Über 80 Millionen Euro hat der BVB in diesem Transferfenster schon ausgegeben, mehr als ein Drittel davon gingen für Maximilian Beier drauf. Zweifellos viel Geld für einen verhältnismäßig unerfahrenen Stürmer. Dennoch ergibt der Deal für alle Seiten Sinn.
Ein Neuanfang bei Borussia Dortmund hatte sich schon lange vor dem überraschenden Einzug ins Champions-League-Finale abgezeichnet, als im April Lars Ricken die Nachfolge von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zugesprochen bekam. Sven Mislintat stieß als Kaderplaner hinzu. Im Sommer übernahm obendrein Nuri Sahin den Trainerposten von Edin Terzic.
Dass sich die Generalsanierung der Führungsetage aber so gravierend auf den Kader auswirken wird, war in dieser Form nicht unbedingt zu erwarten. Besonders der Umbau im Sturm fiel drastisch aus - die langjährige Vereinsphilosophie dahingehend in Teilen mit inbegriffen. Man könnte schon fast von einer Art Umdenken sprechen.
Derweil unterstreicht die Verpflichtung von Maximilian Beier Dortmunds wilden Sommer. Nach den durchaus hochkarätigen Transfers von Waldemar Anton, Serhou Guirassy, Pascal Groß und Leihspieler Yan Couto für über 50 Millionen Euro schießt die Summe allein durch die Sockelablöse für den 21-Jährigen auf 81 Millionen hoch. Dazu kommen noch Bonuszahlungen, die den Preis über die 30-Millionen-Marke hieven.
Auf der anderen Seite verlassen verdiente Spieler wie Niclas Füllkrug den Verein, während einst gefeierte Talente vom Hof gejagt werden (Youssoufa Moukoko und Paris Brunner) oder schon das Weite gesucht haben Julian Rijkhoff) Vor allem die Trennung von den Eigengewächsen mit derartigem Potenzial wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Sébastien Haller, Donyell Malen und Karim Adeyemi könnten Gerüchten zufolge ebenfalls noch gehen. Auf dem Papier ergeben die keineswegs leichten Entscheidungen gleichwohl Sinn - und Beier ist die sinnvolle Krönung des Ganzen.