Nach 16 Spielen ohne Sieg in allen Wettbewerben holt Union Berlin wieder einen Dreier. Die Köpenicker siegten 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Union-Fans feierten den Dreier mit "Sieg"-Sprechchören, während Präsident Dirk Zingler erleichtert die Arme in die Höhe riss: Beim furiosen Bundesliga-Debüt des neuen Trainers Nenad Bjelica haben die Eisernen den erschreckenden Negativlauf von 16 Spielen nacheinander ohne Sieg beendet und im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Teilerfolg gefeiert.
Am 14. Spieltag siegte Union im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verdient mit 3:1 (1:0) und feierte den ersten Erfolg seit Ende August. Die Union-Spieler lagen sich in den Armen.
"Von A bis Z haben wir Union-Fußball gespielt. Wir waren sehr aktiv, sehr leidenschaftlich und solidarisch", sagte Rani Khedira, "all das, was uns ausgezeichnet hat, als wir erfolgreich waren." Man habe verdient gewonnen, "es fühlt sich unglaublich gut an. Es war eine lange Leidenszeit".
Zugleich tankte Union Selbstvertrauen für das letzte Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid am Dienstag im Olympiastadion (21.00 Uhr/DAZN). Die Gladbacher verpassten die Chance, den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen.
Union tritt voller Selbstbewusstsein auf
Kevin Volland (24., Handelfmeter) sorgte für die Führung der Berliner, die das Tabellenende verließen und sich für die beste Leistung seit Monaten belohnten. Der starke Benedict Hollerbach (50.) und Mikkel Kaufmann (75.) erhöhten nach der Pause. Alassane Plea (77.) gelang nur noch Ergebniskosmetik.
Bjelica, der zwei Änderungen im Vergleich zum 1:1 bei Sporting Braga vornahm, hatte seinem Bundesliga-Einstand im Hexenkessel Alte Försterei entgegengefiebert. "Die Stimmung ist speziell", hatte der Kroate gesagt.
Mit den lautstarken Fans im Rücken und den neuen taktischen Vorgaben Bjelicas trat Union selbstbewusst auf. Die vielen Tiefschläge der vergangenen Wochen und Monate waren den Berlinern nicht anzumerken. Union zeigte die zuletzt verloren gegangene Robustheit in den Zweikämpfen, das Aufbauspiel war merklich temporeicher, präziser und mutiger.
Gladbach hatte Mühe, sich zu sortieren. Vor allem die rechte Außenbahn um Hollerbach sorgte für viel Wirbel. Union verdiente sich die Führung: Gladbachs Luca Netz sprang der Ball an die Hand, Ex-Nationalspieler Volland traf vom Punkt.
Hollerbach sorgt für kollektiven Jubel
Der Treffer gab den Berlinern zusätzliche Sicherheit. Union dominierte die einseitige Begegnung bis zur Pause. Beim Kreieren von Chancen hatten die Köpenicker jedoch noch Defizite. Bei Gladbachs zunächst einziger Möglichkeit scheiterte Plea per Kopf (45.+2), Jerome Roussillon erhöhte eine Minute später fast noch für Union.
Nach dem Seitenwechsel spielte Union voll auf Angriff. 20 Sekunden nach Wiederanpfiff verpasste Volland den zweiten Treffer knapp, kurz darauf machte es Hollerbach (52.) aus rund 20 Metern besser. Bjelica, der jede gelungene Aktion seiner Spieler bejubelte, rannte zum Feiern in die Spielertraube. Union gab die Spielkontrolle nicht mehr ab.