Erfahrung als Retter: Rúben Amorim soll bei Manchester United das machen, was ihm bei Sporting gelungen ist

Patrik Eisenacher
01. November 202411:00
SPOXgetty
Werbung

Der 39-Jährige wird seit Jahren mit europäischen Top-Klubs in Verbindung gebracht. Nun wird er bei Manchester United einen komplizierten Job antreten.

Wenn über den portugiesischen Fußball gesprochen wird, geht es schnell um "Os Tres Grandes", die drei Großen namens Sporting CP, FC Porto und Benfica. Seit der Jahrhundertwende waren es in Wirklichkeit aber nur noch die "Großen Zwei". Sporting gewann lange keinen Ligatitel mehr, Benfica und Porto teilte zwischenzeitlich 19 Jahre lang den Titel zwischen sich auf.

Die fehlenden Titel waren bei Sporting jedoch bei Weitem nicht das größte Problem. 2018 drang ein Mob von 50 maskierten Fans in die Umkleidekabinen des Trainingsgeländes ein, griff die Spieler an und rief: "Wir werden euch umbringen." Die Attacke führte dazu, dass sieben Spieler ihre Verträge auflösten, darunter die Nationalspieler Rui Patricio und William Carvalho sowie Top-Talent Rafael Leão. Präsident Bruno de Carvalho wurde von den Mitgliedern abgewählt.

Nur drei Jahre nach dem dunkelsten Tag in der Vereinsgeschichte beendete Sporting die fast zwei Jahrzehnte währende Vorherrschaft von Porto und Benfica und holte 2021 den Titel. Der Architekt dieses historischen Umschwungs war Trainer Rúben Amorim, der nun bei Manchester United auf Erik ten Hag folgen wird.

Amorims Erfolge endeten nicht mit dem Titelgewinn. Er führte die Mannschaft zum ersten Mal seit elf Jahren ins Achtelfinale der Champions League und anschließend ins Viertelfinale der Europa League. In der vergangenen Saison holte sich Sporting den Titel erneut und machte zwei Spiele vor Schluss seine 20. Meisterschaft perfekt. In der laufenden Saison hat Sporting alle neun Ligaspiele gewonnen und in der Champions League sieben Punkte aus drei Partien geholt.

Amorim hat den Begriff der "Großen Drei" wieder aktuell gemacht, Sporting ist nach einer langen Durststrecke wieder dort, wo man aus Sicht des Klubs hingehört. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich United nach dem miserablen Saisonstart für den 39-Jährigen interessierte. Aber kann Amorim im Old Trafford das schaffen, woran so viele seiner Vorgänger gescheitert sind?

Werbung
Werbung
Werbung