Kein Lionel Messi, kein Kylian Mbappé: Bei PSG ist die Zeit der Superstars vorbei

Thomas Hindle
14. Juni 202317:00
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Paris Saint-Germain hat Lionel Messi verloren. Kylian Mbappé dürfte der nächste sein. Bei Frankreichs Edelklub deutet sich eine Zeitenwende an.

PSG hat letzte Woche die erste kostspielige Verpflichtung des Sommers getätigt. Es ist Manuel Ugarte.

Wer nicht regelmäßig die Europa League oder Portugals Primeira Liga verfolgt, mag den Namen gar nicht kennen. Das liegt daran, dass er ein eher unspektakulärer Fußballer ist. Ugarte ist ein 1,80 Meter großer defensiver Mittelfeldspieler, der viele Dinge gut macht, aber selten heraussticht. Der 22-Jährige ist ein bärenstarker Zweikämpfer mit blitzgescheitem Passspiel und beeindruckender Physis. Sein Potenzial ist riesig, auch wenn er längst noch kein fertiger Spieler ist.

Damit passt er trotz seiner Ablöse von 60 Millionen Euro so gar nicht in das PSG-Beuteschema der letzten Jahre. Da hätten die Verantwortlichen des Ligue-1-Meisters wohl eher händeringend versucht, schnell einen hochkarätigen Ersatz für den abwandernden Superstar Lionel Messi an Land zu ziehen. Mohamed Salah vom FC Liverpool wäre solch ein Spieler gewesen.

Stattdessen hat PSG mit Ugarte einen Rohdiamanten geholt, der eine Baustelle im aktuellen Kader schließt. Ausdruck eines strategischen Umdenkens? Denn seit der Verpflichtung Neymars für 222 Millionen Euro Ablöse im Jahr 2017 setzten die Pariser Verantwortlichen bei ihren Transfers immer wieder auf große Stars, die sich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens oder schon kurz darüber hinaus befanden. Starappeal ging vor Sinnhaftigkeit, große Namen wurde für horrende Summen geholt, auch wenn sie nicht unbedingt in den Kader passten.

Auch deshalb wurde der große Wurf in der Champions League verpasst. Der Erfolg beschränkte sich auf nationale Titel, die aber den Hunger von Fans und Öffentlichkeit nicht zufriedenstellten.

Ugartes Transfer könnte der Startschuss zu einer sympathischeren Herangehensweise sein - und auch die wahre Geburtsstunde eines Projekts, das die Pariser seit Jahren versprechen.

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