Der beste Fußball der EM: Mehr Spaß als Spanien kann ein Nationalteam nicht machen!

Filippo Cataldo
21. Juni 202411:00
Spaniens Nationalcoach Luis de la Fuente jubelt nach dem 1:0 gegen Italien bei der EM 2024 in Deutschland.imago
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Viel mehr Spaß kann eine Nationalmannschaft nicht machen als die spanische beim überdeutlichen 1:0 gegen Italien. Trainer Luis de la Fuente (62) hat Tiki-Taka abgeschafft und ein furioses System kreiert, in dem die Spieler pressen, als ob es kein Morgen gäbe. Deutschlands möglicher Gegner in einem Viertelfinale ist in dieser Form EM-Favorit.

Ob Giovanni di Lorenzo irgendwann während dieses wahnsinnigen Kicks die Worte seines Trainers Luciano Spalletti in den Kopf schossen, als Nico Williams wieder einmal mit dem Tempo wie in einem Teilchenbeschleuniger auf ihn zudribbelte? "Spanien schafft großartige Dinge, wir haben Respekt vor ihnen. Aber wir dürfen sie nicht größer machen, als sie sind. Ihr seid nicht die einzigen, die großartigen Fußball spielen, überschätzt euch nicht", hatte Italiens Nationaltrainer am Vorabend dieses deutlichst möglichen 0:1 im zweiten Spiel der Gruppe B bei der Pressekonferenz zu den anwesenden spanischen Journalisten gesagt.

Womöglich hat Spalletti aber auch den Entwicklungsstand seiner Mannschaft ein wenig überschätzt.

Denn Spanien ist, das ist spätestens nach diesem zweiten überzeugenden Spiel bei dieser EM in Deutschland klar, längst da, wo Spalletti mit Italien irgendwann gerne hinmöchte: Die spanische Nationalmannschaft mit ihren jungen Wilden Lamine Yamal und Nico Williams, mit ihren Passmaschinen Rodri, Marc Cucurella und Fabián Ruiz spielt den gleichzeitig aufregendsten und reifsten Fußball des Turniers.

Trainer Luis de la Fuente hat in nur eineinhalb Jahren die Furia Roja auf links gedreht. Tiki-Taka war gestern, die Gegenwart ist superfurioser Direktfußball, der nur eine Richtung kennt: Nach vorne! Die Furia Roja unter de la Fuente ist ein völlig neues Spanien und erbringt den Beweis, dass fußballerische Revolutionen auch bei Nationalmannschaften stattfinden können.

Spanien, ein möglicher Gegner Deutschlands im Viertelfinale, sollte die DFB-Elf die Gruppe als Erster absolvieren und das Achtelfinale überstehen, spielte gegen Italien ein fast schon mörderisches Angriffspressing, attackierte sogar den gegnerischen Keeper Gigio Donnarumma, wenn der den Ball hatte.

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