Die Hoffnung auf einen Aufwärtstrend ist bei Schalke 04 vorerst wieder verpufft. Eine Woche nach dem spektakulären 4:3-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg erlitt die Mannschaft von Trainer Thomas Reis durch ein 1:3 (1:1) beim FC St. Pauli einen erneuten Rückschlag, der Absteiger läuft den eigenen Ansprüchen in der 2. Fußball-Bundesliga meilenweit hinterher.
"Das ist ein enttäuschender Tag für uns alle. Das ist einfach zu wenig", sagte der Schalker Ron Schallenberg bei Sky. Auch Teamkollege Timo Baumgartl fand keine Erklärung: "Es ist keine Kompaktheit da, wir sind immer einen Schritt zu spät. Wir spielen mit dem Feuer, spielen risikoreich - und dann kassiert man immer wieder Gegentreffer." Nach sieben Spielen steht Schalke bereits bei 15 Gegentreffern. "So kann es nicht weitergehen", ergänzte Baumgartl.
Ein Doppelpack von Marcel Hartel (21., Handelfmeter nach Videobeweis/57.) und Tomas Kalas' Eigentor (90.+2) entschieden eine unterhaltsame Partie und beförderten die noch ungeschlagenen Hamburger zunächst auf den zweiten Tabellenplatz. Sebastian Polter (29.) hatte die Gäste zwischenzeitlich auf zumindest einen Punkt hoffen lassen. Schalke hängt im Tabellenkeller fest.
St. Pauli hatte anfangs mehr vom Spiel und erarbeitete sich nach einer verhaltenen Anfangsphase einige Möglichkeiten. Bei einer Dreifachchance hätte erst Elias Saad, dann Johannes Eggestein und schließlich Connor Metcalfe die Führung erzielen können (16.).
Kurz darauf traf Eggestein (18.) nur den Pfosten. Weil bei einem Metcalfe-Nachschuss Lino Tempelmann mit der Hand am Ball war, entschied Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) nach Ansicht der Videobilder auf Handelfmeter - und Hartel blieb cool.
Schalke kam schnell zurück, allerdings fiel Polters Treffer komplett aus dem Nichts. Der Angreifer spitzelte eine Hereingabe Thomas Ouwejan ins Tor.
Die Hamburger blieben insgesamt die reifere Mannschaft, auch wenn Schalke nach dem Seitenwechsel mehr investierte. Hartel belohnte mit einem Linksschuss eine gute Leistung der Gastgeber, die anschließend etwas zittern mussten: Schalke kombinierte sich mehrfach in aussichtsreiche Abschlusspositionen, doch Yusuf Kabadayi (61.) und Polter (64.) vergaben.