Erst souverän, dann mächtig gezittert: Max Verstappen siegt beim Großen Preis der Emilia-Romagna, doch Lando Norris bot dem Weltmeister in Imola einen heißen Tanz.
Max Verstappen sah die orange Bedrohung im Rückspiegel immer näher kommen, der Weltmeister kämpfte mit den abgenutzten Reifen seines Red Bull, er haderte - und am Ende brüllte er doch wieder seine Freude heraus. Mit einem Kraftakt rettete der Niederländer den Sieg beim Großen Preis der Emilia-Romagna ins Ziel, wehrte den nächsten Angriff des Briten Lando Norris im grell orange lackierten McLaren ab und verhinderte auch den ersehnten Heimsieg von Ferrari verhindert.
"Dafür musste ich hart arbeiten und das ganze Rennen aufpassen", sagte der erleichterte und ausgepumpte Verstappen: "Am Ende hatte ich keinen Grip, ich bin viel gerutscht, Lando ist immer nähergekommen. Die letzten zehn Runden waren Vollgas. Aber das ist sehr schwierig, wenn die Reifen nicht mehr richtig arbeiten. Ich bin wirklich super happy, dass ich gewinnen konnte."
Mit jetzt 161 Punkten liegt Verstappen in der WM souverän an der Spitze, doch unantastbar erscheint der Niederländer im Red Bull derzeit nicht. Norris bot Verstappen einen großen Kampf, kam immer näher - und hatte am Ende nur 0,7 Sekunden Rückstand.
"Ein oder zwei Runden mehr, dann hätte ich ihn gehabt", sagte Norris, der Verstappen bereits Anfang des Monats in Miami geschlagen hatte und sich immer mehr als Herausforderers des dreimaligen Weltmeisters entpuppt: "Ich habe am Anfang einfach zu viel verloren auf Max. Es ist immer noch überraschend, sagen zu können, dass es frustrierend ist nicht gewonnen zu haben." Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gab am Sky-Mikrofon erleichtert zu: "Gott sei Dank hatte der Lando bei seiner Aufholjagd zwei, drei Wackler." Verstappen sei aber wie immer "perfekt" gefahren.
Charles Leclerc, der Ferrari als Dritter die erste Podiumsplatzierung seit 2006 bescherte, jubelte den begeisterten Tifosi zu. "Zumindest ist es ein Podium", sagte er: "Aber es sieht sehr gut aus für den Rest der Saison." Verstappens Teamkollege Sergio Perez (Mexiko/107 Punkte) kam als Achter ins Ziel und verlor deutlich an Boden auf seinen Teamkollegen. Leclerc (113) ist in der WM nun der erste Verfolger des Weltmeisters. Norris (101) folgt als Vierter, allerdings ist er der Rivale mit der besten Formkurve.