Der Form-Fokus zementiert auch die Startelf: Kommentar zum DFB-Kader von Julian Nagelsmann

Nino Duit
14. März 202416:59
SPOXgetty
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat bei seiner Kader-Nominierung für die letzte Testphase vor der Heim-Europameisterschaft mutige Entscheidungen getroffen. Er setzt auf formstarke Neulinge statt DFB-Routiniers, womit er gleichzeitig seine ziemlich offen kommunizierten Startelf-Pläne zementiert. Ein Kommentar.

Bei der Pressekonferenz zum neuen DFB-Kader ging es an diesem Donnerstagnachmittag in Frankfurt so ausgiebig ums Momentum, dass letztlich wohl das Wort Momentum das größte Momentum hatte. Warum Bundestrainer Julian Nagelsmann abgesehen von Niclas Füllkrug auf sämtliche Dortmunder verzichtete? Momentum! Warum er ein Stuttgarter Quartett nominierte, von dem Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav sogar erstmals dabei sind? Momentum! Und überhaupt: "Momentum ist auf Nationalmannschafts-Ebene sehr entscheidend."

Im Vergleich zur vorherigen Länderspielphase im November veränderte der Bundestrainer seinen 26-köpfigen Kader auf elf Positionen, darunter sechs Debütanten. Selten zuvor richtete sich ein Bundestrainer bei seiner Kader-Nominierung dermaßen nach der aktuellen Form wie nun Nagelsmann. Selten zuvor standen dermaßen viele Spieler ohne internationale Erfahrungen im Aufgebot. Selten zuvor wurden bestehende Strukturen dermaßen zerbrochen.

Das ist in der letzten Länderspielphase vor der Heim-EM mit Testkicks in Frankreich und gegen die Niederlande zwar ein großes Risiko, aber auch eine völlig verständliche Entscheidung - unabhängig davon, ob sie letztlich zum Erfolg führt. Nach all den Enttäuschungen der vergangenen Jahre und Monate, nach den beiden Pleiten gegen Österreich und die Türkei im November, waren frische Impulse zwingend nötig. Schlechter konnte es eh nicht mehr werden.

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