Zweites Spiel, zweiter Sieg: Double-Gewinner Bayer Leverkusen hat in der Champions League mit wiederentdeckter Spielfreude gegen die AC Mailand das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Nach dem Traumstart bei Feyenoord Rotterdam (4:0) legte das Team von Trainer Xabi Alonso durch das 1:0 (0:0) gegen den italienischen Spitzenklub im ersten Königsklassen-Heimspiel seit fast zwei Jahren nach.
Drei Tage nach dem Spitzenspiel bei Bayern München (1:1) zeigte die Werkself endlich die zuletzt vermisste Balance zwischen Offensive und Defensive. Victor Boniface (51.) traf zum Sieg. Im dritten Spiel der neuen Liga-Phase ist Bayer nun bei Stade Brest gefordert (23. Oktober), ehe es an die Anfield Road zum FC Liverpool geht.
"Ich glaube, dass wir heute eine sehr gute Kontrolle mit und gegen den Ball hatten", sagte Florian Wirtz bei DAZN: "Wir können zufrieden sein mit dem Auftritt. Das ist ein sehr guter Start."
Für Alonso war es ein besonderes Wiedersehen mit dem einstigen Vorzeigeklub Italiens. Als Profi des FC Liverpool hatte er 2005 gegen Milan nach einem 0:3-Rückstand zur Pause und dem vielleicht denkwürdigsten Comeback der Königsklassen-Geschichte den Henkelpott geholt. "Das ist für mich eine sehr schöne Erinnerung", sagte der Spanier.
Den Blick zurück gewährte er sich aber nur kurz. Im Hier und Jetzt veränderte Alonso seine Startelf im Vergleich zum Gipfeltreffen auf zwei Positionen, unter anderem Robert Andrich, der gegen die Bayern für Stabilität gesorgt hatte, musste wieder auf die Bank.
Und anders als in München entwickelte Bayer von Beginn an Offensivgefahr. Viel war im Vorfeld über den biederen Auftritt des Meisters am vergangenen Samstag diskutiert worden. Mit schnellem Offensivspiel kam Leverkusen durch Boniface und Piero Hincapie (3.) diesmal aber gleich zu ersten Chancen. Die Führung durch Boniface wurde jedoch nach Videobeweis aberkannt, weil Flankengeber Jeremie Frimpong zuvor im Abseits gestanden hatte (21.).