von Patrice Bergeron versenkte. Sagt jedenfalls die NHL - in Form von Senior-Vice-President Mike Murphy.
Fans und Journalisten haben da aber ihre ganz eigene Theorie. Demnach würde Gegner-Anknabbern beim Eishockey schlichtweg deshalb nicht bestraft, weil dem Beißer nicht selten das richtige Werkzeug fehlt. Und ohne Tatwaffe? Keine Verurteilung! "Bergeron hätte seine Finger auch leicht einem Spieler mit klaffender Zahnlücke in den Mund stecken können", kommentiert etwa Mark Whicker vom "Orange County Register".
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Auch Steve Buckley vom "Boston Herald" meint: "Manchmal macht eben einer der Spieler seinen Zahnarzt besonders stolz, indem er die Stärke seiner Dritten mit einem guten, altmodischen Schmatzer in die Hand seines Gegners beweist. Das ist ein Hockey-Ding."
canuckshockeyblog.comFazit: Schwamm drüber. Das sehen übrigens auch die Beteiligten so "Ich weiß ja, dass ihr Medien-Leute fragen müsst, aber ich werde jetzt bestimmt nicht rumjammern", sagt Bergeron. "Ganz ehrlich: Es ist mir nämlich sch... egal. Ich bin darüber hinweg."
Puck Bunnies: So nennt man Frauen, die nur wegen der heißen Eishockeyspieler in der Halle sind. Die, die nur da sind, um zu starren. Puck Bunnies. Bei diesem Begriff zuckt Katie Maximick zusammen. Maximick ist eine der acht einflussreichsten Canucks-Blogger überhaupt - eine von drei Frauen.
Frauen und Eishockey. Passt nicht? Passt doch! Besonders in Vancouver. Denn hier gibt es besonders viele weibliche Fans - heißt es jedenfalls. Und zwar solche, die Ballard's benching und Luongo's Glove genau so diskutieren können, wie ihre männlichen Kollegen.
Sagt jedenfalls Maximick - und versucht damit den Vorurteilen gegen weibliche Fans entgegenzuwirken. "Natürlich gibt es Puck Bunnies, sie nur hier sind, um die heißen Spieler anzustarren. Und natürlich gibt es die Frauen, die nur wegen ihres Freundes mit in die Halle kommen. Natürlich gibt es die. Aber das sind eben nicht alle von uns."
Warum sie das so genau betont? Wegen dieses Videos.
Ihr Kommentar: "Als ich das sah, dachte ich nur: 'Oh nein. In einem Canucks-Trikot. Bei einer weltweiten TV-Übertragung . Das ist nicht gut für unser Image.'" Und ihre Hoffnung: Dass so etwas im Stanley-Cup-Finale gegen die Bruins nicht vorkommt. Abwarten.
Verletzungssorgen - oder nicht? Für Verwirrung sorgt derzeit der Gesundheitszustand von Manny Malhotra. Der Canucks-Center war im März von einem Puck am Auge getroffen worden und hatte sich dabei eine schwere Verletzung zugezogen. So schwer, dass es erst sogar hieß, seine Karriere sei in Gefahr. Pünktlich zum Finale ist er zurück. Oder nicht?
Nachdem er mehrere Tage voll mit dem Team trainiert hatte, verpasste er das Abschlusstraining vor dem ersten Spiel und wurde seitdem nicht mehr auf dem Eis gesehen. Schnell machte das Gerücht die Runde, er hätte wegen einer Netzhautablösung erneut Notoperiert werden müssen. Das Team sagt nur, er sei weiterhin "day-to-day".
"Eine Notoperation am Dienstag?", sagte Canucks-GM Mike Gillis in einem Telefon-Interview. "Ich kann mich nicht einmal erinnern welcher Tag heute ist. Lassen Sie mich überlegen, was am Dienstag war... nein, ich denke nicht, dass das korrekt ist." Es habe sich lediglich um Routine-Untersuchung gehandelt. Ob Malhotra tatsächlich spielen kann, stellt sich dennoch erst am Samstag heraus.
Außerdem könnte bei Vancouver Top-Verteidiger Dan Hamhuis ausfallen. "Wir schauen von Tag zu Tag, mehr Details gibt es nicht", sagte Canucks-Trainer Alain Vigneault. Der 28-Jährige hatte in Spiel 1 eine nicht näher genannte Knie- oder Knöchelverletzung erlitten. Sollte er ausfallen, steht Keith Ballard als Ersatz bereit.