Raw Women's Champion Alexa Bliss vs. Nia Jax (Extreme Rules Match)
Siegerin und weiterhin Raw Women's Champion: Alexa Bliss per DDT auf einen Stuhl. Dieses Match als chaotisch zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Mickie James griff ausgiebig für Alexa ein, provozierte somit ein Eingreifen Ronda Rouseys, die gemeinsam mit ihrem Ehemann im Publikum saß, und Natalya als Jax' Begleiterin durfte auch mitmischen. Letztlich hat man damit alles richtig gemacht, denn Bliss konnte Jax glaubwürdig besiegen, ohne sie dabei zu sehr zu schwächen.
Waffen wurden munter eingesetzt und Rousey vs. James als Übergangsfehde hat ein neues Momentum erhalten, nachdem Ronda die Veteranin windelweich prügelte. Nach dem Matchverlauf könnte man auch Bliss vs. Jax noch einen Monat weiterführen, stünde dann aber erneut vor der Herausforderung, eine Titelverteidigung glaubwürdig zu verkaufen, da Bliss' Regentschaft sicherlich weitergehen soll.
WWE Champion AJ Styles vs. Rusev
Sieger und weiterhin WWE Champion: AJ Styles per Phenomenal Forearm. Es bleibt dabei: AJ Styles darf einfach keinen PPV headlinen! So schade das auch ist, soll es die Leistungen beider Männer in einem langen, ansehnlichen Match aber nicht schmälern. Wer ernsthaft glaubte, Rusev könne am Rusev Day tatsächlich den World Title holen, sah sich einmal mehr enttäuscht, The Phenomenal One setzte sich trotz Eingreifens von Aiden English für den Bulgaren erwartungsgemäß durch.
Das Ganze war eine Übergangsfehde für Styles, dessen Gegner für den SummerSlam noch offen ist. Sicher hingegen dürfte sein, dass er trotz stets überragender Leistungen auch diesen PPV wieder nicht beenden darf.
Intercontinental Champion Dolph Ziggler vs. Seth Rollins (30-Minute WWE Iron Man Match)
Sieger und weiterhin Intercontinental Champion: Dolph Ziggler mit 5-4 in Sudden Death Overtime, nachdem das Match zuvor mit 4-4 in einem Unentschieden endete. Ein Abend, der durchaus einige Überraschungen in petto hatte, lieferte im Main Event noch einmal voll ab. So sehr man sich auch darüber ärgern kann, dass Styles diesen Spot einmal mehr nicht belegen durfte, so sehr darf man sich für Ziggler und Rollins freuen. Die beiden lieferten ein Feuerwerk ab, an dessen Ende tatsächlich Ziggler erneut die IC Championship in die Höhe recken durfte.
Den entscheidenden Assist erhielt er dabei von seinem Verbündeten Drew McIntyre, der sich beim regulären Match rausgehalten hatte, in der Overtime aber auftauchte und Rollins ablenkte, was Ziggler zum entscheidenden ZigZag nutzte. An sich ist ein Iron Man Match das ideale Rubber Match einer Fehde, angesichts des Finishes wäre aber auch ein weiteres Feuerwerk der beiden beim zweitwichtigsten PPV des Jahres denkbar. Alternativ könnte man zum SummerSlam aber auch Rollins vs. McIntyre ins Rollen bringen, Ziggler würde dann einen neuen Herausforderer benötigen - und im Zweifel vom Main Event nur noch träumen dürfen.
Fazit
Für einen Übergangs-PPV wusste Extreme Rules ungewohnt oft zu überraschen! Lashley durfte tatsächlich Reigns pinnen, Rollins vs. Ziggler stahl dem Main Event die Show und Kevin Owens konnte - wenn auch auf sehr WWE-typische Art - tatsächlich Strowman besiegen. Hinzu kamen der sinnvoll gebookte Squash-Sieg für Nakamura mit anschließendem Orton-Comeback, Heelturn sowie das Chaos rund um die Raw-Women's, SmackDown-Tag-Team-Titel.
Zudem wurde bereits im Vorfeld bekannt gegeben, dass Hulk Hogan, zwischenzeitlich aufgrund rassistischer Äußerungen bei der WWE in Ungnade gefallen, seinen Platz in der WWE Hall of Fame wiedererhalten hatte. Dass Miz bei Extreme Rules nicht auftauchen und die Fehde gegen Bryan somit nicht fortgeführt würde, war auch nicht unbedingt zu erwarten, ebenso wenig wie der sensationelle Titelgewinn des B-Teams.
Im Ring lieferte wenig überraschend insbesondere das Iron Man Match ab, zudem nutzte man in den meisten Gimmick-Matches die Stipulation sinnvoll. Entsprechend wurden bei Extreme Rules teils sehr unerwartet die Weichen für den SummerSlam gestellt, seinen Zweck hat der PPV somit vollkommen erfüllt.