Das Muster, nach dem Alexander Zverev 2017 seine fünf Turniersiege errungen hat, wird lediglich durch den mühelosen Zwei-Satz-Erfolg zum Auftakt der BMW Open in München unterbrochen. Ansonsten: Immer schwere Partien mit dem Potenzial zur Niederlage. Aber eben auch mit der Erkenntnis, dass sich die deutsche Nummer eins aus beinahe jedem Loch, das Zverev sich gebuddelt haben mag, wieder herauskommen kann.
In Montpellier etwa: Drei-Satz-Kampf gegen Aljaz Bedene, in Rom war Kevin Anderson ebenfalls für eine längere Affäre gut, genauso wie Jordan Thompson in Washington; all das natürlich kein Vergleich zum Matchball, den Zverev gegen Richard Gasquet in Montréal abgewehrt hat - bevor die aktuelle Nummer vier der Welt seinen zweiten ATP-Masters-1000-Titel klarmachen konnte.
Am Donnerstag in Shenzhen war es also Steve Darcis, der den gebürtigen Hamburger ordentlich gequält hat. Der Belgier, in Frankfurt im Frühjahr im Davis Cup gegen Zverev wie auch gegen Philipp Kohlschreiber noch erfolgreich, führte im zweiten wie im dritten Satz schon mit Break, Alexander Zverev kämpfte sich beide Male zurück. Eine Qualität, die der beste deutsche Spieler den meisten seiner Altersgenossen, eigentlich den meisten Kollegen auf der Tour, voraus hat.
"Ich bin einfach glücklich, gewonnen zu haben", sagte Zverev nach dem Match. Er trifft nun auf Damir Dzumhur, der mit der Empfehlung des Turniersieges in St. Petersburg nach China gekommen ist. In der russischen Metropole hatte Zverev im vergangenen Jahr seinen ersten ATP-Tour-Titel überhaupt geholt.
Das Match gegen den Bosnier ist nicht vor 13:00 MESZ angesetzt, Zverev ist im ersten Aufeinandertreffen mit der Nummer 40 der Rankings der Favorit. Dzumhur hat die letzten beiden Partien gegen deutsche Gegner gewonnen: In St. Petersburg im Halbfinale gegen Jan-Lennard Struff, bei den US Open in Runde eins gegen Cedric-Marcel Stebe - dem er allerdings davor in Hamburg unterlegen war.
Alexander Zverev hat also die erste Prüfung bestanden - und es ist ja nicht so