Die Formel 1 schmückt sich gerne mit prominenten Menschen aus Sport und Show, lässt die Gäste ganz nah ran - kommt nun aber wohl selbst ins Grübeln: Nach einem Vorfall, in den auch Fußballstar Neymar verwickelt war, steht offenbar der großzügige Streckenzugang für Externe auf dem Prüfstand.
"Wir müssen Lehren aus dem Zwischenfall beim Großen Preis von Spanien ziehen", sagte Präsident Mohamed bin Sulayem bei der Weltrats-Sitzung des Automobil-Weltverbandes FIA am Dienstag. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali habe der FIA "versichert, dass Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt".
Vor den Rennen der Formel 1 wimmelt es in der Startaufstellung stets von "fachfremden" Menschen. Während die Teams und Fahrer das Rennen akribisch vorbereiten, schlendern Gäste der Rennställe, der Formel 1 und der Sponsoren zwischen Autos und Mechanikern umher und verlassen im Normalfall rechtzeitig die Strecke - Anfang Juni in Barcelona allerdings geriet der Ablauf durcheinander. Noch während der Einführungsrunde befanden sich Gäste, darunter Neymar, auf dem Grasstreifen an der Start-Ziel-Geraden.
Es sei ein grundsätzliches Problem, "nicht nur in der Formel 1, sondern auch in der Formel E, in der Langstrecken-WM und in anderen Rennserien, dass zu viele Menschen in der Startaufstellung sind", sagte Sulayem nun. Es liege in der Verantwortung der FIA, ein sicheres Umfeld für alle Beteiligten zu schaffen.
Der Vorfall in Spanien war bereits der zweite in diesem Jahr, bei dem Zuschauer sich selbst und die Teilnehmer an der Strecke gefährdeten. Beim Grand Prix in Australien im April hatten zahlreiche Fans die Strecke bereits betreten, als die Auslaufrunde noch im Gange war. In den kommenden Tagen erwartet die FIA einen ausführlichen Bericht zu den Ereignissen in Melbourne.